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Legenden der Traumzeit Roman

Legenden der Traumzeit Roman

Titel: Legenden der Traumzeit Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tamara McKinley
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schnell.« Sie lächelte kleinlaut. »Freddy hat Charlie, der ihn beschäftigt. Was den Haushalt betrifft, gibt es wichtigere Dinge zu überlegen, und ich hoffe, die Diener sind so loyal, dass sie weiterhin das tun, was sie am besten können.« Sie küsste Oliver auf die Stirn und lächelte ihn liebevoll an. »Vielleicht wirke ich nach außen hin flatterhaft, aber da ich in Armeequartieren großgezogen wurde, bin ich viel zäher, als es den Anschein hat. Ich bin die Tochter meines Vaters, Sir Harry, und gebe mich nicht so leicht geschlagen.«
    Er beugte sich vor und küsste ihre weiche Wange. »Ich bewundere deinen Behauptungswillen, Amelia, und Lavinia und ich werden natürlich tun, was wir können, um dir zu helfen.«
    Amelia hob sanft Olivers Kopf, während er etwas Wasser trank. Sie tupfte sein Kinn mit einem sauberen Leinentuch ab und half ihm zurück auf die Kissen. »Euer Schiff soll Ende des Monats auslaufen, und soweit ich weiß, habt ihr eure Überfahrt noch nicht storniert. Ich denke, es ist klug, wenn ihr an euren Plänen festhaltet.«
    »Ich kann nicht fahren, solange Oliver so krank ist, Amelia.«
    Sie faltete die Hände im Schoß, und ihre Entschlusskraft wurde an ihrer Körperhaltung deutlich. »Ich bitte dich nicht darum«, sagte sie. »Ich schlage vor, Lavinia und Gertrude fahren mit den Jungen. Freddy hat bereits viel zu viel Unterricht verpasst und sollte nicht hier in diesem düsteren Haus festsitzen.« Sie schaute auf Oliver. »Ich denke, du wirst mir zustimmen, Liebster«, sagte sie sanft, »dass es so am besten ist.«
    Oliver blinzelte, und sein Mund verzog sich mühsam, um Worte zu bilden, doch seine linke Hand drückte ihre Finger, als wollte er seine Zustimmung unterstreichen.
    »Aber ich kann Lavinia und Gertie doch nicht die weite Reise allein antreten lassen«, protestierte Harry.
    »Beide sind tüchtige Frauen, und ich bin sicher, dass ich deine Hilfe dringender benötige als sie. Weißt du, Harry, es gibt gewisse Dinge, die ich nicht tun kann, und ich werde dich brauchen, um Olivers Geschäfte zu führen, bis er wieder gesund ist.«
    Harry bezweifelte, dass Oliver jemals wieder kräftig genug wäre, um Handel zu treiben, schwieg aber. Doch ohne seine Frau und seinen Sohn hierzubleiben stand auf einem anderen Blatt. »Hast du Gertie gefragt, ob sie bereit ist, nach England zu gehen?«
    Amelia schenkte ihm ein wissendes Lächeln. »Nach dem heutigen Tag will Gertrude vermutlich möglichst weit fort von mir.«
    »Diese kleine Szene war also Teil deines Plans?« Harry starrte sie bewundernd und erstaunt an.
    »Gertrude hat sich hier viel zu häuslich eingerichtet und sollte ihren Horizont erweitern«, sagte Amelia beißend. Ihre Augenstrahlten. »Ich habe ihr einfach nur einen Ansporn in die richtige Richtung gegeben, mehr nicht.«
    »Ich hätte dich nie für so verschlagen gehalten«, erwiderte er und schüttelte den Kopf. »Arme Gertie, sie hatte nie eine Chance! Oder?«
    »Eigentlich nicht.« Sie legte den Kopf schief. »Was ist, Harry, wirst du hierbleiben und mir helfen?«
    »Ich habe mein Anwesen schon viel zu lange vernachlässigt, Amelia, und auch wenn ich Olivers Geschäften nur flüchtige Aufmerksamkeit geschenkt habe, ist mir klar, dass es Monate in Anspruch nehmen wird – wenn nicht sogar Jahre –, um den Schaden wiedergutzumachen, der durch das Fiasko mit der Eisenbahnlinie entstanden ist.«
    Er hätte ebenso gut schweigen können. »Lavinia hat mir versichert, dass sie dein Anwesen sehr gut allein führen kann.«
    »Du hast mit Lavinia gesprochen?« Harry war ziemlich verblüfft, dass seine Frau das für sich behalten hatte. Vielleicht hatte sie Amelias Vorschlag nicht ernst genommen. Bis heute hatten sie ihre verborgene Kraft nicht geahnt.
    Amelia nickte. »Sie ist der Idee gegenüber aufgeschlossen und versichert mir, ihr Papa werde zur Hand sein und ihr Rat erteilen, sollte ein Problem auftauchen.«
    »Ich kann nicht erwarten, dass mein Schwiegervater und meine Frau die Aufsicht über meine Besitztümer für einen Zeitraum übernehmen, der sich über Jahre hinziehen kann«, wandte er ein. »Du verlangst zu viel, Amelia.«
    »Ich verlange nur, was mir zusteht«, erwiderte sie, ohne mit der Wimper zu zucken. »Ich erwarte wirklich nicht von dir, jahrelang zu bleiben – das wäre zu egoistisch –, aber als Ehrenmann ist dir doch gewiss klar, dass du deinem Bruder verpflichtet bist? Er braucht dich, Harry, genau wie ich.« Sie schaute zu ihm auf, richtete sich

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