Leckeres vom Balkon
Aroma.
Cynara scolymus
Artischocke
Wuchs breitbuschig, bis 200 cm hoch, mehrjährig
Erntezeit Ende Juli bis September
Mit ihren silbrigen, tief geschlitzten Blättern und den großen Blütenkörben sind Artischocken eine wahre Augenweide. Wenn Sie im Spätsommer einmal keine Zeit zum Verarbeiten der opulenten Knospen haben, können Sie stattdessen den Anblick der hübschen violettblauen Blütenkörbe genießen. Zuweilen erscheinen die Knospen erst ab dem zweiten Jahr.
Kultur Im März bei 20–22 °C vorziehen; wenn Sie die Samen vor der Aussaat 2–3 Stunden in lauwarmes Wasser legen, erleichtert das die Keimung.
Manchmal werden auch vorgezogene Jungpflanzen angeboten. Einzeln in hohe Kübel mit etwa 50 cm Durchmesser pflanzen und erst ab Mitte Mai ins Freie stellen.
Pflege Anfangs leicht, ab Mai gut feucht halten; wöchentlich düngen. Am besten an einem in den Topf gesteckten Stab anbinden. Im Spätherbst die alten Blütenstiele stark zurückschneiden, junge Schösslinge stehen lassen, die Blätter lose zusammenbinden. An einem geschützten Platz nahe der Hauswand überwintern, fast trocken halten, vor Frösten mit einer Packung aus trockenem Laub, Stroh oder Fichtenzweigen schützen. Spätestens nach drei Erntejahren durch Teilung bzw. Abtrennen der Ausläufer verjüngen, da dann meist die Blütenbildung nachlässt.
Ernte Im Spätsommer geschlossene, knospige Blütenköpfe noch vor Violettfärbung abschneiden.
Küchentipp Garen Sie Artischocken stets mit Zitronensaft – das beugt Verfärbungen vor.
Das köstliche Herz freilegen
Das schmackhafte »Herz« der Artischocken besteht aus dem Blütenboden und dem unteren, fleischigen Teil der inneren Schuppenblätter. Die Stiele der geernteten Köpfe werden am besten nicht abgeschnitten, sondern an einer Tischkante abgebrochen, damit sich die harten Fasern am Boden gut lösen. Falls dort noch faseriges »Heu« verbleibt, wird es mit einem Löffel oder Kugelausstecher abgeschabt. Entfernen Sie dann die äußeren harten Blätter, und schneiden Sie von den inneren die stacheligen Spitzen ab. Alle Bruch- und Schnittstellen sofort mit Zitronensaft beträufeln, damit sie sich nicht verfärben.
Solanum muricatum
Pepino
Wuchs buschig, bis 100 cm hoch, mehrjährig
ERNTEZEIT Ende Juli bis Oktober
Die aus Südamerika stammenden Pepinos sind auch als Birnenmelonen oder Melonenbirnen bekannt – ein deutlicher Hinweis auf ihre Geschmacksnote. Wegen ihres fruchtigen Aromas findet man sie in Katalogen manchmal auch beim Obst. Doch wenn ab Anfang Juni die lilaweiß gestreiften Blüten erscheinen, zeigen diese deutlich die nahe Verwandtschaft mit Aubergine und Kartoffel. Bis zur Ausreife der dekorativen, hühnereigroßen Früchte dauert es dann noch etwa drei Monate. Die Pflanze sollte einen möglichst warmen, windgeschützten Platz erhalten. Idealerweise steht sie hell, aber nicht in der prallen Mittagssonne.
Kultur In manchen Gärtnereien oder auch Supermärkten und bei Versendern sind vorgezogene Pflanzen erhältlich. Bei eigener Anzucht möglichst schon im Februar bei 18–24 °C vorziehen, da Pepinos eine lange Entwicklungszeit haben. Jungpflanzen bei etwa 20 cm Höhe entspitzen, d. h., die Spitzen der Haupttriebe abkneifen oder abschneiden, um die Seitentriebbildung zu fördern. In große Töpfe oder Ampeln pflanzen und erst gegen Ende Mai ins Freie bringen; die ersten Tage schattig stellen, erst danach an einem sonnigeren Platz postieren.
Pflege Am besten nur drei Haupttriebe belassen und diese an Stäben aufbinden oder aus Ampeln hängen lassen. Unbedingt gleichmäßig feucht halten, sonst droht Knospen- und Fruchtabwurf. Alle zwei bis drei Wochen mit stickstoffarmem (Blüten)-Dünger versorgen. Die Pflanze kann nach kräftigem Rückschnitt hell bei rund 15 °C überwintert werden; über Winter dann sehr zurückhaltend gießen und im Frühjahr umtopfen. Allerdings entwickeln sich im Sommer geschnittene und dann ebenfalls überwinterte Stecklinge im nächsten Jahr oft besser als die Mutterpflanze.
Ernte Die Früchte sind pflückreif, wenn sie sich gelborange gefärbt haben und die violetten Streifen deutlich ausgebildet sind. Im Herbst noch unreife Früchte können Sie ernten und im Haus bei 18–20 °C nachreifen lassen. Reif geerntet sind sie mehrere Wochen haltbar.
Küchentipp Zum einfachen Naschen lassen sich Pepinos ähnlich wie Kiwis auslöffeln und genießen. Da der Geschmack vor allem nach kühlen Sommern etwas fad ausfallen kann, empfiehlt sich beim
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