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Leg dein Herz in meine Haende

Titel: Leg dein Herz in meine Haende Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julia Garwood
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ihnen gegenüber und seufzte schwer.
    »Es war heute sehr heiß, nicht wahr?«
    »Ja, das war es«, gab Jessica ihr Recht. Sie lächelte Josey an und hielt Caleb fest, als er von ihrem Schoß hinunterrutschen wollte. »Sie haben ein sehr schönes Zuhause.«
    »Sie haben bisher nur die Küche gesehen«, entgegnete Josey lachend.
    »Haben Sie Kinder?«
    »Nein, leider nicht. Wir haben uns immer eine große Familie gewünscht, aber dieser Wunsch ist leider unerfüllt geblieben. Ich habe einen ganzen Schwarm von Nichten und Neffen, die ich sehr oft hüte, und kenne mich daher mit kleinen Kindern aus. Aber mein größter Wunsch wäre, ein eigenes Kind aufziehen zu können.«
    »Sie könnten noch immer Kinder haben. Wie alt sind Sie?«
    Es war eine kühne Frage, die Josey jedoch nicht zu stören schien. »Zu alt, um noch Kinder zu bekommen. Ich werde im nächsten Monat siebenundvierzig. Ich finde es etwas eigenartig, dass Sie mir diese Frage stellen.«
    »Es war sehr unhöflich von mir«, erwiderte Jessica. »Und ich möchte Sie um Verzeihung bitten, falls ich ein bisschen kurz angebunden bin. Aber mir bleibt so wenig Zeit, mich zu entscheiden, und ich ...«
    Sie konnte nicht weiterreden. Sie wäre in Tränen ausgebrochen, wenn sie versucht hätte, alles zu erklären. Nachdem sie mehrmals tief durchgeatmet hatte, um sich zu beruhigen, begann sie Josey wieder Fragen zu stellen.
    Die ältere Frau beobachtete Jessica prüfend. Sie sah, wie blass sie war und wie traurig ihre Augen blickten. Sie hätte sie gern gefragt, ob sie Probleme hatte, und wenn ja, ob sie und Tom ihr helfen konnten. Aber da ergriff Jessica schon das Wort.
    »Glauben Sie, dass Sie Geduld besitzen?«
    »Verzeihung, aber ich verstehe nicht ...« »Sind Sie geduldig?«
    »Tom scheint das jedenfalls zu glauben«, antwortete sie.
    »Was tun Sie, wenn Sie sich ärgern?«
    Josey lehnte sich auf ihrem Stuhl zurück. Sie war vollkommen perplex über die merkwürdigen Fragen, die ihr Gast ihr stellte.
    »Ich mache sauber.«
    »Was?«, fragte Jessica verständnislos.
    »Ich mache sauber«, wiederholte Josey. »Wenn ich mich über irgendetwas aufrege, schrubbe ich die Böden und die Wände und tue, was sonst noch alles zu erledigen ist, bis mein Zorn verraucht ist. Dann rede ich mit Tom darüber. Aber wollen Sie mir nicht sagen, warum Sie mir all diese Fragen stellen?«
    Jessicas Augen wurden feucht. »Ja, ich werde es Ihnen erklären, sobald Cole mit Ihrem Mann gesprochen hat. Bewahren Sie Lauge unter Ihrem Spülstein auf?«
    »Ob ich was?«
    »Ich fragte, ob Sie Lauge unter Ihrem Spülstein aufbewahren?«
    »Um Himmels willen, nein!«, antwortete Josey. »Ich sagte Ihnen ja schon, dass ich oft meine Nichten und Neffen hüte. Einige von ihnen sind im Alter Ihres Kindes. Lauge könnte sie töten, und deshalb bewahre ich sie oben im Schrank auf, wo sie nicht drankommen. Sie haben Probleme, Jessica, nicht wahr?«
    »Ja«, wisperte sie. »Es tut mir Leid, dass ich so ... so misstrauisch war, aber ich musste es einfach wissen.«
    »Was?«
    »Cole wird es Ihnen erklären«, erwiderte Jessica. »Aber ich verspreche Ihnen, dass ich Ihnen keine weiteren Fragen mehr stellen werde.«
    Josey legte ihre Hand auf Jessicas und drückte sie. »Sie haben einen guten, starken Mann an Ihrer Seite, der Ihnen bei all Ihren Problemen helfen wird.«
    »Cole ist U.S. Marshal und ein Teil meines Problems. Wenn er nicht wäre, müsste ich jetzt nicht nach Texas fahren.«
    Joseys Stirnrunzeln vertiefte sich. »Dann werde ich wohl warten müssen, bis Tom mir erzählt, was los ist. Der Kleine versucht jetzt schon seit fünf Minuten, an die Plätzchen heranzukommen«, wechselte sie das Thema, weil Jessica den Tränen wieder nahe war. »Warum lockern Sie nicht Ihren Griff um ihn und lassen ihn eins stibitzen? Kann er schon aus einem Glas trinken?«
    Jessica richtete ihre Aufmerksamkeit auf ihren Sohn. Sie zog das Glas zu ihm heran und forderte ihn auf, Josey zu zeigen, wie gut er schon damit umgehen konnte. Sie lobte ihn gerade für seine Geschicklichkeit, als er die Milch verschüttete.
    Josey lachte. »Sonst ist es mein Tom, der kleckert«, bemerkte sie. Nachdem sie mit einem feuchten Tuch die Milch aufgewischt hatte, hielt sie dem Kleinen Jessicas Glas hin, damit er trinken konnte.
    Caleb begann zu zappeln und wollte unbedingt vom Schoß seiner Mutter herunter, um die Küche zu erforschen. Jessica folgte ihm und hielt die Schubladen geschlossen, damit er sie nicht ausleeren konnte.
    »Setzen

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