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Leg dein Herz in meine Haende

Titel: Leg dein Herz in meine Haende Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julia Garwood
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umgesehen.«

15
    Grace Winthrop stand am Herd. Als die beiden Marshals eintraten, drehte sie sich langsam um. Daniel blieb wie vom Blitz getroffen stehen, trat dann einen Schritt zurück und prallte gegen Cole.
    Er nahm sich rasch zusammen. »Jessica meinte, es würde Ihnen bestimmt nichts ausmachen, wenn wir ...«
    »Oh, bitte, kommen Sie doch herein«, erwiderte sie. »Ich koche gerade Tee. Möchten Sie und Marshal Clayborne eine Tasse?«
    »Gern«, erwiderte Daniel und nahm auf einem der Stühle um den großen Küchentisch Platz. Cole setzte sich ihm gegenüber, wo er die Tür im Auge behalten konnte.
    »Haben die Herren schon zu Abend gegessen?«, fragte sie.
    »Nein, Ma’am, noch nicht«, antwortete Cole.
    »Wir sind nicht hungrig«, sagte Daniel gleichzeitig.
    »Doch, das sind wir«, widersprach Cole.
    Grace ging zur Anrichte und holte einen Teller mit kalten Bratenresten. Sie stellte ihn auf den Tisch zu einem Korb mit frisch gebackenem Brot und einer Schale Butter und ging dann zum Schrank, um Teller, Servietten und Besteck zu holen.
    Cole bediente sich. Daniel rührte nichts von dem Essen an. Er hielt den Blick auf Grace gerichtet, die nervös die Hände an der Schürze abwischte. Sie konnte - oder wollte -ihm nicht in die Augen sehen. Die Teetassen klapperten auf ihren Tellern, als sie sie auf den Tisch stellte. Schweigend goss sie ein dickflüssiges schwarzes Gebräu in jede Tasse, das mehr wie Schuhcreme als wie Tee aussah.
    »Möchten Sie ihn mit Zucker und mit Sahne?«, fragte sie.
    Cole schaute misstrauisch in seine Tasse, aber Daniels Blick wich nicht von Grace.
    »Ist das Tee?«, wollte Cole wissen.
    »Ja«, erwiderte sie rasch. »Stimmt irgendetwas damit nicht?«
    »Nein, nein, ich bin sicher, dass er ganz vorzüglich schmeckt.«
    Er probierte einen Schluck und war nicht im Stande, seine Reaktion zu verbergen. Es schmeckte wie Haarwasser.
    »Ihm fehlt nur ein bisschen Zucker«, schwindelte er.
    »Er hat zu lange gekocht, nicht wahr?«, fragte sie. »Das ist es, ganz bestimmt. Ich hätte auf die Uhr schauen sollen. Ich werde eine frische Kanne zubereiten.«
    »Ich hätte lieber Wasser«, sagte Cole.
    Daniel versuchte, nicht zu lächeln. Er wollte sie nicht noch verlegener machen, als sie bereits war, denn sie hatte Coles Grimasse gesehen, als er ihren Tee gekostet hatte, und wenn Daniel lachte, würde sie sich noch unwohler fühlen.
    »Ich glaube nicht, dass man die Teeblätter kochen muss«, sagte er behutsam.
    Mit einer Geste, die ihm unglaublich feminin erschien, strich sie ihr lockiges dunkles Haar zurück. »Kochen ist viel schwieriger, als ich je gedacht hätte«, bemerkte sie.
    »Wer hat denn bei Ihnen zu Hause gekocht?«, fragte Cole.
    Sie schien über die Frage überrascht zu sein. »Die Köchin natürlich«, antwortete sie. »Sie und ihre Gehilfinnen. Manchmal halfen auch die Dienstmädchen. Zumindest glaube ich, dass sie es taten. Möchten Sie ein paar saure Gurken, Marshal Clayborne? Sie sind hervorragend.«
    »Ja, sehr gern«, antwortete er. »Aber Sie können mich Cole nennen und ihn Daniel.«
    »Dann müssen Sie mich Grace nennen. Ich bestehe darauf. «
    Sie begann die Gurken mit einem langen Fleischmesser zu schneiden und zog die scharfe Klinge auf ihr Handgelenk zu. Es machte Daniel verrückt, ihr dabei zuzusehen, und so stand er schließlich auf und ergriff ihre beiden Hände.
    »Schneiden Sie immer so, dass die Klinge von Ihnen abgewandt ist«, wies er sie an. »So.« Langsam zog er das Messer durch die Gurke. »So ist es sicherer.«
    Als er sie nicht sofort losließ, starrte sie auf seine großen Hände und wartete ganz einfach. »Danke, Daniel. Ich werde mich bemühen, beim nächsten Mal daran zu denken.«
    Er sah die zahlreichen Schnittwunden an ihren Fingern. »Sie sind keine Hausarbeit gewöhnt, nicht wahr?«, fragte er, als er endlich ihre Hände losließ und sich zurücklehnte.
    »Nein, aber ich bemühe mich, all das zu lernen.«
    Wieder beugte sie sich mit dem Messer über die Gurke. Sie runzelte vor lauter Anspannung die Stirn, als sie vorsichtig sehr dünne Scheibchen abschnitt, bis etwa ein halbes Dutzend auf dem Teller angerichtet waren. Dann lächelte sie triumphierend, wusch ihre Hände und präsentierte ihnen stolz den Teller.
    Ryan konnte den Blick nicht von ihr abwenden, so fasziniert war er von dieser zarten Frau. Obwohl sie in einer Küche unbeholfen und völlig fehl am Platz war, gab sie sich Mühe und ließ sich nicht entmutigen.
    Er musste sich zwingen, zur

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