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Legion der Morgenroete

Legion der Morgenroete

Titel: Legion der Morgenroete Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Moorcock
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allesbeherrschend und Eure Liebe für ihn, Huon, groß und tief ist. Heißt es nicht, daß Liebe und Haß eng beisammen sind? Deshalb wird Euer Haß für Huon, mit etwas Manipulation meinerseits, zur Liebe."
    „Sehr gut. Und nun laßt uns den Rest unseres Projektes besprechen. Zuerst müssen wir einen Weg finden, Burg Brass in diese Dimension zurückzuholen - oder eine Möglichkeit für uns, dorthin zu gelangen. Zweitens müssen wir zusehen, daß sich das Schwarze Juwel in Hawkmoons Stirn reaktivieren läßt, damit wir ihn wieder in unsere Gewalt bekommen. Drittens, müssen wir Waffen entwickeln, mit denen wir Huons Kräfte ausschalten können."
    Kalan nickte. „Ja, natürlich. Wir haben bereits die neuen Maschinen, die ich für die Schiffe konstruierte."
    „Die Schiffe, mit denen Trott aufbrach?"
    „Ja. Mit diesen Motoren können die Schiffe schneller und weiter fahren, als man sich je auch nur vorstellte. Trotts Schiffe sind die einzigen, die bisher damit ausgestattet wurden. Er müßte bald zurückkehren."
    „Wohin fuhr er eigentlich?"
    „Ich bin mir nicht sicher. Nur er und König Huon wissen es - aber zweifellos weit weg, mehrere tausend Meilen zumindest. Vielleicht nach Asiakommunista."
    „Das klingt wahrscheinlich", pflichtete Meliadus ihm bei. „Trotzdem, vergessen wir einstweilen Trott und unterhalten wir uns über die Einzelheiten unseres eigenen Planes. Taragorm arbeitet ebenfalls an einem Gerät, mit dem wir möglicherweise Burg Brass erreichen können."
    „Vielleicht wäre es ganz gut, wenn Taragorm sich darauf konzentriert, während ich versuche, eine Möglichkeit zu finden, das Schwarze Juwel zu reaktivieren", meinte Kalan.
    „Ich werde mit meinem Schwager darüber reden." Meliadus verabschiedete sich. „Ich komme bald zurück."

3. TARAGORMS VOM PALAST DER ZEIT
    In Taragorms Palast, der die Form einer gigantischen Uhr hatte, war die Luft mit Ticken und Takken, dem Schlagen großer Pendel und dem Klicken der Unruhwellen erfüllt. Taragorm in seiner Uhrenmaske nahm Meliadus' Arm und führte ihn durch die Pendelhalle, wo dicht über ihren Köpfen ein riesiges Pendel - es war aus Bronze, sah aus wie eine reichverzierte Sonne mit Strahlenkranz, und wog gut seine fünfzig Tonnen - die Luft durchschnitt.
    „Nun, Schwager", brüllte Meliadus über den Lärm hinweg, „ich habe deine Nachricht bekommen, und hier bin ich. Du hast sehr geheimnisvoll getan."
    „Ich hielt es für besser, nichts zu verraten, bis du hier bist." Er öffnete die Tür zu einem Zimmer, in dem nur eine antike Uhr stand - und ein hagerer Mann, dessen Züge hinter einer alten einfachen Ledermaske versteckt waren. Er verbeugte sich fast übertrieben vor Meliadus.
    „Wer ist das?" fragte der Baron.
    „Das ist Elvereza Tozer, Schwager. Erinnerst du dich an den Namen?"
    „Natürlich! Der Mann, der Mygans Ring stahl und verschwand!"
    „Genau. Berichtet meinem Schwager, Baron Meliadus, wo Ihr gewesen seid, Meister Tozer."
    Wieder verbeugte Tozer sich, dann machte er eine weitausholende Geste. „Nun, ich war auf Burg Brass, mein Lord."
    Meliadus sprang wie ein Tiger durch das Zimmer und packte den völlig Verblüfften am Kragen seines Hemdes. „Wo wart Ihr?" brüllte er.
    „Bu-burg Br-brass, Euer Ehren."
    Meliadus schüttelte Tozer und hob ihn auf, daß seine Füße über dem Boden baumelten. „Wie seid Ihr dorthin gekommen?"
    „Durch - durch Zufall. Herzog Hawkmoon nahm mich gefangen. Man stahl mir den Ring - sperrte mich ein. Es gelang mir, den Ring wiederzubekommen. Ich floh - und kam hier an." Tozer zitterte am ganzen Leib.
    „Er brachte Informationen mit sich, die viel interessanter sind", warf Taragorm ein. „Erzählt ihm, Tozer."
    „Die Maschine, die sie in der anderen Dimension hält, befindet sich im Burgverlies, wo sie weggesperrt ist. Es ist ein Kristallgerät, das sie von einem Ort namens Soryandum haben. Sie hat sie dorthingebracht. Es ist wahr, mein Lord."
    Taragorm lachte. „Es ist wirklich wahr, Meliadus. Ich habe ihn dutzendmal dem Lügentest unterzogen. Ich habe von dieser Kristallmaschine gehört, glaubte jedoch nicht, daß es sie tatsächlich noch gibt. Und mit dem Rest der Information von Tozer bin ich ziemlich sicher, daß ich etwas erreichen kann."
    „Du kannst uns nach Burg Brass bringen?"
    „Oh, noch viel besser, Schwager. In kurzer Zeit bringe ich Burg Brass zu uns zurück."
    Meliadus starrte Taragorm einen Augenblick schweigend an, dann lachte er. Sein Gelächter war so laut, daß es fast den

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