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Legionare

Legionare

Titel: Legionare Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Howell Morgan
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wollten, die sie selbst nicht roch. Als sie das Zeug wieder und wieder durchs Wasser zogen, obwohl es längst sauber war, fragte Dar sich mit leichtem Unbehagen, wie sie selbst roch. Sie brauchte nicht die Nase eines Orks, um zu wissen, dass sie und ihre Kleider ebenfalls ein Bad vertragen konnten.
    Sie entschuldigte sich und ging den Bach hinauf, um ihr Zeug zu waschen und ein Bad zu nehmen. Sie zog sich aus und nahm sich ihre Kleider vor, die sie wiederholt auswusch. Danach badete sie. Das eisige Wasser ließ sie bald frösteln, sodass sie heftig zitterte. Trotzdem rieb sie sich ab, als könne sie so alles von sich abwaschen, das Washavoki war.
     
    In der Abenddämmerung marschierte Dar als Verfluchte verkleidet die Straße entlang. Das Glöckchen an der Spitze ihres neuen Wanderstabes bimmelte bei jedem Schritt. Ihr Brandzeichen war mit einem Stirnband verdeckt. Um ihre Nase war ebenfalls ein Band gewickelt; dieses war mit Lehm von der Farbe getrockneten Blutes beschmiert. Außerdem hatte sie ihre Hände umwickelt, sodass die eine wirkte, als sei sie gänzlich ohne Finger, und die andere schien nur noch über zwei zu verfügen. Nach Einbruch der Dunkelheit sollten die Orks sich ähnlich ausstaffiert bewegen, da nur Dar im Tageslicht einer
näheren Betrachtung standhielt. Deswegen konnte auch nur sie Essbares beschaffen.
    Nachdem Dar ans Herumschleichen gewöhnt war, dauerte es einige Zeit, bis es ihr nichts mehr ausmachte, sich öffentlich zu zeigen. Dass auf der Straße nur wenig Verkehr herrschte, war sehr hilfreich. Das Hügelland war nur dünn besiedelt, und Dar musste eine ganze Weile laufen, bis sie an einen kleinen Gutshof kam. Er lag am Ende eines erdigen, in eine Bodensenke führenden Pfades. Dar marschierte auf das Gehöft zu und schlug, um ihre Ankunft anzukündigen, mit dem Stab auf den Boden. Sie war noch ein ordentliches Stück vom Hof entfernt, als ein Stein über ihren Kopf hinwegflog. Dar blieb stehen und erkannte in dem Steinwerfer einen Jungen. Eine Frau war bei ihm. Der Junge bückte sich, um weitere Steine aufzuheben, warf sie aber nicht.
    »Bleib da!«, rief die Frau. »Ich leg etwas Brot hier ab.«
    Dar verbeugte sich und ging, ohne den Jungen aus den Augen zu lassen, langsam zurück. Während sie dies tat, kam die Frau näher und ging bis an die Straße. Sie legte einen blaugrünen Gegenstand auf den Boden und eilte fort. Dar wartete mit der Begutachtung der Spende, bis die Frau fort war: Ein halber, mit Schimmel bedeckter Brotlaib. Als sie sich bückte, um ihn an sich zu nehmen, klatschte vor ihr ein Stein auf den Boden. Der nächste landete neben ihr. Dar packte das Brot und eilte davon.
    Nach der Rückkehr ins Versteck der Orks tischte sie das verschimmelte Brot mit den Pilzen auf. Als sie mit dem Essen fertig waren, war es so dunkel, dass die Orks den Wald verlassen konnten. Der abnehmende Mond spendete nur wenig Licht, und das Glöckchen warnte jeden, der angesichts der Wanderer auf der Straße vielleicht Neugier empfand. So brachten sie die Hügel ohne Zwischenfall hinter sich und kamen
in eine Gegend, in der kleine Bauernhäuser sich mit einer urtümlichen Landschaft abwechselten.
    Dar verbrachte den Tag schlafend im Wald, bis die Zeit kam, für Verpflegung zu sorgen. Sie stattete mehreren Höfen Besuche ab, sodass das Abendessen zwar üppiger, doch weniger genießbar ausfiel. Es war ihr äußerst unangenehm, den Orks zu sagen, diese Abfälle seien Muth’las Geschenk an sie, doch sie beschwerten sich nicht.
    Als es dunkel wurde, setzten sie ihre Wanderschaft fort. Der Mond war noch nicht aufgegangen. Dar sah kaum mehr als den blassen Boden der Straße. Aus keiner Hütte, an der sie vorbeikamen, schien ein Licht, und die Landschaft war ganz und gar in Finsternis gehüllt. Deswegen fiel ihr Blick, als sie um eine Kurve bogen, sofort auf das Feuer.
    Dar blieb stehen. »Siehst du etwas Ungewöhnliches?«, fragte sie Kovok-mah.
    Er richtete seinen Blick auf die Straße. »Thwa.«
    Dar seufzte und ging weiter. »Hab ich mir schon gedacht.«
    Die Vision blieb. Das Feuer brannte am Wegesrand, und Dar konnte ihm nur ausweichen, indem sie einen Umweg machte. Da ihr dies jedoch sinnlos erschien, schwieg sie und ging weiter. Die Feuersbrunst kam ihr ganz und gar nicht wie eine Illusion vor. Je näher sie ihr kam, umso deutlicher spürte sie die Hitze. Die Flammen erhellten die Straße und warfen hinter den Wanderern lange Schatten.
    Dar spürte Kovok-mahs Hand auf ihrer Schulter. »Du siehst

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