Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Legende von Eli Monpress 02 - Herr des Windes

Legende von Eli Monpress 02 - Herr des Windes

Titel: Legende von Eli Monpress 02 - Herr des Windes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rachel Aaron
Vom Netzwerk:
Hern«, antwortete er. »Miranda ist eine starke, stolze Spiritistin. Ist es denn wirklich so überraschend, dass sie sich gewehrt hat?«
    Hern biss die Zähne zusammen, senkte die Hände, und die Flammen verschwanden mit einem Flackern. »Das macht keinen Unterschied; sie ist jetzt eine Verräterin und eine Kriminelle. Früher oder später werden wir sie erwischen.«
    »Vielleicht«, meinte Banage und löste seinen steifen Kragen. »Aber Eure Beteiligung an dieser Angelegenheit findet hier und heute ein Ende, Hern. Ich würde vorschlagen, dass Ihr das Ganze vergesst.«
    Hern starrte ihn böse an. »Was meint Ihr damit? Ich bin nicht fertig, bevor die Ringe dieses Mädchens nicht in Asche verwandelt sind.«
    »Die Verfolgung und Verhaftung von Verrätern ist allein dem Rektor Spiritualis vorbehalten.« Als Nächstes nahm Banage die schwere Kette ab und reichte sie Krigel, der vorgetreten war, um ihm zu helfen. »Seid versichert, dass ich der Angelegenheit die Aufmerksamkeit schenken werde, die sie verdient.«
    Hern starrte ihn mit Mordlust in den Augen an. »Ich werde nicht zulassen, dass Ihr das einfach ignoriert«, erklärte er mit angespannter Stimme. »Glaubt nicht, dass dieses Thema damit erledigt ist, Etmon!«
    »Diesen Luxus würde ich mir nie erlauben«, gab Banage zurück, aber Hern war bereits weg. Mit wehenden Roben, die eher wie Flügel wirkten, marschierte er durch den chaotischen Saal davon. Ein paar der verbleibenden Turmwächter reihten sich hinter ihm ein, sodass sich der Saal fast vollkommen leerte.
    »Nun«, sagte Krigel, als sie verschwunden waren. »Das war mal ein schönes Fiasko.«
    »Ja«, sagte Banage und ließ sich wieder in seinen Stuhl sinken. »Ich scheine ein Talent dafür zu besitzen, mir ärgerliche Feinde zu machen.«
    Krigel schnaubte. »Kein Mann, der nicht Herns Feind ist, könnte je mein Freund sein.«
    Banage nickte abwesend und starrte zum Fenster.
    Krigel folgte seinem Blick. »Wenn Ihr mir verzeiht, Herr, das sah Euch gar nicht ähnlich. Was hat Euch bewogen, es zu tun?«
    »Was?«, fragte Banage. »Sie entkommen zu lassen? Es war sicherlich nicht korrekt.« Er hielt inne, und ein dünnes Lächeln erschien auf seinen Lippen. »Lasst uns einfach sagen, dass es mir richtiger erschien, als Hern gewinnen zu lassen.«
    »Ich verstehe. Und sagt Ihr das als Rektor Spiritualis oder als ihr Meister?«
    »Als beides«, antwortete Banage. »Sie hat ihre Wahl getroffen und sich für ihre Geister entschieden. Ich kann nicht behaupten, dass ich einen Spiritisten respektieren würde, der sich anders entscheidet, weder als Mentor noch als Rektor. Aber nun«, Banage stand auf, »zurück an die Arbeit. Sagt mir, welcher reisende Spiritist hat sich zuletzt gemeldet?«
    »Das wäre Zigget«, sagte Krigel. »Er hat letzte Woche vorbeigeschaut und ist dann einen Tag später sofort wieder abgereist, um einen möglichen Geistermissbrauch von Piraten auf dem Grünen Meer zu untersuchen.«
    »Gut«, sagte Banage mit einem Nicken. »Informiert jeden, der sich erkundigt, darüber, dass Zigget die Aufgabe übertragen wurde, Miranda Lyonette zu finden und vor Gericht zu bringen.«
    »Aber er sitzt jetzt auf einem Schiff«, meinte Krigel. »Selbst über die Türme wird es Wochen dauern, ihn über seine neue Aufgabe zu informieren.«
    »Wie unglücklich«, meinte Banage. »Wo doch gerade die tiefe Überzeugung in mir gereift ist, dass Zagget genau der Richtige für diese Aufgabe ist.«
    »Er heißt Zigget, Herr.«
    »Was auch immer.« Banage zuckte mit den Achseln und musterte die herumliegenden Papiere und die umgeworfenen Bänke. »Setzt ihn darauf an und stellt sicher, dass Hern davon erfährt. Und dann holt jemanden, der hier aufräumt.«
    »Ja, Rektor.« Krigel verbeugte sich.
    Banage tätschelte ihm die Schulter, dann stieg er die Treppe nach unten und verließ den Raum, während er eine Hand an der Wand entlanggleiten ließ. Der Steinturm unter seinen Fingern flüsterte, dass sich der weiße Hund und seine Herrin bereits weit außerhalb der Stadt befanden und südöstlich über die Ebenen liefen. Lächelnd zog Banage die Hand zurück und fing an, die Treppe zu seinen Gemächern hinaufzusteigen. Er fühlte sich viel besser, als er erwartet hatte.

Kapitel 6

    K aum hatte er verkündet, dass er den Mantel anfertigen würde, verschwand Slorn in seiner Werkstatt und kam weder zum Essen noch zum Schlafen heraus. Der erste Tag des Wartens verging noch relativ schnell, aber schon am zweiten Tag wurde Eli

Weitere Kostenlose Bücher