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Leg dein Herz in meine Haende

Titel: Leg dein Herz in meine Haende Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julia Garwood
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unangenehm es mir auch ist, wir müssen Sloan ins Vertrauen ziehen. Wir sind hier Fremde, aber er kennt die Leute, und vielleicht verraten sie ihm etwas, was sie uns nicht sagen würden. Ich gebe ihm die Namensliste, sobald er wieder da ist.«
    Ryan blieb stehen und schaute sich um. »Ich glaube, wir sind hier fertig. Ich habe die gestrigen Aufzeichnungen in den Tresor gelegt, falls wir sie noch einmal durchgehen wollen. Die Buchhalter der Bank in Gramby kommen am Sonntag, um MacCorkles Bücher durchzusehen, und wenn sie fertig sind, erfahren wir, wie viel Geld gestohlen wurde. Wir treffen uns hier morgen Früh um sieben und lassen Sloan die Leute herbringen, mit denen wir reden wollen.«
    »Ich halte es für keine gute Idee, sie hier zu befragen. Das sollten wir lieber im Gefängnis tun, im Büro des Sheriffs.«
    Ryan schüttelte den Kopf. »Die Leute fühlen sich unbehaglich in Gefängnissen.«
    »Die Blutflecken werden sie noch viel nervöser machen.«
    »Ja, das ist wahr. Also im Gefängnis.«
    Nachdem sie den Tresor verschlossen hatten, verließen sie die Bank.
    »Hast du schon ein Zimmer im Hotel?«, fragte Ryan.
    »Nein, ich bin direkt zur Bank geritten. Und du?«
    »Ich hatte auch noch keine Zeit. Bist du noch hungrig?«
    »Und ob!«, erwiderte Cole. »Vielleicht bekommen wir im Hotel noch etwas.«
    »Bestimmt«, beruhigte Ryan ihn. »Wir sind Marshals. Wir können sie zwingen, uns etwas zu geben.«
    Cole lachte. »Ich wusste ja, dass dieser Job auch Vorteile haben muss.«
    In kameradschaftlichem Schweigen gingen sie die Straße hinunter zum Hotel.
    »Was glaubst du, wie viel Geld sie wohl erbeutet haben?«, fragte Cole.
    »Wie ich schon sagte, das erfahren wir erst, wenn die Buchhalter mit ihrer Arbeit fertig sind. Bisher weiß ich nur, dass am selben Morgen ein Armeezahlmeister eine Einzahlung getätigt hat. Der Quittung nach zu urteilen, die ich auf MacCorkles Schreibtisch fand, müssen es siebzehntausendachthundert Dollar gewesen sein.«
    Cole pfiff durch die Zähne. »Das ist eine Menge Geld. Ich wette, die Kerle wussten vor MacCorkle, dass das Soldgeld kommen würde.«
    »Bestimmt. Sie brauchten dem Zahlmeister nur zu folgen.«
    »Aber warum überfallen sie die Banken?«, fragte Cole. »Wieso überfallen sie nicht einfach den Geldtransport?«
    »Weil es zu gefährlich ist. Der Zahlmeister reitet nicht allein, und die Soldaten, die ihn begleiten, sind hervorragende Schützen. Banken sind leichter zu berauben, wenn man weiß, wie man es machen muss, und die Männer, mit denen wir es zu tun haben, scheinen ihr Handwerk zu verstehen.«
    Die Diskussion endete, als sie das Hotel erreichten. Die einzigen freien Zimmer waren auf dem Dachboden und etwa so groß wie Kleiderschränke. Coles Zimmer ging zur Straße hinaus, Ryans lag auf der anderen Seite des Korridors. Die Betten waren jedoch bequem, und nach ein bisschen Überredung erklärte sich der Rezeptionist bereit, ihnen ein Abendessen hinaufzuschicken.
    Weder Ryan noch Cole schliefen viel in jener Nacht. Während Cole die grauenhafte Szene in der Bank nicht aus dem Kopf ging, dachte Ryan unablässig über ihre eventuelle Zeugin nach.

8
    Der Morgen graute viel zu schnell. Wie vereinbart trafen sich die beiden Marshals vor der Bank, wo Sheriff Sloan sie schon erwartete, um zu berichten, dass der Trupp keine Spur gefunden hatte. Ryan überreichte ihm die Liste der Leute, die er im Gefängnis sprechen wollte. Die Namen der drei Frauen standen ganz zu Anfang.
    Der Sheriff betrachtete die Liste und schüttelte den Kopf. »Einige dieser Leute liegen krank im Bett. Die Grippe scheint sehr ansteckend zu sein«, warnte er. »Einige der an-deren packen bereits ihre Sachen, um aufs Land zu fliehen. Ich bin eben erst Doc Lawrence begegnet. Er war die ganze Nacht bei der Familie Walsh, und John Walshs Name steht auch auf Ihrer Liste. Der Doc sagte, Frederick O’Malley wolle mit der ganzen Familie die Stadt verlassen, sobald die Läden öffnen und er Vorräte einkaufen kann.«
    »Niemand verlässt Rockford Falls, bis Marshal Clayborne und ich mit all diesen Leuten geredet haben. Das gilt auch für O’Malley.«
    »Ich kann ihn nicht zwingen, hier zu bleiben.«
    »Aber ich kann es«, erwiderte Ryan.
    Sloan widersprach. »Ich halte diese Befragungen für Zeitverschwendung. Wenn irgendjemand etwas gesehen hätte, hätte er sich längst gemeldet.«
    »Marshai Ryan will sich an die übliche Methode halten«, sagte Cole.
    Sloan starrte auf den blauen Beutel auf dem

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