Leckerbissen: Ein erotisches Wochenende (German Edition)
nachmittägliche Teepause am Kamin.
Sarah füllte gerade Milch in kleine Silberkännchen, die sie gleich zum starken schwarzen Earl Grey reichen wollte. Außerdem würde es süße und wunderschön aussehende Cupcakes zum Tee geben, von Sarah selbst gebacken und phantasievoll dekoriert und glasiert. Sie liebte diese Minikuchen und hatte sich unzählige Eigenkreationen einfallen lassen, was die Rezeptur mit verschiedenen Geschmacksnuancen und vor allem auch die oftmals quietschbunte Dekoration der kleinen Leckerbissen anging. Manchmal liebäugelte sie sogar heimlich damit, eines schönen Tages ihre eigene Teestube zu eröffnen, in der es nur Tee, Fruchtsäfte und Cupcakes geben würde.
Sarah musste unwillkürlich schmunzeln, weil ihr ausgerechnet jetzt wieder einmal die Teestube einfiel, während sie in der Küche stand und nach einer heißen und ziemlich verrückten Liebesnacht ihre brennende Möse spürte.
Ob Tim ein guter Ehemann oder gar Vater wäre? Himmel, ich muss mich zusammenreißen! Das ist die falscheste aller Fragen! Männer spüren es, wenn in der neuen Geliebten so etwas vor sich geht. Und sie nehmen voller Panik Reißaus! Außerdem ist Montag früh das hier sowieso alles vorbei, und diese Motorradbraut gibt es ja auch noch in Tims Leben! , dachte sie.
Sarah schüttelte sich unwillkürlich und stellte dann rasch die Milchkännchen auf das Tablett, wo bereits die süßen Teekuchen warteten.
Sie ging mit dem Tablett ins Kaminzimmer.
Dicht hinter Sarah kam eine sichtlich aufgeregte Claire in den Raum gerauscht. Die Schottin hatte sich umgezogen und trug jetzt zur Feier der englischen Teestunde ein tomatenrotes Seidenkleid, das ihre immer noch tolle Figur geradezu atemberaubend zum Vorschein brachte.
Claires Lippen schimmerten ebenfalls in einem satten Rot, ansonsten war sie nur dezent geschminkt. Die Wirkung des Rots war ohnehin umwerfend genug, eine Mischung aus Sexiness und gekonnt inszenierter Dramatik. Claire sah beinahe aus wie eine Lady aus einem Shakespeare-Stück, nur moderner ausstaffiert, vor allem was die Rocklänge betraf. Die ging gerade mal bis zu den Knien und betonte geschickt Claires schöne Beine und die schlanken Fesseln.
Claire wirkte erregt, freudig erregt, ihre Augen glänzten, und die Wangen waren leicht gerötet vor Begeisterung. Sie baute sich vor dem Kamin auf und schwenkte ein in Leder gebundenes Büchlein in der Luft.
»Liebe Freunde, ihr werdet es nicht glauben, was ich heute Nachmittag im Kamin meines Zimmers gefunden habe!«
Schlagartig verstummten sämtliche Gespräche, und alle Blicke richteten sich auf die schottische Autorin. Besonders Flynn wirkte wie elektrisiert, sein sehnsüchtiger Blick saugte sich regelrecht fest an dem Buch in Claires Händen.
»Im Kamin? Aber wieso …«, fing Lynn an, wurde aber sofort von Arthur unterbrochen, der eine Hand fest auf die Schulter seiner neugierigen Frau legte.
Claire sprudelte ohnehin bereits ihre Neuigkeit heraus …
»Ich habe seit jeher eine Spürnase für geheime Verstecke in alten Häusern wie diesem hier. Deswegen konnte ich auch schon im Laufe der Zeit einige wirklich gute Funde machen. Das hat die Stoffe vieler meiner Bücher bereichert, ich liebe diese Art der Recherche. Und heute bin ich wieder einmal fündig geworden.«
Wieder schwenkte Claire mit sichtlichem Triumph das alte und ziemlich mitgenommen wirkende Büchlein über ihrem Kopf.
»Liebe Freunde, hier drinnen steckt ein Tagebuch – oder besser – einzelne Tagebuchauszüge aus der Feder eines Mannes, der offenbar Duncan hieß und der ehemalige Besitzer dieses schönen alten Landhauses gewesen sein muss.«
Jetzt erklangen eifriges Getuschel und leises Kichern im Raum. Lynn stieß Arthur mit dem Ellbogen in die Seite und warf ihm einen bedeutungsvollen Blick zu, der sagen sollte: Wieso hast du dieses Versteck im Kamin beim Renovieren nicht gefunden?
Arthur grinste nur abwehrend und zuckte mit den Schultern, ehe er einen Schluck Tee nahm und dann von einem himbeerroten Cupcake abbiss. Er schloss genießerisch die Augen. »Hm, köstlich! Sarah, deine Cupcakes sind einfach himmlisch! Claire, Sie müssen unbedingt eins dieser Küchlein probieren, ehe Sie uns aus Duncans Tagebuch vorlesen. Denn das werden Sie doch, oder?«
Claire lachte schelmisch. »Und ob ich das werde, lieber Arthur! Diese Tagebuchaufzeichnungen passen nämlich auch noch sozusagen haarscharf zum Motto unseres Wochenendes. Es gibt einige sehr intime und höchst erotische Stellen
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