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Legion der Morgenroete

Legion der Morgenroete

Titel: Legion der Morgenroete Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Moorcock
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Huon. Eure irre Rache gegen Hawkmoon und Burg Brass schien mir nicht gerade normal. Ich hielt sie für allzusehr von Euren privaten Gefühlen getrieben."
    „Und das glaubt Ihr nun nicht mehr?"
    „Es ist mir egal. Ich fange nämlich an, Eure Meinung zu teilen, daß Hawkmoon und seine Freunde die größte Gefahr für Granbretanien darstellen und ausgerottet gehören, ehe wir etwas anderes planen."
    „Weshalb habt Ihr Eure Meinung geändert, A-daz?" fragte Meliadus gespannt. „Weshalb? Habt Ihr etwas erfahren, von dem ich nichts weiß?"
    „Wohl eher ein Verdacht", erwiderte Adaz Promp aufreizend langsam. „Ein Hinweis hier, ein Hinweis da."
    „Welcher Art?"
    „Ein Schiff, das uns in den nördlichen Meeren begegnete und das wir dann enterten, als wir von Skandia auf den Ruf unseres Reichskönigs herbeieilten. Ein Gerücht in Frankreich. Nichts weiter."
    „Was ist mit diesem Schiff? Was war es für ein Schiff?"
    „Eines wie jene, die im Fluß vor Anker liegen -mit dem seltsamen Rad am Heck und ohne Segel. Es war arg mitgenommen und trieb steuerlos dahin. Es hatte zwei Mann an Bord, beide verwundet. Sie starben, noch ehe wir sie auf unser eigenes Schiff bringen konnten."
    „Eines von Shenegar Trotts Schiffen. Aus Amarehk."
    „Richtig, das sagten sie uns."
    „Aber was hat das mit Hawkmoon zu tun?"
    „Nun, es scheint, als wären sie in Amarehk mit Hawkmoon zusammengestoßen und hätten sich in einer blutigen Schlacht gegen ihn in einer Stadt namens Dnark die Verletzungen zugezogen. Sie behaupten - ich muß hinzufügen, daß sie im Fieberwahn erzählten -, es wäre um den Runenstab gegangen."
    „Und Hawkmoon hat den Sieg davongetragen?"
    „Das hat er allerdings. Es waren tausend Mann, erfuhren wir - Trotts Leute, meine ich -und nur vier, einschließlich Hawkmoon, gegen sie."
    „Und Hawkmoon hat gesiegt?"
    „Ja. Unterstützt von übernatürlichen Kriegern. So jedenfalls babbelte der eine Verwundete, der noch lange genug lebte, die Geschichte zu erzählen. Es hörte sich an wie ein Phantasiegespinst, das jedoch mit Wahrheit vermengt ist. Offenbar hat Hawkmoon jedenfalls eine vielfach stärkere Streitmacht geschlagen und höchstpersönlich Shenegar Trott getötet. Es scheint, als stünden ihm bestimmte wissenschaftliche Kräfte zur Verfügung, von denen wir nicht viel wissen. Das beweist auch die Art und Weise, auf die sie uns das letztemal entkamen. Das bringt mich zu meinem zweiten Hinweis, den ich von einem Eurer eigenen Wölfe bekam, als wir durch Londra marschierten."
    „Erzählt."
    „Er hat gehört, daß Burg Brass wieder aufgetaucht ist, und daß Hawkmoon und die anderen eine Stadt nördlich der Kamarg einnahmen und jeden einzelnen Mann unserer Besatzung niedermachten. Es ist nur ein Gerücht und wirklich schwer zu glauben. Woher könnte Hawkmoon in so kurzer Zeit Krieger für eine solche Armee genommen haben?"
    „Derartige Gerüchte sind in Kriegszeiten nicht ungewöhnlich", sagte Meliadus nachdenklich. „Aber es kann trotzdem Wahrheit in ihnen stecken. Ihr glaubt also jetzt auch, daß Hawkmoon eine größere Bedrohung darstellt, als Huon dachte?"
    „Glauben ist zuviel gesagt, es ist mehr eine Ahnung. Aber ich habe andere Gründe. Ich bin der Ansicht, je eher wir diesen Kampf beenden, desto besser. Denn wenn Hawkmoon eine Armee hat - vielleicht in Amarehk rekrutiert -, dann sollten wir hier möglichst schnell zu einem Ende kommen. Ich mache mit Euch mit, Meliadus. Ich kann Euch eine halbe Million Hunde zur Verfügung stellen."
    „Habt Ihr genug, um den Palast mit jenen zu nehmen, die ich befehlige?"
    „Möglich, aber nicht ohne Artillerieschutz."
    „Den sollt Ihr kriegen."
    Meliadus schüttelte heftig Promps Hand. „O Baron Adaz, ich glaube, wir werden spätestens morgen den Sieg in der Tasche haben!"
    „Aber wie viele von uns werden ihn noch erleben?" murmelte Promp nachdenklich. „Den Palast zu stürmen, wird uns ein paar tausend Mann kosten - vielleicht sogar Hunderttausende."
    „Der Sieg ist es wert, Baron, glaubt mir. Er ist es wert."
    Meliadus' Laune verbesserte sich zusehens -durch die Aussicht auf den Sieg über Huon, aber mehr noch, weil er hoffte, Hawkmoon bald in seiner Macht zu haben, vor allem, wenn Kalan tatsächlich einen Weg finden konnte, das Schwarze Juwel zu reaktivieren, wie er es versprochen hatte.

7. DIE SCHLACHT UM HUONS PALAST
    Meliadus sah zu, als sie das merkwürdige Ding auf dem Dach seines Hauptquartiers aufstellten. Sie waren hoch über den Straßen und ganz in

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