Leckerbissen: Ein erotisches Wochenende (German Edition)
an.«
Der Pastor nickte und wünschte dann eine gute Heimfahrt.
Arthur ging rasch davon, die Plastiktüte aus dem Sexshop immer noch fest an die Brust gedrückt.
Irgendein innerer Zwang brachte ihn allerdings schon nach wenigen Metern dazu, sich noch einmal umzudrehen.
Der Pastor war wie vom Erdboden verschluckt … Hatte ihn etwa der Teufel geholt? Oder war er tatsächlich im Sexshop verschwunden …?!
7
Sarah erwachte und erinnerte sich im ersten Augenblick nicht einmal mehr daran, wo sie gerade war. Sie fühlte sich seltsam ausgelaugt und wie erschlagen, ohne Antrieb und furchtbar traurig und wusste doch nicht, wieso und warum. Es kam ihr so vor, als sei ihre gesamte Erinnerung im Schlaf gelöscht worden, da war nur noch eine große Leere in ihrem Kopf.
Als jedoch die leisen Motorengeräusche des Rover endlich bis zu ihr durchdrangen, war alles wie auf einen Schlag wieder da. Und damit auch dieser diffuse dumpfe Schmerz in der Herzgegend. Hinter Sarahs Schläfen pochte es im Rhythmus der Fahrgeräusche: BORIS BORIS BORIS BORIS BORIS BORIS .
»Verdammt!« Sie fuhr auf dem Rücksitz hoch und drückte beide Handballen fest auf ihre geschlossenen Augen, um die Tränen mit Gewalt zurückzuhalten.
»Was ist los, Süße? Schlecht geträumt?«
Flynn warf ihr im Rückspiegel einen besorgten Blick zu.
Sarah antwortete auch nicht gleich, sie wollte nicht, dass ihr zitterndes Stimmchen sie verriet. Sie schämte sich, weil sie so unbeherrscht und so sentimental war, eine richtige Heulsuse!
Dieser Drecksack von Boris amüsiert sich mit seiner neuen Flamme und genießt das Leben in vollen Zügen! Wieso lasse ich es dann zu, dass er mir immer noch mein Leben versaut?! , sagte sie sich.
Jason drehte sich auf dem Beifahrersitz um, soweit es der Sicherheitsgurt zuließ. Als er das klägliche Häufchen Elend auf der Hinterbank sah, griff er nach hinten und tätschelte mitleidig Sarahs Knie.
»Na, komm schon, Baby! Wir haben doch so ein wunderbares Wochenende voller schlüpfriger Abenteuer vor uns. Du bist unter guten Freunden, hast einen tollen Job, das Leben ist so einfach, wenn man es nur zulässt …«
»Schlüpfrige Abenteuer?«, fragte Flynn und packte das Steuerrad fester. »Wie meinst du das, Jason?«
Er bekam keine Antwort, dafür hatte Sarah ihre Fassung und auch die Stimme wiedergefunden.
»Sagt mal, Jungs, und zwar bitte ganz im Ernst: Kennt ihr ein Soforthilfe-Rezept gegen Liebeskummer?«
»Eine neue Liebe!«, ertönte es vom Fahrersitz.
Jason schüttelte heftig den Kopf, seine Hand lag immer noch auf Sarahs Knie, wo sie sich beruhigend warm und fest anfühlte.
»Kein wirklich guter Rat, Fly! «, meinte Jason. »Vor allem kein Soforthilfe-Rezept. Kein Mensch findet so leicht und so einfach oder gar auf die Schnelle eine neue Liebe.«
Flynn brummte etwas, dann sagte er: »Du hast natürlich recht. Aber sich verlieben, das geht doch in null Komma nichts, wenn man nur will. Stimmt doch, oder? Da genügt oft schon ein kleiner überspringender Funke, ein Lächeln, ein Augenaufschlag. Oder manchmal auch bloß ein Gläschen zu viel im Pub!«
»Hört auf, ihr beiden. Ich will nicht, dass ihr euch meinetwegen streitet! Außerdem hab ich es bereits kapiert, danke. Es gibt kein sofort wirksames Heilmittel oder Rezept gegen dieses dumpfe und vollkommen beschissene Herz-Schmerz-Gefühl …«
»Doch! Sex!«, fiel Jason ihr ins Wort.
»Wie bitte?«
»Sex. Vögeln. Bumsen. Ficken. Liebe machen.«
»Sehr witzig, wirklich! Mit wem denn?«
Sarah hörte selbst, dass ihre Stimme nicht gerade freundlich klang.
»Na, vielleicht mit dem Süßen vom Flughafen?«, mischte sich Flynn nun ein.
Unwillkürlich zuckte Sarah zusammen. Mario!
Ihr kleines erotisches Abenteuer von heute Morgen im Flieger fiel ihr wieder ein. Es war schön gewesen, sexy, entspannend. Und es hatte Sarah ein Weilchen von ihrem Liebeskummer abgelenkt. Aber jetzt im Rückblick fühlte sie sich vor allem schuldbewusst. Es war nicht fair, den süßen Mario in dieser Art und Weise zu benutzen. Womöglich machte er sich jetzt Hoffnungen auf mehr, aber sie konnte ihn nun mal nicht lieben. Sie mochte Mario, sie fand ihn süß, aber er war und blieb ihr bester Kumpel. Und mehr nicht …
»Mario ist nichts weiter als ein guter Kumpel und Kollege, Flynn!«
»Sex mit einem Unbekannten wäre das Beste! Oder jedenfalls mit jemandem, den du noch kaum kennst, so wie mich etwa …« – Jason hielt abrupt inne, als er Flynns Gesichtsausdruck bemerkte.
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