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Leerer Kuehlschrank volle Windeln

Leerer Kuehlschrank volle Windeln

Titel: Leerer Kuehlschrank volle Windeln Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mario D Richardt
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Ich kann sie anschauen, ohne dass sie es mitbekommt. Eine hübsche Frau, denke ich mir. Viel niedlicher als auf dem Foto, das mir meine Redaktion gezeigt hat. Wunderbar natürlich sieht sie aus, sportlich und lässig. Manche Damen übertreiben es gern mal mit Lippenstift, Make-up und Nagellack. Davon ist hier keine Spur zu sehen. Da gucke ich gern mal eine Sekunde länger hin.
    Nachdem ich genug geglotzt habe (so muss es jedenfalls für die anwesenden Maskenbilderinnen aussehen), öffne ich noch einmal mit Schwung die Tür und schließe sie ein wenig lauter, damit sie mitbekommt, dass gerade jemand zur Tür hereingeschneit ist.
    »Guten Tag zusammen! Wo ist denn unsere Fitnesslady?«
    »Die sitzt hier«, meldet sich die junge Frau.
    »Aha, hallo! Ich bin Mario und einer der zwei Moderatoren für heute. Wir werden nachher das Vergnügen zusammen haben.«
    »Ich bin Christin. Und dann soll ich DICH also in der Sendung ein bisschen auspowern?«, sagt sie mit noch immer geschlossenen Augen.
    »Na ja, nicht unbedingt gleich auspowern. Ein bisschen was zeigen, ein bisschen trallala und pi pa po und gut. Wir wollen ja nicht gleich aus der Puste kommen, oder?«, scherze ich.
    »Das hat man mir aber anders gesagt.« Sie grinst und öffnet in dem Moment die Augen.
    Mein lieber Scholli. Was für schöne Augen! Riesengroß, glasklar und kugelrund.
    »Wir können ja vorher besprechen, wie wir Auspowern definieren«, sage ich, »wenn du hier fertig bist, kommst du einfach ins Studio. Da treffen wir uns dann.«
    Zehn Minuten später, als ich das Studio betrete, liegt Christin bereits auf einem Gymnastikball. So ein großer, blauer Wasserball, wie er bei Krankenkassen-Rückenschulen eingesetzt wird. Es gibt ihn auch in Grün. Ich gehe näher an sie heran und bleibe direkt hinter ihr stehen. Wow, was für ein Anblick! Vor mir liegt der knackigste Knackpo seit der Erfindung der Jeans, der süßeste Jeans-Hintern, den ich je in meinem Leben gesehen habe.
    Plötzlich werde ich aus meinen Träumen gerissen: »Sag mal, starrst du mir gerade auf mein Hinterteil?«
    »Äh … nee … Also, ich hab nur … die … ähm … Also mal genau hingeguckt, damit ich … äh … nachher keinen Fehler mache«, stammle ich.
    »Gut, dann sieh genau hin, das Gleiche musst du dann auch machen.« Sie lacht und hebt abwechselnd in ihrer Liegeposition auf dem Ball den linken Arm und das rechte Bein und umgekehrt.
    »Krieg ich schon hin. Bin ja kein Volldepp!«, sage ich. Pille palle, denke ich. Wo soll das Problem sein?
    »Na dann brauchen wir ja nicht zu proben.«
    »Nö, nö. Nicht nötig. Sag mir einfach live in der Sendung, was ich machen soll.«
    Frau Knackpo zeigt mir noch ein paar Übungen, wedelt mit gefüllten Wasserflaschen und fuchtelt mit einem langen, vibrierenden Stock, von dem sie sagt, es sei ein Schwingstab, vor meiner Nase herum. Na gut, das kriege ich auch noch hin. Kinderübung!
    Gut zwanzig Minuten später sind wir live auf Sendung. Christin spricht über Motivation zum Sport, wie man sich aufrappelt und was man sich vornehmen sollte, um seine Ziele zu erreichen. Sie plädiert für zweimal pro Woche Sport für den Anfang. Jeweils für eine halbe Stunde. Da Sport für mich von Hause aus Mord ist, nicke ich nur ganz fleißig und grinse in mich rein. Meine Expertin lächelt auch ganz eifrig und weiß wohl, was für einen Pappenheimer sie vor sich hat. Sie lässt sich jedoch nicht aus der Ruhe bringen.
    »Wichtig ist vor allem, dass man sich auch kleine Ziele setzt – hat man die erreicht, sollte man sich auch mal belohnen. Nicht gleich mit einer Tafel Schokolade, wenn man abnehmen möchte …«
    »Aber mit einer halben?«, plauze ich dazwischen.
    Christin lacht und kontert: »Vielleicht mit einem neuen Sport-T-Shirt, damit man noch aktiver durchstarten kann.«
    Ein Sport-T-Shirt? Ich kauf mir doch kein Sport-T-Shirt als Belohnung dafür, dass ich meinen Schweinehund verprügelt habe. Dafür kriege ich ja dreißig Tafeln Schokolade. Und was heißt eigentlich »wenn man abnehmen möchte«? War das eine Anspielung? Mensch, die junge Lady hat es aber faustdick hinter den Ohren. Ich schlage vor, dass wir den theoretischen Teil beenden und zur Praxis wechseln.
    Ich soll mich nun bäuchlings auf den großen Ball legen und dieselben Bewegungen machen, die Frau sexy Hintern vorhin gezeigt hat. Heißt also, linker Arm hoch, Daumen nach oben, rechtes Bein hoch und möglichst waagerecht das Ganze. Aber komischerweise sah das vorhin etwas einfacher

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