Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Legende von Eli Monpress 02 - Herr des Windes

Legende von Eli Monpress 02 - Herr des Windes

Titel: Legende von Eli Monpress 02 - Herr des Windes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rachel Aaron
Vom Netzwerk:
einzunehmen. Das ist der direkteste Schlag, den wir gegen Etmon führen können. Auch wenn sie es geschafft hat, aus Zarin zu fliehen, bevor das Urteil vollstreckt werden konnte, ist die wichtigste Aufgabe doch vollbracht.«
    »Sie ist entkommen?« Der Herzog hob seine dunklen Augenbrauen. »Das war sehr unvorsichtig von dir, Hern.«
    »Spielt keine Rolle«, sagte Hern mit einem Kopfschütteln. »Sie kann nicht ewig weglaufen, und auf jeden Fall ist ihr Ruf dahin. Sie wird nie wieder als Spiritistin arbeiten, und Banage bleibt allein zurück, weil ihm der Lehrling genommen wurde, den er liebte wie eine Tochter. Der alte Mann wird Stückchen für Stückchen schwächer. Bald, mit genug Geld und Druck, wird der Schaden unwiderruflich sein. Wir werden Banages Kontrolle über den Hof zerstören, und dann muss ich nur noch zur richtigen Zeit mit den richtigen Anreizen ausgestattet am richtigen Ort sein, und der Geisterhof ist mein. Und damit, innerhalb vernünftiger Grenzen, auch dein.«
    Er lächelte auf eine Art, die der Herzog unangenehm und übertrieben selbstbewusst fand. Geld einzusetzen, um Gegebenheiten in eine gewünschte Richtung zu lenken, war eine Sache. Aber wenn man anfing, Leuten offen große Summen Geld dafür anzubieten, dass sie gegen ihr Gewissen handelten, konnte die Situation schnell ins Unkontrollierbare entgleisen. Doch Edward hatte ausdrücklich um Hern als seinen Turmwächter gebeten, weil der Mann wusste, wie man den Geisterhof manipulierte. Wenn er ihm jetzt nicht vertrauen konnte, hätte er um einiges mehr verloren als nur zehntausend in Gold.
    »Noch eine Frage«, meinte der Herzog vorsichtig. »Diese Miranda Lyonette. Sie ist diejenige, die der Hof auf Monpress’ Fährte nach Mellinor geschickt hat, richtig?«
    »Ja«, antwortete Hern. »Ihr Versagen hat sie erst in diese Schwierigkeiten gebracht.«
    Der Herzog nickte. »Und glaubst du, dass der Geisterhof in nächster Zeit noch jemanden hinter Eli herschickt?«
    »Nein«, meinte Hern. »Ich glaube, der Geisterhof hat für eine Weile die Nase voll von Monpress.«
    Herzog Edward nickte abwesend, während er wieder auf seine Karten starrte. »Welch glückliche Fügung.« Dann sah er wieder Hern an. »Ich schicke dir eine Anweisung über die zehntausend in dein Haus, sobald ich meinen Schatzmeister gewarnt habe. Wie üblich wird er dir dabei helfen, das Geld von verschiedenen Konten in Zarin abzuholen. Und falls du mehr brauchst, Hern, mach dir nicht die Mühe, vorbeizukommen. Schick einfach nur einen Brief, in dem du auflistest, wofür du es brauchst. Dieses Schleichen um den heißen Brei ist sehr ineffektiv.«
    Hern riss kurz die Augen auf, aber sein Lächeln verblasste nicht für einen einzigen Moment. »Es war wunderbar, mit Euch zu reden, Durchlaucht«, sagte er und stand mit elegant wehendem Mantel auf.
    »Schick mir auf dem Weg nach draußen den Pagen herein«, sagte der Herzog, während er nach einem Blatt weißem Papier und dem Tintenfass griff.
    Hern warf ihm einen bösen Blick zu, aber der Herzog war bereits völlig in sein Schriftstück vertieft. Seine Feder glitt in ordentlichen, effizienten Bewegungen über das Papier. Hern schnaubte, weil er behandelt wurde wie ein Diener, und verließ schmollend das Quartier des Herzogs. Er schnappte sich den ersten Pagen, den er entdecken konnte, und schubste ihn einfach in Richtung der Tür, die sich noch nicht einmal ganz geschlossen hatte.
    Der Junge stolperte in den Salon des Herzogs und blinzelte einen Moment verwirrt, bevor er sich wieder ausreichend in der Gewalt hatte, um sich zu verbeugen.
    »Du«, sagte der Herzog, ohne von seiner Notiz aufzusehen, die er gerade ordentlich in Drittel faltete. »Bring das zu der Druckerei auf der Kleinschlachtstraße. Übergib es Meister Phelps, und zwar ausschließlich an Meister Phelps. Erkläre ihm, dass glückliche Umstände eine Beschleunigung meines Auftrages erfordern und dass er die in dem Brief aufgeführte Anzahl morgen früh an den aufgezählten Punkten zur Verteilung bereithalten soll. Wiederhole das.«
    »Druckerei, Kleinschlachtstraße, Meister Phelps«, wiederholte der Junge mit dem geübten Gedächtnis eines ausgebildeten Pagen, der oft mit solchen Aufträgen konfrontiert wurde. »Ich soll ihm sagen, dass glückliche Umstände eine Beschleunigung Eures Auftrages erfordern und dass er die in dem Brief aufgeführte Anzahl morgen früh an den aufgezählten Punkten zur Verteilung bereithalten soll.«
    Ohne ein Wort des Dankes gab ihm der

Weitere Kostenlose Bücher