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Leerer Kuehlschrank volle Windeln

Leerer Kuehlschrank volle Windeln

Titel: Leerer Kuehlschrank volle Windeln Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mario D Richardt
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gibt. Schon kommt eine junge Frau auf mich zu. Vom Alter her könnte sie es sein. Sie steuert mich direkt an, lächelt und ... Mensch, die Mandy sieht ja äußerst flott aus. Hat man auf dem Foto gar nicht gesehen. Ich grinse, stehe auf und will ihr die Hand geben … Da begrüßt sie schon die zwei Mädels am Tisch hinter mir. Küsschen links, Küsschen rechts, großes Hallo. O Gott, ist das peinlich! Am liebsten würde ich im Boden versinken.
    Ich vergrabe mein hochrotes Gesicht hinter der Eiskarte und spüre, wie mein Kopf glüht. Ein bisschen wie das Gesicht von Uli Hoeneß in Rage. Eis ist da eine prima Idee. Ich bestelle einen Schwedenbecher. Von Mandy ist auch nach einer Viertelstunde weit und breit nichts zu sehen. Egal, Hauptsache ich hab mein Lieblingseis – und wenn ich damit fertig bin, mache ich mich auf den Heimweg.
    Mit dem Löffel grabe ich mich zum Apfelmus durch. Plötzlich stößt jemand an meinen Tisch, so ungeschickt und wuchtig, dass fast der Eisbecher umkippt. Zusätzlich hat sich auf einen Schlag die Sonne verdunkelt.
    Ich blicke auf, und vor mir steht ein junges Ding mit dem Aussehen einer kleinen Schwester von Cindy aus Marzahn.
    »Äh … ja, bitte?«
    »Hi Mario, ich bin die Mandy!«
    »D… dd… dddu … bist Mandy?«, frage ich, obwohl ich nichts auf den Ohren habe und nicht wirklich eine Antwort erwarte.
    »Sorry, dass ich zu spät bin, aber meine Straßenbahn ist ausgefallen und die zweite kam zu spät.«
    Meinetwegen hätte in ganz Leipzig keine Straßenbahn mehr zu fahren brauchen. Dann würde ich kein Mandy-Sonnenfinsternis-Problem haben.
    »Ach … achso … kein Problem. Jetzt bist du ja da«, stottere ich noch immer herum. Ich fühle mich wie im falschen Film. So etwas – und die Betonung liegt auf »etwas« – habe ich noch nie zuvor gesehen.
    »Supi, dass du gekommen bist und auch noch gewartet hast. Ist echt cool von dir.«
    »Hmm … ja. Jetzt ist es natürlich schon verdammt spät, also viel Zeit hab ich nicht mehr. Am besten, du erzählst gleich, was du auf dem Herzen hast.«
    Ich spüre die Blicke der anderen Menschen des Cafés, vor allem der drei Schönheiten vom Nachbartisch auf uns gerichtet. Hoffentlich sieht mich keiner meiner Bekannten hier mit Mandy sitzen. Das klingt in Ihren Ohren oder liest sich mit Ihren Augen vielleicht brutal, aber wenn Sie in meiner Lage wären, würden Sie mich zweifellos verstehen. Ihre Empathie, liebe Leserinnen und Leser, ist absolut alternativlos. Wirklich!
    Ich verrate Ihnen, warum. Mandy sieht in Form und Farbe in der Tat aus wie eine 1:1,5-Kopie der bekannten Cindy aus Marzahn. Aber: Mandy ist halb so schön, ein Viertel so gepflegt und ein Zehntel so schlau. Ich behaupte nicht, dass sie dumm ist. Sie hat einfach nur kein Glück beim Denken. So viel kann ich schon in den ersten Augenblicken mit ihr feststellen.
    Ich schätze sie auf einen Meter sechzig und mindestens hundert Kilo. Nein, sie hat keinen Trainingsanzug an, aber ihr T-Shirt, die fellige Jacke darüber, ihre Leggings und ihre Sneaker sind komplett pink. Dazu trägt sie eine rosa Handtasche. Die blonden, fettigen Haare sind zu einem Zopf gebunden mit einem ebenfalls in Rosa getauchten Zopfgummi. Auch ihre Ohrringe, die sogenannten »Affenschaukeln« in Unterteller-Größe, sind rosa. Rosa Lippenstift, rosa Wangen, rosa Lidschatten. Das Einzige, was an Mandy nicht rosa ist, sind ihre Zähne. Die sind gelb.
    Liebe Leserschaft, ich schwöre bei allem, was ich habe und kenne: Ich übertreibe nicht. Nein, ich habe nichts gegen beleibte Menschen, ich habe nichts gegen Rosa-Liebhaber. Aber es ist das Gesamtkunstwerk, welches mich in Panik versetzt.
    Unauffällig blicke ich mich um, ob hier irgendwo eine versteckte Kamera zu erkennen ist und Guido Cantz plötzlich auftaucht. Ich fühle mich auf den Arm genommen.
    »Mario, ich hab ein bisschen geflunkert. Ich muss gar nix besprechen mit dir. Ich will dich einfach nur kennenlernen. Aber nicht böse sein, nee?«
    »Aha. Ja, also … Da … äh … Das tut mir jetzt unendlich leid. Ich kann bloß nicht … äh … wie soll ich es am besten sagen … äh … Ich bin vergeben«, lüge ich.
    »Das stimmt doch gar nicht! Auf deinem Facebook-Profil steht, dass du Single bist.«
    »Ach … ja, ähem … das hab ich nur noch nicht geändert. Ist ganz frisch, weißt du. Noch keine Zeit gehabt.«
    »Erzähl doch nicht so einen Scheiß!«, sagt Mandy nun in einem leicht bösartigen Tonfall. »Ihr Männer seid doch alle gleich! Immer nur

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