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Legenden d. Albae (epub)

Legenden d. Albae (epub)

Titel: Legenden d. Albae (epub) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Markus Heitz
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ist erstens verborgen und zweitens sehr gut bewacht und mit unzähligen Fallen gesichert. Ich gebe es zu: Ich kann nicht ohne die Einwilligung von euch dorthin gelangen.«
    Sinthoras sah den Irrgarten aus Höhlen, Gängen und Schluchten, geschaffen von Wasser und den Werkzeugen der Verbannten, wieder vor sich. Er war damals nicht weit vorgedrungen und hatte sich gegen unzählige hungrige Óarcos und zwei echsengleiche Geschöpfe wehren müssen, ehe er mit knapper Not zu seinen Eltern als Krieger zurückgekehrt war. »Nach Phondrasôn«, wiederholte er ungläubig. »Du willst dein Lebengegen den sicheren Tod eintauschen?«
    »Das lass meine Sorge sein. Außerdem möchte ich Langeweile gegen die Herausforderung eintauschen.« Der Gålran Zhadar rieb sich an der Nase. »Was meinst du? Bekomme ich den Zugang im Austausch für den Namen meines Spions bei den Zwergen vom Stamm der Fünften? Ich kann in die Wege leiten, dass er am Tag eures Angriffs am Tor sein wird.«
    »Ich meine, dass es zu unsicher ist.« Sinthoras täuschte vor, nicht interessiert zu sein.
In Wirklichkeit ist es ein Angebot, das mich nichts kostet.
Es bedeutete auf jeden Fall eine zusätzliche Option, das Bollwerk der Unterirdischen in die Knie zu zwingen, falls die Kraft der Riesen und Oger nicht ausreichte.
    »Dann erweitere ich meine Offerte«, sagte der Gålran Zhadar überraschenderweise. »Es gibt bei den Verteidigern wohl einige Gasquellen, die sie bisher nicht entdeckt haben. Mein Spion wäre in der Lage, einige von ihnen so zu lenken, dass sie in die bewohnten Stollen blasen und sie krank machen.«
    Sinthoras wurde aufmerksamer. »Ist das alles?«
    »Du bekommst den Torweg von mir fast kampflos überreicht, Alb!«
    »Wenn es die Wahrheit ist, die du sprichst. Außerdem sind die Unterirdischen zäher, als du denkst. Sie werden das Gas gewiss überstehen.«
Du hast bestimmt noch mehr zu bieten.
    Der Gålran Zhadar spitzte die Lippen. »Ein Dieb und dazu noch unverschämt.«
    »Du möchtest nach Phondrasôn, nicht ich.« Sinthoras blickte gleichgültig auf die Spitze des Speers.
    »Mein Vertrauter führt eine Rezeptur der Fflecx mit sich. Er kann ihr Wasser verunreinigen. Bis sie herausgefunden haben, was der wirkliche Grund ist, dürfte der Angriff erfolgt sein.«
    Sinthoras sah ihm wieder ins Gesicht und lächelte. »Es gehtdoch.«
    Alles in allem klang es für ihn nicht danach, als hätte sich der Gålran Zhadar das Ganze nur ausgedacht. Der geforderte Lohn wiederum schien gering zu sein. »Ich rede mit meinen Herrschern. Du wartest am besten in einem der Zelte, bis ich dir sage, wie sie sich entschieden haben.«
    »Warte nicht zu lange. Der Dämon ist auf dem Weg hierher.« Er zwinkerte Sinthoras zu. »Man erzählt sich, dass du derjenige wärst, der Macht über ihn hat und ihm befiehlt. Aber ich sage dir, dass du dich einem Trugschluss hingibst. Du hast die Phiole zerbrochen und etwas
entfesselt
, Alb!« Er kicherte. »Und du hattest keine Ahnung, was du anrichtest. Da hatte einer deiner Götter einen sehr schlechten Tag, als er deine Hand und deine Schritte führte.« Der Gålran Zhadar ging zu den Packpferden und schnitt die Säcke auf.
    Die Leichen von Fflecx purzelten heraus und fielen auf den Boden. Ihre Körper waren teilweise verwest und aufgedunsen, und aus den Löchern in ihren Leibern strömte schwarzes, stinkendes Blut. Das war nicht üblich.
    »Siehst du, was der Dämon mit den Schwarzgnomen angerichtet hat?«
    »Sie umgebracht. Das ist nichts Neues«, erwiderte Sinthoras.
    »Und sie wiederbelebt. Seine Bosheit durchdringt das Erdreich, vergiftet den Grund, das Wasser, die Pflanzen und Tiere.« Der Gålran Zhadar blickte auf die Kadaver. »Dass sie sich nicht mehr rühren, bedeutet, dass seine Macht noch nicht bis hierher vorgedrungen ist. Gut für euch, Alb. Doch er wandert schnell. Die Fflecx hat er sich bereits bis auf Munumon und eine Handvoll Getreuer einverleibt. Wenn diese Burschen da ihre Augen aufschlagen und sich erheben, dann weißt du, wie weit er vorgedrungen ist. Sag das deinen Herrschern und spute dich. Weder sie noch ich besitzen die Macht, den Dämon aufzuhalten. Nicht
mehr

    Sinthoras wusste, warum er das letzte Wort so eigenartig betont hatte.
Die vermaledeite Phiole.
»Mir gehorcht er«, sagte er trotzig.
    »Nein. Von dir lässt er sich
rufen
.« Der Gålran Zhadar wandte sich um und hielt auf das Zelt zu, das ihm der Alb als Unterkunft gezeigt hatte. »Spute dich«, wiederholte er und klang dabei wieder

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