Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Legenden d. Albae (epub)

Legenden d. Albae (epub)

Titel: Legenden d. Albae (epub) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Markus Heitz
Vom Netzwerk:
angewidert das Gesicht.
    »Du hast Glück«, sagte Caphalor zu ihm. »Ich dachte zuerst, ich würde dir meine Gefangennahme verdanken. Nun sehe ich, dass es dir nicht besser ergangen ist.«
    »Was tut Raleeha hier?«, erwiderte Sinthoras. »Wer hat dir erlaubt, meine Sklavin zu entführen?«
    »Ihr unhöflichen Bastarde!«, geiferte das linke Weibchen und spie in ihre Richtung. »Schweigt und hört dem großen Munumon zu!«
    Der König lachte gackernd. »Recht so, Jufula. Die Schwarzäuglein sind nicht gerade taktvoll. Zuerst tötet mir einer den wunderhübschen Wuzack, dann erschießt mir der andere meine Soldaten.«
    Sinthoras hätte gern weitere Worte mit Caphalor gewechselt, doch die Mission der Unauslöschlichen hatte Vorrang. Es ging darum, heil aus diesem Verhör herauszukommen und rasch weiter nach Nordwesten zu reisen. »Die Kreatur wurde auf mich gehetzt. Ich habe mich lediglich verteidigt, großer Munumon«, erwiderte er und stand auf. Caphalor tat es ihm gleich.
    »Wer hat denn verlangt, dass du ihn gleich erstechen sollst? Hast du eine Ahnung, wie lange es dauert, bis man einen Wuzack hergestellt hat?«, keifte ihn der König an und klang wie das Weibchen. »Sieben Mondzüge! SIEBEN! Und dabei habe ich die Zeit für das Serum, das man benötigt, nicht einmal einberechnet.«
    Caphalor schwieg und wartete ab; kurz sah er nach Raleeha, die noch immer ohnmächtig auf dem Boden lag. Sie schien zu leben, was ihn erleichterte. Die Schwester von Farron Lotor konnte ihm von Nutzen sein.
    »Was verlangst du als Entschädigung, großer Munumon?« Sinthoras hatte längst begriffen, worauf der König hinauswollte.
    Die großen Augen verschmälerten sich. »Ich finde es seltsam, dass zwei Spitzöhrchen und eine Menschin in mein Reich wollen. Sollt ihr hier spionieren, oder was haben eure Geschwister Beischlaf mit euch vor?« Die Fflecx um ihn herum kicherten und lachten. »Sag die Wahrheit!«
    »Euch einen Gruß ausrichten und nach neuen Giften fragen«, log Sinthoras vorbildlich überzeugend. »Der Ruf der Alchemikanten ist nach wie vor groß, und   …« Er verstummte, weil Munumon das dünne Ärmchen hob.
    »Wir haben den Geschwistern Beischlaf und ihrer Brut schon lange nichts mehr geliefert. Wir haben den Handel eingestellt. Keiner soll mehr unsere Gifte bekommen, und daran wird sich nichts ändern«, verkündete er, die Weibchen klatschten Beifall. »Ihr seid umsonst gereist und habt dazu noch Schaden unter meinem Volk angerichtet. Daher befehle ich euch dreien Folgendes: Ihr reist an die Nordostgrenze meines Reichs, wo ihr die Himmelsfestung eines Gålran Zhadar finden werdet. Brecht bei ihm ein und findet meine Lieblingskrone sowie ein Pergament, die er mir arglistig entwendet hat.«
    Sinthoras rang schwer mit seiner Fassung. Handlanger einesFflecx, mochte er noch so königlich sein! Solche Dienste würde er nicht einmal Raleeha zumuten. Dennoch würde er nicht umhinkommen, den Auftrag zu erledigen. »Woran erkenne ich sie?«
    »Das«, entgegnete Munumon kichernd, »musst du den Gålran Zhadar selbst fragen. Und wenn er dir beides gegeben hat, schlägst du ihm den Kopf ab!« Er sprang auf und stellte sich vor dem Thron in Pose, was absolut lächerlich in den Augen der Albae wirkte, dazu klingelten die Schellen an seiner Krone. »Ich will sein Haupt vor meinen Stiefelspitzen sehen. Wenn ihr mir diese drei Dinge bringt, so verzeihe ich euch sowohl den Tod des Wuzack als auch den meiner Soldaten.« Munumon riss die Arme hoch, und die Fflecx johlten, kreischten und klatschten, dass es von den Wänden widerhallte und sogar das Rauschen der Kaskaden übertönte.
    Sinthoras dachte nicht im Traum daran, dieser Gestalt einen Gefallen zu tun. Sobald sie die Halle verlassen hätten, ginge der Weg nach Nordwesten. Die Zeit war nicht ihr Verbündeter.
    Raleeha stöhnte leise und richtete den Oberkörper unbeholfen auf. Sie schwieg und lauschte, ihre Miene wirkte verstört und ängstlich.
    Munumon kam die Stufen hinabgetanzt und blieb einen Schritt vor den Albae stehen. Er musste den Kopf in den Nacken legen, um zu ihnen aufschauen zu können. Die Krone verrutschte, rasch fing er sie auf, bevor sie ihm vom Kopf glitt. »Ich weiß, was du denkst, Schwarzäuglein«, sagte er und stemmte die Hände in die Hüften. Er nickte, und ein Pfeil flog heran und bohrte sich in Sinthoras’ Hals. Die Stelle, in der die vergiftete Nadel eindrang, brannte kurz.
    Caphalor bekam ebenfalls ein Geschoss zu spüren, nur die Sklavin wurde

Weitere Kostenlose Bücher