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Legionen des Todes: Roman

Legionen des Todes: Roman

Titel: Legionen des Todes: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael McBride
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Kraft auf diejenigen übergehen lassen, die sie am meisten brauchten, von ihm selbst war nicht mehr übrig als ein allzu menschlicher Körper aus Fleisch und Blut. Seine einstige Stärke war längst dahin.
    Alles, was ihm jetzt noch blieb, war zu sterben.
    Er spürte, wie das Blut über seine Arme und an seinen Beinen hinunterlief, vom Kinn auf seine Brust tropfte. Seinen Kopf oben zu halten verursachte einen enormen Druck in seinem Nacken, aber er musste den Himmel sehen. Er hatte so viele Jahre in der Dunkelheit verbracht, mit nichts als der spinnwebenverhangenen Decke über ihm, dass es ihm unweigerlich den Todesstoß versetzt hätte, dieses wundervollen Anblicks beraubt zu werden. Außerdem wäre sein Geist daran zerbrochen, wenn er nach unten geschaut und gesehen hätte, was sie ihm antaten, hätte seinen Schwur zunichtegemacht, ihnen die Befriedigung zu verweigern, seine Qualen in schmerzverzerrten Schreien manifestiert zu hören.
    Am Horizont erhoben sich die Berge stolz in die fliehende Nacht, die sich mit den letzten Sternen davonschlich. Eine Rauchwolke stieg aus dem Flammensee auf, erhellt von einem warmen Glühen, das – in diesem einen Moment – wunderschön aussah. Über ihm spannten sich hauchdünne Wolken wie Baumwollspindeln über das perfekte Blau des Himmels, ihre Unterseite erleuchtet von den Farben des Sonnenaufgangs, einem blassen Rosa wie der rosigen Farbe auf Missys Wangen. Seine geliebte Miss …
    Er biss sich auf die Lippen, um einen Schrei zu unterdrücken. Der Schmerz war so überwältigend, dass Phoenix wusste, wenn er nicht bald starb, würden sie ihn kriegen, mit Leib und Seele.
    Das Gesicht von Qualen verzerrt, konzentrierte Phoenix sich wieder auf den Himmel über ihm und fragte sich, wie weit hinauf die Atmosphäre wohl reichen mochte. Wo hörte das Blau auf, und wo begann das Schwarz des Weltraums? Erfolgte der Übergang abrupt wie mit einem Lichtschalter oder fließend, als ein immer dunkler werdendes Grau? Phoenix hoffte, er würde es herausfinden, hoffte, dass seine Seele, befreit von seinem geschändeten Körper, wie ein Vogel über der Erde schweben und mit den sanften Winden segeln würde, um die Welt zu erforschen, von deren Existenz er erst vor so kurzer Zeit erfahren hatte.
    Ein reißendes Geräusch, das er ebenso spürte wie hörte, zwang ihn, seine Augen zu schließen, und ein Schwall Blut quoll zwischen seinen Zähnen hervor. Phoenix musste husten, und eine Wolke aus Blut explodierte in die Luft.
    Seine Nackenmuskulatur versagte, und Phoenix’ Kinn sank auf die Brust. Er beklagte den Verlust des Anblicks des wunderbaren Himmels, doch bald schon würde er dort sein, von allen Qualen erlöst. Nun, da sein Kopf nach unten hing, konnte er den Fluss der Tränen, die er bis jetzt im Zaum gehalten hatte, nicht mehr zurückhalten, und sie zogen rosafarbene Spuren durch die scharlachroten Spritzer auf seinen Wangen. Lange, blutverschmierte Haarsträhnen hingen leblos vor seinem Gesicht, Flüssigkeit tropfte von ihnen und vernebelte seine Sicht, als er vorsichtig sein rechtes Auge öffnete. Ein Stück Betonstahl war durch seine Handfläche und eines der Nietlöcher in dem waagrechten Stahlträger dahinter getrieben worden, das Ende umgebogen, um den Nagel an Ort und Stelle zu halten. Wie eine Krone ragten Knochensplitter aus der breiigen Wunde, und seine Finger waren zur Handfläche hin verkrümmt wie die Beine einer toten Spinne. Phoenix versuchte sie zu bewegen, aber sie gehorchten nicht, stattdessen quoll nur noch mehr Blut aus der Wunde. Die Sehnen und Muskeln in seinen Armen waren bis zum Zerreißen gespannt, und das Gewicht seines Körpers drohte Ellbogen- und Schultergelenk auszukugeln. Ein flüchtiger Blick aus seinem linken Auge bestätigte, dass seine andere Hand auf die gleiche Weise durchbohrt war, die Finger bereits blau. Phoenix’ Augen wurden trüb, und sein Blick sank wieder zu Boden. Sein Bewusstsein stahl sich für einen Moment davon, doch der Schmerz holte es wieder zurück.
    Sein Hemd hing in Fetzen, und das Fleisch auf seiner Brust sah nicht viel besser aus. Die Haut darauf war genauso langsam wie fachmännisch abgezogen worden, die Muskeln darunter von denselben Klauen in Stücke gerissen, die ihn so schmerzhaft gehäutet hatten. Tod wollte, dass Phoenix kämpfte, doch kein Laut kam über seine Lippen. Zornentbrannt hatte die Bestie daraufhin auf ihn eingeschlagen, die langsame Folter aufgegeben, mit der er ihn seiner Kraft berauben wollte, und seinen

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