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Legende von Eli Monpress 02 - Herr des Windes

Legende von Eli Monpress 02 - Herr des Windes

Titel: Legende von Eli Monpress 02 - Herr des Windes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rachel Aaron
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sowieso, schmutzig zu sein, aber hier fühlte es sich an, als würde er die ländliche Perfektion beleidigen. »Seltsam, aber ich hatte gedacht, die reichste Provinz der Ratskönigreiche wäre ein bisschen weniger pastoral.«
    Josef zuckte mit den Schultern. »Selbst reiche Leute müssen essen.«
    »Ich hoffe nur, dass es hier außer einer Fenzetti-Klinge noch etwas gibt, was des Stehlens wert ist«, sagte Eli. »Ich sehe hier nur jede Menge Gras und Vieh, und ich werde nicht noch mal Pferde stehlen. Ehrlich, je kostbarer sie sind, desto härter beißen sie zu.«
    »Ich glaube nicht, dass du dir deswegen Sorgen machen musst«, antwortete Josef. »Da ist die Stadt.«
    Eli sah auf und entdeckte, dass Josef recht hatte. Am Fuße des Hügels, den sie gerade erklommen hatten, lag eine große, sehr hübsche Stadt. Graue Steingebäude mit steilen roten Dächern standen in ordentlichen Quadraten zwischen breiten, gepflasterten Straßen. Die Stadt wurde auf allen Seiten von einer hohen Steinmauer umschlossen, die eher wie eine Verzierung als wie eine Verteidigungsmaßnahme wirkte. Von ihnen aus gesehen auf der anderen Seite der Stadt glitzerte der von Hafengebäuden begrenzte und von Brücken überspannte Fluss im Abendlicht, und darüber thronte die Festung des Herzogs auf einem Fels wie eine Krähe auf ihrem Ast.
    Selbst wenn das Poster nicht bebildert gewesen wäre, hätte Eli das Gebäude erkannt. Mit seiner perfekt quadratischen Form, den winzigen Fenstern und den schwarzen Mauern unterschied es sich vollkommen von den charmanten Gebäuden in der Nachbarschaft. Wächter patrouillierten im Umkreis: winzige glitzernde Figuren mit polierten Kettenhemden, die muskelbepackte Hunde an der Leine führten. Obwohl es erst früher Abend war, brannten bereits Fackeln auf den Mauern der Festung. Ihr Licht wurde von verspiegelten Platten reflektiert, die direkt in den Stein eingelassen waren; dadurch wurde das Licht hin und her geworfen, bis kein Zentimeter unbeleuchtet blieb. Doch all das vermittelte den Eindruck unnötiger Vorsicht. Selbst ohne die Wachen und das Licht strahlten die Mauern der Festung den Hauch von Unbezwingbarkeit aus. Eli fühlte, wie sich sein Puls beschleunigte. Das war eine Herausforderung, eine echte Herausforderung! Er konnte es kaum noch erwarten.
    Josef bemerkte seinen erfreuten Blick und verschränkte die Arme über der Brust. »Wir gehen das vorsichtig an, erinnerst du dich?«
    »Oh, ich erinnere mich.« Eli grinste. »Es wäre eine Schande und Verschwendung, wenn wir das anders angehen würden als absolut richtig.« Er klatschte in die Hände und drehte sich zu seinen Gefährten um. »Erster Tagesordnungspunkt: Basislager errichten. Ich denke da an den Hafen.«
    »Klingt gut«, meinte Josef. »Dort laufen eine Menge Fremder herum. Es ist schwer, sich an sie alle zu erinnern. Selbst die besten Wachen werden nicht bemerken, dass drei dazugekommen sind.«
    »Und es liegt nah an der Stadt«, sagte Eli und beäugte den Fluss. »Plus, es gibt dort jede Menge Fluchtmöglichkeiten.«
    »Das wäre also abgemacht«, meinte Josef und bog von der Straße ab. »Dann los.«
    Eli und Nico folgten dem Schwertmann, der die Straße hinter sich ließ und direkt über die steile Böschung auf den Fluss zuhielt. Sie erreichten das Wasser südlich der Stadt und folgten ihm flussaufwärts, wo sie an einem der vielen Hafentore in die Stadt und auf die Uferpromenade huschten. Der Fluss selbst war gute fünfzehn Meter breit und vertieft, um den großen schweren Flussschiffen, die mit der Strömung flussabwärts glitten, genug Raum zu bieten. Landungsstege ragten in das schlammig grüne Wasser und verbanden so die Boote mit den niedrigen Lagerhäusern, die direkt am Wasserrand errichtet worden waren. Flussmatrosen hatten sich in Gruppen um die eisernen Feuerstellen versammelt, wo sie Pfeife rauchten und über den heißen Kohlen Fisch auf Spießen brieten. Doch es gab nur wenige solche Menschenansammlungen, und bis auf die Matrosen war der Hafen fast vollkommen leer.
    »Besser und besser«, sagte Eli leise.
    Sie entschieden sich für eines der Lagerhäuser ganz am Ende, ein älteres Gebäude mit einem alten Schloss, das Eli in gerade mal fünf Sekunden knackte. Darin stapelte sich jede Menge staubiger Ladung, die anscheinend vergessen worden war.
    »Perfekt«, sagte Eli und legte den Kopf in den Nacken, während das letzte Abendlicht durch die winzigen offenen Fenster in den zweistöckigen Wänden fiel. »Und sogar noch Tageslicht

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