Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Leck mich

Leck mich

Titel: Leck mich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Raymond Bean
Vom Netzwerk:
geht’s, Zaunrübe?«, fragte sie.
    »Ich hab gedacht, ich komm mal vorbei und rede ein bisschen mit dir. Hast du Zeit?«
    »Für dich hab ich immer Zeit, das weißt du doch.« Sie gab ihre Sprühflasche einem Wissenschaftler, der gerade vorbeikam. »Können Sie bitte da hochklettern und für mich weitermachen?«
    »Aber sicher, Oma«, sagte er. Ich war ein bisschen überrascht, dass sogar die Wissenschaftler sie Oma nannten. Auf der anderen Seite kann man sich aber auch nur schwer vorstellen, dass jemand sie anders als Oma nennt, eben weil sie so eine spezielle Oma ist.
    Sie ging aus ihrem Labor, die Schutzbrille immer noch auf, ich hinterher. Anthony und Scott waren auf dem Spielfeld und spielten mit ein paar Wissenschaftlern Basketball. »Gehen wir irgendwohin, wo wir in Ruhe reden können«, sagte Oma.
    »Komm mit«, meinte ich. »Ich kenne die ideale Stelle.« Ich meinte mein Labor.
    Oma machte ein ganz erschrockenes Gesicht, als sie den leeren Raum sah. »Oh, Hasenohr, du hast hier wohl wirklich gar nichts am Laufen, oder?«
    »Nein«, sagte ich. »Warum? Hast du gedacht, ich mache Witze?«
    »Ich hab gedacht, inzwischen würdest du an etwas arbeiten. Ich war der Meinung, du wärst nur noch nicht so weit, darüber zu reden. Okay, dann machen wir es so: Ich lasse heute Abend die Leute aus meinem Labor alles hier reinräumen, und du wirst mein großes Birnenexperiment fortsetzen.«
    »Nein, Oma. Ich bin nicht zu dir gekommen, damit du mich rettest. Ich bin da, weil ich einfach so mit dir reden wollte.«
    »Ach, du bist so ein richtiges Goldstück. Ich weiß das zu würdigen, aber Keith, mein Lieber, die Präsentation ist in weniger als sechs Wochen. Was hast du denn nun vor?« Sie sah so besorgt aus, wie ich mich fühlte.
    »Ich weiß es nicht. Ich stecke immer noch fest. Ich will es unbedingt so gut machen, dass ich gar nicht mehr denken kann.«
    »Wie ich schon gesagt habe, ich lasse sie die Bäume mitten in der Nacht hier reinbringen. Du wirst der Mann der eckigen Früchte, und wenn es das Letzte ist, was ich mache. Wir sind noch nicht ganz am Ziel, aber wir haben bereits eine Orange gezüchtet, die die Form einer Banane hat! Das ist doch schon mal was, oder?«
    »Ich denke, ja. Es ist nur ... Ich weiß einfach nicht, woran ich arbeiten soll.«
    »Entspann dich einfach«, sagte sie. »Versuche, nicht zu viel daran zu denken. Was hast du in der letzten Zeit gemacht?«
    »Also, in der letzten Zeit war ich wie blockiert. Ich hatte keine Ahnung, welchen Versuch ich für die Präsentation vorbereiten sollte, und Mr Cherub hat gesagt, es müsste gegen etwas sein, das mich an der Welt stört und das ich verbessern würde.«
    »Und was stört dich jetzt gerade?«
    »Das ist ja das Problem. Ich weiß es nicht.«
    »Vertrau dir selbst, dann kommt dir eine Idee. Und jetzt entschuldige mich, ich arbeite weiter an der Verbesserung der Obstwelt. Wenn du dich dafür entscheidest, doch die Idee mit den eckigen Birnen zu übernehmen, dann sag nur ein Wort, und die Obstwelt gehört dir.«

Die Konferenz
    In null Komma nichts war eine weitere Woche vorbeigerauscht. Inzwischen war schon der 23. Oktober. Oma machte mit ihrer Idee weiter, und Anthony und Scott schienen mit ihrem Projekt ziemlich beschäftigt zu sein. Wir hatten schon lange nichts mehr zusammen gemacht, und so berief ich eine Konferenz ein.
    »Also, Leute, lasst uns ein bisschen darüber reden, was wir bisher geschafft haben und wo wir heute mit unseren Projekten stehen. Die Wissenschaftspräsentation ist in vier Wochen, und Mr Gonzales kommt in drei Wochen zurück. Jetzt geht es eindeutig zur Sache.«
    »Ich und Anthony gehen jetzt getrennte Wege«, sagte Scott. »Ich kann den Gestank da drin nicht mehr ertragen. Ich hab mich entschieden, den Silencer aufzugeben, auch weil es ein bisschen zu verrückt ist, etwas zu erfinden, das stinkende Fürze leise macht. Die Wissenschaftler fangen an, uns zu fragen, was das eigentlich bringen soll, und ich hab beschlossen, dass ich nicht den nächsten Monat damit verbringen will, Fürze zu riechen. Woran hast du in der letzten Zeit gearbeitet?«
    »Keine Idee«, sagte ich. »Ich bin verzweifelt, denke ich mal. Aber was machst du jetzt für die Präsentation?«
    »Ich denk noch darüber nach«, antwortete Scott.
    »Anthony, bitte sag du mir, dass du etwas vorzuweisen hast.«
    »Also wirklich, ich denke schon, Prutt«, sagte er grinsend.
    »Wie hat du mich genannt?«, fragte ich.
    Scott grinste ebenfalls.
    »Ich hab dich

Weitere Kostenlose Bücher