Leckeres vom Balkon
beachten, dass die Stiele etwa doppelt so lang brauchen wie die Röschen (Letztere je nach Größe 4–8 Minuten). Die klein geschnittenen Blätter sollten dann erst kurz vor dem Ende der Garzeit hinzugegeben werden.
Fruchtgemüse
Kompakt Die beliebte Buschtomate ‘Balkonstar’ macht ihrem Namen alle Ehre.
Vielgestaltig Cherrytomaten (oben) sind tatsächlich kaum größer als Kirschen; andere Sorten überraschen mit birnenförmigen Früchten (unten).
Lycopersicon esculentum
Tomate
Wuchs meist aufrecht, mäßig bis dicht verzweigt, 30–200 cm hoch
Erntezeit Juli bis Oktober
Der Siegeszug dieses beliebten Fruchtgemüses begann auf dem Balkon mit den kompakten Buschtomaten. Trotzdem bauen viele Tomatenfans gern auch größere Formen auf Balkon und Terrasse an. Denn so lässt sich die ganze Fülle an unterschiedlichen Fruchtgrößen, -formen, -farben und natürlich auch Aromen nutzen. Der Trend einerseits zu verschiedenen Wuchsformen, andererseits zu alten und ungewöhnlichen Tomatensorten hat dazu geführt, dass es mittlerweile ein gewaltiges, aber manchmal auch verwirrendes Angebot gibt. Grundsätzlich unterscheidet man heute zwischen folgenden Gruppen:
• Busch- oder Balkontomaten: 30–60 cm hoch, dichtbuschig verzweigt; Früchte mittelgroß, manchmal auch klein, teils süß;
• Stabtomaten: 120–200 cm hoch, wenig verzweigt, mit großen Früchten; diese sind bei Fleischtomaten besonders üppig und gerippt;
• Cocktail-, Kirsch- oder Cherrytomaten: im Wuchs meist wie Stabtomaten, aber mit nur kirschen- bis pflaumengroßen, oft süßlichen Früchten.
Interessante Besonderheiten sind:
• Hängetomaten: oft ähnlich wie Buschtomaten, aber mit überhängenden Trieben (z. B. ‘Tumbling Tom’), auch für große Ampeln geeignet; Früchte mittelgroß bis klein, teils süß;
• Johannisbeertomaten: ähnlich wie Cocktailtomaten, aber Früchte noch kleiner und zahlreicher; wildtomatenartig, sehr wüchsig, aber recht gut in Kübeln oder auch Ampeln zu halten;
• Klettertomaten: besonders hochwüchsige Stabtomaten (bis 4 m) wie ‘Himmelsstürmer’ und ‘De Berao’ (»Baumtomate«), die sehr kräftige Stützen und geräumige Kübel brauchen.
Johannisbeer- und Klettertomaten (besonders ‘De Berao’) gelten als relativ gering anfällig gegen die Kraut- und Braunfäule. Als tolerant, also recht widerstandsfähig gegen die Krankheit, sind derzeit ausgewiesen: ‘Fantasio’, ‘Phantasia’, ‘Vitella’ (runde Stabtomaten), ‘Myrto’ (Fleischtomate) und ‘Philovita’ (Kirschtomate). Auch Sorten, die resistent gegen andere Tomatenkrankheiten (z. B. Fusariumwelke, Mosaikvirus) sind, verdienen bei der Auswahl den Vorzug. Veredelte Tomaten ( → > ) sind ebenfalls robust.
Kultur Anzucht ab Ende Februar bei 20–24 °C; einzeln in 10-cm-Töpfe pikieren, dann hell bei 18 °C aufstellen. Oder ab Ende April Jungpflanzen kaufen. In geräumige Töpfe pflanzen, kleine Buschtomaten auch in große Kästen, Abstand mindestens 35 cm; kleinen Sorten wenigstens 5 Liter, großen mindestens 10 Liter Erde gönnen. Am besten in Tomatenerde setzen. Etwas tiefer einpflanzen, als die Setzlinge im Anzuchttopf standen. Nach allmählichem Abhärten gegen Mitte Mai ins Freie stellen.
Pflege Stets gut feucht halten, unbedingt mit leicht vorgewärmtem Wasser gießen. Wöchentlich düngen, spezieller Tomatendünger ist empfehlenswert. Welke Blätter an der Basis regelmäßig entfernen. Hohe Sorten an Stab aufbinden bzw. an Spiralstab hochleiten.
Bei Stabtomaten in den Blattachseln entstehende Seitentriebe regelmäßig und frühzeitig ausbrechen (ausgeizen); nach Bildung des fünften oder sechsten Blüten- bzw. Fruchtstands Spitze des Haupttriebs kappen, um die Ausreife der bereits angelegten Früchte zu fördern. Diese Maßnahmen entfallen bei Busch- und Hängetomaten.
Ernte Ab Juli vollreife Früchte fortlaufend pflücken.
Küchentipp Im Herbst noch nicht ausgereifte Tomaten können Sie, locker nebeneinander ausgebreitet, an einem dunklen, warmen Ort nachreifen lassen. Das führt allerdings bei großen Früchten zu schmackhafteren Ergebnissen als bei Kirschtomaten. Vorsicht: Unreife, noch grüne Früchte enthalten ein giftiges Alkaloid, das erst bei Vollreife abgebaut wird.
Wermutstropfen Krautfäule
Kraut- und BraunfÄule ist eine gefürchtete, verbreitete Pilzkrankheit. Sie verursacht dunkle Flecken auf Blättern, Stängeln und Früchten. Der Pilz tritt besonders stark nach spätsommerlichen Regenperioden auf –
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