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Legenden d. Albae (epub)

Legenden d. Albae (epub)

Titel: Legenden d. Albae (epub) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Markus Heitz
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doch geflüchtet war.
Bedenke ich es recht, hätte ich mich gern noch weiter mit ihr geschlagen.
Der Kampf mit ihr war noch nicht beendet, das stand für ihn fest.
Sie ist schön und mutig.
    Der Krieger wusste nicht, was er erwidern sollte, und bedankte sich einfach leise.
    »Vielleicht«, sagte einer der Gäste, ein Alb in einer alten, aber gepflegten Rüstung, »kann ich etwas über den Dämon sagen, und Ihr, Nostàroi, braucht nur zu nicken, wenn es stimmt, was ich berichte. Somit hättet Ihr nichts verraten.«
    Die Gäste lachten über den Scherz. Darin schwang auch die Erleichterung darüber mit, dass Timānris den Saal verlassen hatte.
    »Versucht Euer Glück«, bat ihn Sinthoras, halbwegs erstaunt, »doch zuerst sagt: Woher habt Ihr Euer Wissen?« Es käme ihm nur gelegen, mehr über das Wesen zu erfahren. Sämtliche Bücher, nach denen er in der Bibliothek gesucht hatte und in denen unter Umständen etwas über das Nebelwesen geschrieben stand, waren verschwunden. Das hatte ihn stutzig gemacht, aber ändern konnte er es nicht.
Dass es so viele hören, lässt sich offenbar nicht verhindern.
    Der Alb lächelte. »In das Geheimnis meines Wissens weihe ich Euch unter vier Augen ein.«
    Khlotòn lehnte sich zu Sinthoras. »Das ist Jiphulor, mit Abstand der Alb mit den meisten Teilen der Unendlichkeit in den Knochen«, flüsterte er ihm zu. »Er hat den Befehl über etliche Spione außerhalb von Dsôn Faïmon.«
    »Der Dämon dehnt den Schrecken aus, den er verbreitet«, begann Jiphulor. »Ich habe gehört, dass jeder Baum, jeder Strauch, jegliche Pflanze, ja sogar die Erde unter seinem Einfluss stirbt und sich verwandelt. Alles wird untot. Auch Kreaturen erleiden dieses Schicksal.«
    Sinthoras dachte an den Elben, den er getötet hatte.
Zweifach.
»Das mag stimmen.«
    Die Gäste tuschelten daraufhin. Er vernahm Worte wie »faszinierend«, »beängstigend«. Mancher plante unverzüglich einen Ausflug dorthin, ein anderer wisperte seiner Nachbarin zu, dass man bedeutende Werke aus untotem Material schaffen könnte.
    »Aber dass das Nebelwesen sich ausbreitet,
das
stimmt nicht«, fügte Sinthoras an. »Es erwartet unseren Ruf, sobald wir es benötigen. Ich sah die Erde, auf der es lebte, in Flammen stehen und verbrennen. So soll es Tark Draan und den Elbenreichen ergehen.«
    Mitten in den vornehmen Jubel brach Jiphulors Einwand: »Nein, das tut es nicht mehr. Diese Fähigkeit hat das Wesen verloren, aber seine Macht sickert dafür in alle Richtungen.« Der Alb hob sein Weinglas und schüttete den Inhalt auf die weiße Decke. »Wie dies hier.«
    Der Wein klatschte auf den Stoff, bildete einen großen Fleck und breitete sich über die Fasern aus.
    »Es ist weit vorgedrungen und angeblich auf dem Weg zu den Fflecx«, sprach Jiphulor weiter. »Sagt, Nostàroi: Sind wir schon so weit mit den Vorbereitungen, dass Ihr es rufen musstet?«
    Sei endlich still
!
Sinthoras war nervös. Hatte er die ganze Zeit geglaubt, dass Timānris die gefährlichsten Angriffe gegen ihn führte, war es nun ein harmloser Satz aus dem Mund eines sehr,sehr alten Albs, der ihn richtig in Bedrängnis brachte. »Das Nebelwesen hasst die Elben wie wir«, antwortete er umständlich und abschweifend. »Caphalor musste den Namen unserer Erzfeinde kaum aussprechen, schon war es begierig, sich dorthin zu begeben, wo sie hausen.« Damit hatte er seinem Rivalen schon mal die Schuld in die Stiefel geschoben.
Es wird die Runde in Dsôn machen, das steht fest.
    »Dieses Geschöpf ist also ohne Euren Befehl auf dem Weg?«, hakte Jiphulor nach. »Ich meine mich zu erinnern, dass es hieß, nur Ihr, Sinthoras, könntet es herbeirufen, weil Ihr maßgeblich mit ihm verhandelt habt.«
    Ein weiterer Schlag gegen ihn. Wenn er mit »Ja« antwortete, stellte er die Verlässlichkeit des Verbündeten infrage. Des wohlgemerkt wichtigsten Verbündeten bei dem geplanten Feldzug und darüber hinaus auch noch seine eigene. Von daher konnte er nur sagen: »Nein, ist es nicht. Ich rief es, damit es rechtzeitig ankommt. Wir sind mit den Verhandlungen weit gediehen. Die Halbtrolle, Riesen und Oger sind leicht zu überzeugen, nachdem wir schon die Barbaren und Óarcos auf unserer Seite haben.«
    »Dann: Auf den baldigen Beginn des Feldzugs!« Jiphulor riss seinen Pokal in die Höhe, und alle taten es ihm gleich. »Auf Sinthoras! Es ist mir eine Ehre«, der Alb stand auf, »mit Euch und unter Eurer Führung in die Schlacht reiten zu dürfen.« Er trank das Gefäß leer.
    Du hättest

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