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Legionare

Legionare

Titel: Legionare Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Howell Morgan
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Männer lagen schwer verletzt in der Nähe auf dem Boden. Mehrere große schwarze Jagdhunde, die grimmig aussahen, huschten umher. »Hilfe!«, schrie Dar. »Ein Kobold hat mich angegriffen!« Sie rannte an einem Baum vorbei, blieb stehen und wirbelte herum. »Da ist er ja!«
    Der an den Baum gefesselte Ork war Zna-yat. Seine Kleider waren zerrissen. Er war an mehreren Stellen übel zugerichtet, sein Kopf blutverschmiert. Er war aber nicht bewusstlos, denn er zerrte – vergeblich – an seinen Fesseln. Zu seinen Füßen stapelten sich trockenes Buschwerk und Äste. Er war ebenso erschrocken darüber, Dar zu sehen, wie sie bei seinem Anblick.
    »Jetzt kann er dir nicht mehr wehtun«, sagte ein Mann und richtete den Blick auf ihre Brüste. »Bleib bei uns und schau zu, wie er brennt.«
    »Ich muss mich eigenhändig an ihm rächen.« Dar zückte ihren Dolch.

    Angesichts der Waffe wurde Zna-yat nervös, was zwei der unverletzten Jäger in ein Lachen ausbrechen ließen. Der dritte Mann wirkte weniger erheitert. Er hielt Dars Handgelenk fest. »Verdirb uns bloß nicht den Spaß.«
    Dar sprach leiser. Sie klang nun leicht bedrohlich. »Ich will ja nur ein kleines Stück von ihm. Vielleicht einen Finger.« Sie trat näher an den Mann heran und murmelte kehlig: »Du wirst es nicht bereuen.«
    Der Mann grinste. »Dann hol dir deinen Finger.«
    Dar ging zu Zna-yat hinüber und murmelte ihm auf Orkisch zu: »Ich schneide die Stricke durch. Schrei, als ob es wehtäte.« Sie trat hinter den Baum, wo die Gelenke des Orks mehrfach mit dickem Seil umwickelt waren. Sobald sie anfing zu schneiden, brüllte Zna-yat auf. Die Männer grinsten und johlten. Das Seil ließ sich aber nicht schnell durchtrennen, und einer der Jäger wurde neugierig. »Wieso dauert es so lange? «, fragte er und kam dorthin, wo Dar noch immer an Zna-yats Fesseln sägte.
    Als sie die Sicht des Mannes blockierte, kam er noch näher und sah, was sie wirklich tat. »He!«, schrie er und griff nach seinem Messer.
    Dar schlitzte ihm die Kehle auf. Danach brach das Chaos los. Blut spritzte aus dem Hals des Mannes. Als die Hunde dies sahen, sprangen sie Dar an. Zna-yat riss sich los und packte einen dicken Ast, der vor seinen Füßen lag. Ein Hund knallte mit Dar zusammen und warf sie um. Ein anderer biss in ihren Unterschenkel und riss an ihm. Dar stach den ersten Hund nieder, der ihr an die Kehle wollte. Jemand schrie auf. Dar stach erneut auf den Hund ein. Ihr Dolch fuhr zwischen seine Rippen. Jemand stöhnte. Der Hund zog sich zurück und riss Dar die Waffe aus der Hand. Ein zweiter Aufschrei.
    Dar trat den Hund, der ihr ins Bein gebissen hatte. Der
Hund ließ nicht los. Der Schmerz war unerträglich. Jemand trat gegen sie. Dar rollte sich zur Seite. Eine Lanzenspitze bohrte sich nur wenige Zentimeter vor ihrer Nase tief in die Erde. Ein Knirschen war zu hören, das Übelkeit verursachte. Jemand fiel auf sie, was alle Luft aus ihrer Lunge presste. Ein Hund jaulte. Dann winselte er. Ein erneutes Jaulen. Die Zähne lösten sich von Dars Bein. Dann war alles still.
    Dar schubste die Leiche von sich herunter und schaute sich das Blutbad an. Zna-yat hatte die Überraschung eindeutig zu seinem Vorteil genutzt. Die Männer waren alle tot. Zweien hatte er den Schädel eingeschlagen. Aus dem Rücken des Mannes, der auf Dar gelegen hatte, ragte ein Lanzenschaft hervor. Drei tote Hunde lagen in ihrer Nähe. Zna-yat stand neben ihr. Ein frischer Schnitt ließ seinen Unterarm bluten. Er wirkte benommen.
    Dar rappelte sich langsam auf. Ihr Unterschenkel war blutig und pochte schmerzhaft, aber sie konnte das Bein belasten.
    »Ist jemand entkommen?«, fragte Dar.
    »Was?«, fragte Zna-yat.
    »Sind alle Washavoki tot, die dich gesehen haben?«
    »Thwa. Einer ist die Straße hinabgelaufen, nachdem sie mich gefesselt hatten.«
    »Den habe ich getötet«, sagte Dar.
    Zna-yat musterte sie erstaunt.
    »Wenn wir die toten Washavoki und ihre Hunde verstecken, sind wir sicher«, sagte Dar.
    Zna-yat wirkte geistesabwesend. Er antwortete nicht.
    Dar packte die Beine des Mannes, der ihr am nächsten war und schleifte ihn mühsam hinter die Büsche. »Hilf mir!«
    Endlich sagte Zna-yat: »Das mache ich.« Er hob die Leiche mühelos hoch und trug sie weg.
    Während er die Toten beiseite schaffte, holte Dar ihren
Dolch zurück und humpelte umher, um die Spuren des Kampfes so gut wie möglich zu verwischen. Eine Menge Blut hatte die Straße benetzt – zu viel, um vollständigt beseitigt zu

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