Leckerbissen: Ein erotisches Wochenende (German Edition)
versuchte seit einer Viertelstunde beinahe im Minutentakt, den Herrn des Hauses am Handy zu erreichen. Der Abfluss des Spülbeckens in der kleineren der beiden Küchen war verstopft, und Lynn wollte, dass Arthur sich auf der Stelle eine Lösung für dieses Problem einfallen ließ.
»Ich kann mich schließlich nicht um alles kümmern, während der Herr auf Einkaufstour gemütlich für Stunden im nächsten Pub versumpft! Ich kenne doch meinen Göttergatten.«
Sarah schmunzelte in sich hinein, als sie Lynn so über ihren Mann herziehen hörte. Sie fühlte sich augenblicklich seelisch ausgeglichener als in den ganzen verdammten letzten Wochen in Berlin. Der Aufenthalt hier in Duncan’s House tat ihr wie immer gut, und zwar von der ersten Minute an.
Lynn und Arthur waren äußerst sympathisch und gleichzeitig so herrlich exzentrisch, wie es nur Engländer sein konnten. Es war unmöglich, diesem Paar lange böse zu sein, und als Gastgeber gaben Lynn und Arthur sowieso ein tolles Gespann ab.
Sarah begeisterte sich aber vor allem für das schöne alte Landhaus und seine heimelige Atmosphäre. Sie freute sich darauf, an diesem Vorlese-Wochenende wieder einen guten Job zu machen. Sie liebte es, andere Menschen mit ihren Kochkünsten zu verwöhnen. Beim Kochen konnte sie alles andere vergessen, sogar den Mistkerl Boris.
Auf dem Gang draußen klingelte das schnurlose Telefon, das für gewöhnlich neben der Haustür in einer Halterung an der Wand steckte.
»Arthur, na endlich! Wo bleibst du denn, wir haben hier ein Problem!«
Lynn verstummte einen Moment, um kurz darauf über den verstopften Abfluss zu schimpfen. Arthur wusste offenbar eine Lösung dafür, denn Lynn klang deutlich entspannter und leiser. »Gut, dann ruf bitte gleich Bill an, und komm nach Hause. Sarah ist bereits in der Küche, Flynn und seine neue Flamme proben den Auftritt im Kaminzimmer, und diese Last-Minute-Bucher, Desmond und Sue, sind auch schon eingetroffen. Auch der Bekannte von Flynn, der unerkannt bleiben will, ist bereits da!«
Lynns Stimme wurde noch leiser. Sarahs Neugierde war geweckt, und sie schlich sich an die lediglich angelehnte Küchentür heran, und öffnete die Tür ein bisschen mehr.
Lynn raunte mittlerweile nur noch. »Ja, wenn ich es dir doch sage, Arthur! Ich kenne seine Stimme. Wenn ich bloß drauf käme, woher! Sein Gesicht sagt mir nichts, obwohl er verdammt gut aussieht. Das ist ein richtiger Frauentyp …« Dann verstummte sie. Das Telefonat war offenbar zu Ende.
Sarah wollte sich von ihrem Lauschposten zurückziehen, als mit einem Mal die Tür weit aufgerissen wurde. Sarah verlor eine Sekunde lang das Gleichgewicht und taumelte nach vorn. Zum Glück landete sie sicher und weich in Jasons Armen.
Sein angenehmer männlicher Duft überraschte sie ein weiteres Mal, wie schon bei der Begrüßung in Flynns Wohnung. Sie spürte das Klopfen seines Herzens und durch den Pulli hindurch Jasons Muskeln, als er sich an ihren Körper drängte. Sie vergrub das Gesicht sekundenlang an Jasons Schulter und genoss das warme Gefühl im Bauch und das plötzliche erregende Prickeln zwischen den Schenkeln.
Ups, es funktioniert noch alles! Ich bin zum Glück nicht eingerostet vor lauter Liebeskummer, jedenfalls ist meine Libido wach wie eh und je. Jetzt fehlt bloß noch ein total umwerfender Fremder, der mich uneigennützig und ohne Hintergedanken mal kurz um den Verstand vögelt , sagte sie sich.
Sarah kicherte leise über ihre schmutzige kleine Anwandlung. Lynns Beschreibung soeben am Telefon zum Thema attraktiver Fremder war hierfür verantwortlich, ganz klar. Na, hoffentlich lässt der interessante Neuankömmling sich bald blicken! , dachte sie.
Jason interpretierte ihre plötzliche Heiterkeit wohl als willkommene Aufforderung und zog Sarah noch ein wenig näher an sich. Allmählich war seine innige Umarmung mehr als eine rein freundschaftliche Begrüßung. Jetzt schob er auch noch ein Bein frech zwischen Sarahs Schenkel, und gleichzeitig drängte sich sein Becken gegen ihren Unterleib.
Sarah erinnerte diese Stellung leider fatal an den Tangokurs, den sie mit Boris vor Monaten begonnen und dann niemals abgeschlossen hatte … Und ihre Heiterkeit bekam prompt einen empfindlichen Dämpfer! Sie wartete auf das Einsetzen des bekannten Herzschmerzes und auf das furchtbar flaue Gefühl im Magen, beides blieb jedoch zum Glück aus. Immerhin. Stattdessen wurde sich Sarah des drängenden Ziehens und Pochens in Becken und Muschi immer mehr
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