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Legenden d. Albae (epub)

Legenden d. Albae (epub)

Titel: Legenden d. Albae (epub) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Markus Heitz
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kleinen Truppe tat es ihm gleich.
    »Danke, Gebieter«, hörte er Raleeha erleichtert sagen.
    Er entgegnete nichts. Weil seine Lippen taub waren und er nicht mehr sprechen konnte.
    Das Gift der Alchemikanten schlug an.

    Ishím Voróo (Jenseitiges Land), 4370. Teil der Unendlichkeit (5198. Sonnenzyklus), Spätsommer
    Anfangs hatte Sinthoras in Betracht gezogen, den Kampf gegen die heranstürmenden barbarischen Soldaten aufzunehmen. Doch fünfzig erschienen selbst ihm   – ohne jedes Überraschungsmoment auf seiner Seite   – etwas zu viele, zumal sie allesamt kampfbereit und aufmerksam wirkten. Ansonsten hätte es eine Leichtigkeit bedeutet, mit der Übermacht fertig zu werden.
    Dann waren sie heran und umstellten ihn. Er stützte sich gegen seinen Speer und lächelte freundlich in die Runde, erweckte einen ruhigen Eindruck.
    Die Barbaren hatten erkannt, dass es sich bei ihm nicht um einen Jeembina handelte, wussten jedoch nichts mit seinem Äußeren anzufangen.
    Sinthoras fand es erfrischend, als Alb nicht mit Furcht und Misstrauen betrachtet zu werden.
Wie große Kinder.
Es war an der Zeit, die Barbaren zu lehren, wen sie vor sich hatten.
    »Du bist kein Jeembina«, fuhr ihn einer der Barbaren an. Seine Sprache war grässlich, doch er konnte sich wenigstens verständlich machen, und der Alb war nicht auf Verhandlungen mit Händen und Gesten angewiesen.
    »Sinthoras ist mein Name, und ich gehöre den Shindimar an«, log er strahlend. Er mied die Bezeichnung Alb, weil die Barbaren durchaus von seinem Volk gehört haben mochten. »Die Jeembina hatten mich gefangen genommen, und als ihr sie angegriffen habt, gelang mir die Flucht.« Er zeigte auf den Wald. »Aber es sind welche von ihnen geflüchtet. Sie trieben einige eurer Soldaten vor sich her.«
    Der Barbar übersetzte die Worte und gab sie weiter, woraufhin die anderen Männer mit den Waffen fuchtelten und auf den Weg deuteten, der zwischen die grünen Bäume führte. Die meisten wollten unverzüglich losstürmen, aber manchen stand das Misstrauen ins unansehnliche Gesicht geschrieben.
    Bei ihrem Anführer, der die beste Rüstung trug, erkannte Sinthoras Ähnlichkeiten zu Hasban, dem Prinzen der Windsöhne. Er schenkte dem Mann ein breites Lächeln.
Bald wirst du deinem Vater folgen, kleiner Barbar.
    Und ausgerechnet dieser Mann war es, der den Befehl gab, sich in Bewegung zu setzen. Er lächelte sogar zurück.
    »Aber du«, sagte der Barbar zu Sinthoras, »wirst uns begleiten.«
    »Sehr gern.« Eine Gasse wurde für ihn geöffnet, und er schritt zusammen mit Hasbans Sohn, dem Übersetzer und den größten Kriegern an die Spitze der Abteilung.
    »Du stammst von dieser Seite?«, fragte ihn der Barbar.
    »Ja«, log er weiter. »Die Jeembina fingen mich bei der Jagd hier im Wald.« Er nahm mit Freuden wahr, dass die Barbarennicht wussten, in was sie hineinliefen. Die Bäume selbst waren harmlos, auch die gefährlich aussehenden Blätter bedeuteten keinerlei Gefahr. Doch die hübsch anzuschauenden Phaiu Su daran schon.
    Schritt für Schritt ging es in den Wald hinein, der Schnee knirschte unter den Sohlen der Barbaren, während Sinthoras selbst weder Geräusche noch Spuren machte.
Diese Lektion werdet ihr nicht vergessen, sofern ihr sie überlebt.
Er hielt den Speer locker in der Rechten und verfiel in leichten Dauerlauf, deutete immer wieder warnend nach rechts und links, um die Barbaren glauben zu machen, dass er etwas vernommen hätte. Eine Ablenkung von der eigentlichen Falle, in die er sie tiefer und tiefer führte.
    Es dauerte nicht lange, da packte ihn der Fürstensohn am Arm und zwang ihn zum Stehenbleiben; hastig redete er auf ihn ein. Unterdessen bildeten die Krieger einen Doppelkreis und schufen mit ihren Schilden eine zweifache Mauer. Durch schmale Lücken streckten sie ihre langen Schwerter hinaus.
    »Mein Herr will wissen«, übersetzte der Barbar, »was du beabsichtigst.«
    »Euch zu euren Leuten führen, die in Not sind. Warum bleiben wir stehen?«, drängte er.
    »Weil mein Herr keine Spuren erkennen kann«, bekam er die gereizte Antwort. »Unsere Soldaten können ebenso wenig fliegen wie die Jeembina.«
    Der Fürstensohn hatte sein Schwert gezogen und richtete die Spitze auf Sinthoras’ Kehle.
    Der Alb hörte am Tonfall, dass es eine unmissverständliche Drohung war, die gegen ihn ausgestoßen wurde. »Wir können uns gern zurückziehen«, lenkte er ein und hob die Arme, um zu zeigen, dass von ihm keine Gefahr ausging, was durchaus

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