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Leberkäsweckle

Leberkäsweckle

Titel: Leberkäsweckle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernd Weiler
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sich oiner end Kirch verirrt?« Er lachte über seinen eigenen Witz.
    Der Pfarrer aber blieb ernst. »Jetzt kommen Sie endlich. Ich glaube, der ist tot!«
    »Tot?«, fragte Schirmer. »Des gibt’s doch net. Ein Toter in der Christuskirch! Ha do verreck!«
    Das musste er sehen. Ein Toter in Pfenningen. Wer hätte gedacht, dass er auf seine alten Tage so etwas noch erleben durfte? Ein Fall, ein richtiger Fall!
    Beschwingten Schrittes machte sich Schirmer mit dem Pfarrer auf den Weg zur Kirche. Das würde das Highlight seiner Karriere werden. Er allein würde den Fall lösen, keine Frage. Sein Platz in der Kriminalgeschichte war damit ein für alle Mal gesichert. Vielleicht wurde er ja auch Kommissar des Jahres, bekam das Bundesverdienstkreuz, den Nobelpreis …
    Derart in Gedanken, verfehlte Schirmer die zweite Stufe an der Treppe zum Eingang der Christuskirche. Er versuchte noch, sich am Pfarrer Halt zu verschaffen, rutschte aber ab und fiel – so die Ärzte später im Krankenhaus – unglücklich auf den rechten Arm. Der Kopf blieb unversehrt und war wohl auch noch in der Notaufnahme ganz auf die Auszeichnungen fixiert. Die Rettungsdienstler erzählten später auf dem Parkplatz des Großmetzgers, Schirmer hätte noch »Danke, danke, zu viel der Ehre« vor sich hin gestammelt, als er schon halb betäubt in den Operationssaal geschoben worden war.
    Pfarrer Leonhard stand zu der Zeit verloren und verlassen vor dem Eingang seiner Kirche. Fast hätte er die Polizei dort gehabt, wo er sie brauchte. Es half nichts, er musste sich auf die Suche nach diesem jungen Polizisten machen, diesem Kommissar Knöpfle. Er kannte ihn kaum, obwohl er Mitglied seiner Gemeinde war. Also machte er sich wieder auf den Weg hinüber zur Polizeidirektion.
    Dort weilte Kommissar Knöpfle noch nicht. Das hatte mehrere Gründe: Zum einen war ihm ein wenig nach Familie gewesen, zum andern konnte er heute auf den Schirmer gut und gern vollends verzichten. Der dritte Grund war die Aufführung in der hiesigen Grundschule, bei der auch seine beiden Zwillinge mitmachten. Die war ihm siedend heiß noch eingefallen, und seine Frau nickte nur wohlwollend, als er die Pfenninger Hallen spät zwar, aber doch betrat.
    Es war das Herbstfest, und alle Klassen der kleinen Grundschule gaben etwas zum Besten. Die Ansprache der Schulleiterin kannte er schon vom letzten Mal, aber von den Darbietungen fühlte er sich recht gut unterhalten. Es gab was zu den Jahreszeiten, ein englisches Liedchen und dazwischen immer wieder ein paar Flöten und auch Klavier. Als sein Handy klingelte, wusste er, dass dies später noch eine Diskussion mit seiner Frau nach sich ziehen würde. Aber es half nichts, er musste rangehen. Eilig machte er sich auf den Weg in den Vorraum.
    »Knöpfle«, meldete er sich. »Frieder, du? Jetzt mal ganz ruhig. Was habt ihr gefunden? – Was? – Bei deiner Hütte? Und ihr seid sicher? – Ich komme sofort.«
    Er ging hinaus zu seinem Wagen und steuerte die Ostseite des Georgenbergs an. Menschenknochen, hatte Frieder gesagt, in seinem Gütle auf dem Georgenberg. Na, das konnte was werden.
    Das fand auch Herr Schmid, der inzwischen den ersten Schock überstanden hatte und nun mit offenem Mund im Tiefkühlraum der Mensa stand. Ihm gegenüber saß ein junger Mann, der deutlich keine Lebenszeichen mehr von sich gab. Er sah recht durchgefroren aus.
    Jetzt nur keine Panik, dachte Herr Schmid und schloss erst einmal die Tür. Helfen konnte man dem, wie es aussah, sowieso nicht mehr. Den eiskalten Kuss eines Wiederbelebungsversuchs konnte er sich sparen. Was aber sollte er tun? Frau Rieler informieren? Gleich selbst die Polizei anrufen? Er schaute ins Büro, wo das Telefon stand. Frau Rieler war nicht da. Kurzerhand nahm er den Hörer und rief den Notruf. Er erreichte nur einen Anrufbeantworter, der auf das Beutlinger Revier verwies. Er musste auflegen, denn draußen auf dem Gang kam jemand. Aber er hatte eine Idee. Der Hausmeister hatte vorhin erzählt, dass er gleich nach Beutlingen fahren würde. Der sollte dann …
    Als er in die Küche geeilt kam, platzte er mitten in ein Fachgespräch über Erdbeersorten.
    »Die beschte isch die Mizzi Schindler, des isch die Sorte, bei der der Butzen mit rausgeht«, philosophierte gerade Meike Rauscher. »Die gab es vor allem noch in den neuen Ländern. Die habet diese Sorte viel angebaut.«
    »Des hett mer net zulassa solla!«, meinte Frau Spät lapidar.
    »Dass die drzukomma send?«, fragte Meike.
    »Noi, i moin

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