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Lee, Sharon & Miller, Steve - Liaden 2 - Der Agent und die Söldnerin

Lee, Sharon & Miller, Steve - Liaden 2 - Der Agent und die Söldnerin

Titel: Lee, Sharon & Miller, Steve - Liaden 2 - Der Agent und die Söldnerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steve Sharon & Miller Lee
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hinzugedichtet?«
    »Es ist genauso passiert, wie ich es dir erzählt habe«, beteuerte er mit großen Augen. »Warum sollte ich so was erfinden? Edger kann dir bestätigen, dass sich alles so abgespielt hat.«
    »Ich weiß auch nicht, warum ich das nicht so recht glauben mag«, entgegnete sie und hielt eine Hand hoch. »Aber das macht ja nichts, oder? Auf keinen Fall werde ich von dir verlangen, dass du auf den Wahrheitsgehalt dieser Geschichte einen heiligen Eid schwörst. Ich möchte doch nicht, dass du meineidig wirst.« Sie zeigte auf den Becher. »Trinkst du diesen Wein noch oder nicht?«
    »Ich werde ihn sogar mit Genuss trinken«, gab er zurück, ohne jedoch den Becher in die Hand zu nehmen oder ihn auch nur eines Blickes zu würdigen. Seine Miene wirkte jetzt völlig nüchtern, und er sah ihr offen ins Gesicht. »Miri. Warum?«
    Zur Hölle, dachte sie. »Ich verstehe die Frage nicht.«
    Val Con strich sich das Haar aus der Stirn und zog die Brauen hoch. »Muss ich sie dir wirklich erklären?« Er wartete auf ihre Antwort, doch sie schwieg beharrlich. Seine Mundwinkel zuckten ein wenig.
    »Also gut. Warum bist du so rüde mit mir umgesprungen? Das hatte doch einen Grund.«
    Sie zögerte, leckte über ihre Lippen und fasste sich endlich ein Herz.
    »Ich wollte dir etwas klarmachen, und zwar auf eine so drastische Art und Weise, dass du es nicht ignorieren konntest. Es mag sehr wohl sein, dass du nicht mehr die Person bist, die du früher einmal warst. Aber ich glaube, du bist auch nicht die Person, für die du dich jetzt hältst.« Sie legte eine Pause ein und ordnete ihre Gedanken. »Jeder von uns begeht manchmal Handlungen, auf die er nicht stolz ist. Aber daraus kann man lernen, damit man denselben Fehler nicht wiederholt.« Sie schöpfte tief Atem und widerstand der Versuchung, die Augen zu schließen.
    »Aber es ist nicht richtig, wenn du die volle Schuld für etwas auf dich nimmst, das du nur tatest, weil jemand anders dich dazu zwang. Besonders dann nicht, wenn zweifelsfrei feststeht«, fügte sie hastig hinzu, »dass irgendwer mit Kampfstiefeln in deinem Kopf herumgetrampelt ist und kräftig an deinem persönlichen Schaltplan herumgepfuscht hat!«
    Ein Lächeln huschte über seine Lippen. »Warum gibst du dir solche Mühe, dir selbst zu beweisen, ich sei irgendwie von irgendwem ferngesteuert? Wenn ich doch gefährlich und unberechenbar bin, ob du es nun glaubst oder nicht.«
    »Ich … ich will nicht, dass du stirbst … Es fuchst mich, dass jemand dich manipuliert, deinen freien Willen bricht. Das ist doch so was wie ein Tod – oder nicht?«
    Eine Zeit lang herrschte Schweigen. »Vielleicht. Aber was kümmert dich das?«
    Sie schüttelte leicht den Kopf, ohne den Blickkontakt zu unterbrechen. »Du sagst, du seist mal ein Scout gewesen – sogar ein Erstkontakt-Scout …«
    »Ja, das stimmt.«
    Sie spürte in sich eine wachsende Spannung und versuchte, die aufsteigende Nervosität nicht zu beachten. »Erinnerst du dich an deine Zeit als Scout?«
    Er zog die Brauen scharf zusammen. »Wie könnte ich das vergessen?«
    »Ich wollte mich nur vergewissern.« Sie behielt einen sachlichen Ton bei. »Ein Scout ist nicht das Gleiche wie ein Spion.«
    »Das ist richtig«, erwiderte er ruhig. »Ein Scout unterzieht sich einem Spezialtraining, ehe er ein Agent wird.« Er hielt inne und fuhr nach einer Weile fort. »Ich habe das komplette Training absolviert, Miri.«
    »Das sagtest du bereits. Aber du entsinnst dich an deine Zeit als Scout, und das ist mehr, als ich erwartet habe …« Sie unterbrach sich und nahm einen neuen Anlauf, scheinbar das Thema wechselnd.
    »Du weißt, was Freundschaft bedeutet – Edger ist dein Freund – und was eine Partnerschaft ist«, stellte sie fest, nachdem sie sich zurechtgelegt hatte, was sie sagen wollte. »Ich mache mir Gedanken über dich, weil du mein Freund sein möchtest. Vielleicht weißt du selbst nicht, was dich antreibt, meine Freundschaft zu suchen, aber das ist nicht weiter schlimm, denn ich bin deine Freundin und ich frage mich selbst, warum das so ist. Außerdem sind wir Partner, obwohl es manchmal so aussieht, als gingen wir uns am liebsten an die Gurgel, anstatt uns gegenseitig zu unterstützen.
    Freunde«, sinnierte sie, »helfen einander in der Not. Loyalität und Hilfsbereitschaft schaffen überhaupt erst einen Zusammenhalt. Wenn man seinen Freunden nicht mehr beistehen würde, bräche alles auseinander. Ich bin jemand, der gern alles zusammenhält, der

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