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Legenden d. Albae (epub)

Legenden d. Albae (epub)

Titel: Legenden d. Albae (epub) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Markus Heitz
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Sehne.
    Diese Barbaren hatten anscheinend noch keine Erfahrung mit seinem Volk gesammelt, sonst hätten sie einen solchen Versuch nicht gewagt, sondern sich rasch abgesetzt.
    Fürchtet mich, ihr Barbaren.
Caphalor legte an, die Sehne wurde zurückgezogen, und schon sirrte das erste Geschoss davon. Es durchschlug den Hals des Pferdes schräg und durchbohrte den Mann dahinter, der kreischend zu Boden ging und von den Hufen der Nachfolgenden zerstampft wurde. Albische Kriegspfeile besaßen zu viel Wucht, um sich von Fleisch aufhalten zu lassen.
    Bessere Zielübungen, mehr seid ihr nicht.
Caphalor tötete weitere Barbaren mitsamt ihren Pferden. Sie stürzten aus vollem Lauf, überschlugen sich und brachten die Pferde und Reiter hinter ihnen in Bedrängnis, während ein Pfeil nach dem anderen sein Ziel fand. Acht hatte er erlegt, ohne auch nur eine Unsicherheit zu zeigen, bevor die verbliebenen zwei umdrehten und flüchten wollten.
    Caphalor lächelte kalt.
Ihr Armseligen. Der Gedanke kommt euch zu spät.
Sie befanden sich in allerbester Schussweite für ihn. Dem Rechten jagte er eine Spitze durch den Hinterkopf, dem anderen durch das Herz. Durch die langen Schäfte mit ihren Pferden fest verbunden, rasten sie den Grat entlang, durch die Gruppe der Kämpfenden.
    »Du kannst wieder aufsteigen«, befahl er Raleeha und beobachtete, was die Barbaren taten. Sobald sie saß, ließ er Sardaî antraben, den Bogen in der Hand haltend.
    Die Barbaren auf den großen Tieren nahmen schließlich Reißaus, während die überlebenden vier Krieger Lotors zögerlich abwarteten. Es war unmissverständlich klar, dass nur auf die anderen geschossen worden war und nicht auf sie. Aber sie hielten ihre Rundschilde und Beile noch in den Händen.
    Nichts, was euch gegen meine Pfeile helfen würde.
»Wir nähern uns deinen Leuten«, meldete Caphalor. Für ihn sahen sie aus wie alle anderen Barbaren auch: schmutzig, zu viele Haare im Gesicht und auf dem Kopf, geringe Qualität der Waffen, Rüstungen und Kleidung. Dennoch strotzten sie vor Stolz   – obwohl sie nichts besaßen, was dieses Gefühl rechtfertigte. »Sag ihnen, dass sie nichts zu befürchten haben, ehe sie der falsche Mut packt und sie mich angreifen. Das wäre ihre letzte Tat.«
    »Ja, mein Gebieter.« Raleeha rief ihnen in einem eigentümlichen Dialekt etwas zu, das er nicht verstand. Es klang schrecklich primitiv.
    Noch ein Zeichen des niederen Daseins: Die Barbaren besaßen nicht einmal eine einheitliche Sprache. So viele Sprachen, so viele Interessen gab es unter ihnen.
Sie könnten niemals auf Dauer die Macht in Ishím Voróo halten, sogar dann nicht, wenn man sie ihnen schenken würde.
    Einer der Männer antwortete, und es klang sehr freudig und ausgelassen, woraufhin die Übrigen ihre Arme in die Luft streckten und laute Rufe von sich gaben. Die Freude, das Leben geschenkt bekommen zu haben, hatte sie überwältigt. Sie ritten heran, und man traf sich auf halber Strecke.
    Caphalor bedachte sie mit arrogant-spöttischen Blicken. Er hielt nicht einmal an, sondern ließ Sardaî weitertraben.
    Sie ritten neben ihm, staunten ihn unter ihren dichten Augenbrauen hervor an, bewunderten ihn und hatten zugleich Angst in den Blicken. Diese Soldaten hatten von Albae gehört, das stand fest. Sie begriffen nicht, warum sich ein Alb auf ihre Seite gestellt hatte.
    Einer von ihnen unterhielt sich mit Raleeha, und er redete heftig auf sie ein.
    »Wenn er versucht, dir eine Flucht schmackhaft zu machen, weißt du, was ihnen bevorsteht«, merkte er beiläufig an. »Du wirst mir nicht von der Seite weichen.«
    »Gebieter, verzeiht ihm. Er versteht nicht, dass ich Euch freiwillig folge.« Sie klang aufgewühlt und besorgt. »Bitte verzeiht ihnen das Unverständnis.«
    »Sage ihnen, dass sie uns nicht weiter folgen sollen. Ansonsten werden meine Pfeile sie treffen.« Allzu viele Pfeile besaß er nicht mehr, doch das wussten die Reiter nicht. Er würde sie auch nicht benötigen.
    Die Sklavin redete weiter auf die Männer ein, die lautstarkantworteten. Sie versuchten anscheinend noch immer, sie zum Mitkommen zu bewegen.
    Caphalor ließ den Nachtmahr und Raleehas Pferd in Galopp verfallen. Einer der Barbaren schloss zu ihnen auf, ritt herausfordernd dicht neben ihm und starrte ihn so lange an, bis der Alb ihm den Kopf zuwandte. Er sah in ein Paar moosgrüner Augen, die ernst und dankbar zugleich blickten.
Dann hob der Barbar grüßend die Hand mit dem Beil und ließ sich zurückfallen, der Rest seiner

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