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Legionen des Todes: Roman

Legionen des Todes: Roman

Titel: Legionen des Todes: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael McBride
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stürzte er in sich zusammen. Keine zwanzig Meter vor ihr fiel das Magma klatschend auf die bereits ausgebrannten Autos und bedeckte den Asphalt.
    Missy machte eine Vollbremsung. Quietschend zeichneten ihre Reifen eine Bremsspur in die Asche auf dem Asphalt, während das Hinterrad unkontrolliert hin und her schlingerte. Ihre Gedanken begannen zu rasen. Sie suchte die Straße vor ihr nach einem Weg ab, der durch den sich über alle Fahrbahnspuren erstreckenden Lavastreifen führte. Nichts. Sie wollte das Motorrad schon auf die Seite legen, in vollem Bewusstsein der Konsequenzen, wenn sie mit ihrem ungeschützten Rücken über den Asphalt schlitterte, kam jedoch gerade noch rechtzeitig vor der flammenden Straßensperre zum Stehen. Zäh floss die Lava bereits wieder die Böschung zu ihrer Rechten hinunter, zurück in einen riesigen See aus Feuer, der unter einer dicken Rauchschicht halb verborgen lag.
    Etwas Schwarzes brach in der Mitte des Sees durch die Oberfläche, war kurz zu sehen und verschwand dann wieder hinter dem wirbelnden Rauch. Es bewegte sich so langsam, dass Missy sich fragte, ob ihre Augen sie nicht täuschten. Die Details waren verschwommen, aber es sah beinahe aus wie ein großes schwarzes Kreuz.
    Bis es seine Augen öffnete.
    Wie glühende Kohlen fixierten die Augen sie, und Missy schrie. Feuer züngelte am Körper der Kreatur empor, bis sie vollkommen in Flammen gehüllt war. Dann hob sie beide Arme über den Kopf, und etwas, das aussah wie flüssiger Stahl in einem Schmelztiegel, quoll blubbernd aus ihren Handgelenken hervor.
    Missy wendete ihr Motorrad so schnell, dass sie um ein Haar gestürzt wäre. Die Maschine hatte sich noch nicht einmal wieder vollständig aufgerichtet, als sie Vollgas gab und den Highway entlangraste, zurück in die Richtung, aus der sie gekommen war.
    Der Leviathan riss ruckartig seine Arme herunter, bis auf die Höhe seiner Schultern, und feuerte einen Schwall Magma auf die Fahrbahn direkt hinter ihr ab. Der Strahl traf mit solcher Wucht auf, dass er eines der zerstörten Autos von der Straße hob und es kullernd über die Böschung fegte.
    Missy sah, wie die anderen mit voller Geschwindigkeit auf sie zukamen, während der Feuerschein sich auf ihren Gesichtern spiegelte. Panisch fuchtelte sie mit einem Arm, um ihnen zu signalisieren, dass sie umkehren sollten, doch entweder konnten sie sie nicht sehen, oder sie missverstanden ihr Signal.
    Ein kurzer Blick nach links, und Missy sah, wie das Ungeheuer beinahe genauso schnell wie sie selbst über den See raste, einen Feuerschweif hinter sich herziehend wie ein Meteorit.
    Missy brüllte und winkte erneut mit ihrem Arm, um die anderen zu warnen, aber es war zu spät.
    Ein weiterer Flammenregenbogen spannte sich über den Highway hinter ihnen und ergoss sich auf den Asphalt, um ihnen den Rückzug zu versperren.
    Die anderen Fahrbahnspuren zu ihrer Rechten, die nach Osten und Westen führten, waren mit hüfthohen Leitplanken aus Beton abgetrennt. Es gab nur eine Möglichkeit, sie zu überqueren, und in der Zeit, die sie brauchen würden, um ihre Maschinen eine nach der anderen auf die andere Seite zu heben, wären sie alle längst bei lebendigem Leib verbrannt. Sie würden die Motorräder zurücklassen und versuchen müssen, der Bestie zu Fuß zu entkommen, doch bei der Distanz, über die das Monster seine Lava schießen konnte, schien auch das wie reiner Selbstmord. Dennoch war es die einzige Möglichkeit …
    Der Himmel direkt über ihr begann zu leuchten. Missy musste nicht erst nach oben schauen, um zu wissen, warum: Tropfen flüssigen Feuers regneten bereits auf den Asphalt direkt vor ihr. Sie zog den Kopf ein, betete und gab Gas. Klatschend stürzte die Lava direkt hinter ihr auf den Highway. Feuerzungen leuchteten am Rand ihres Gesichtsfeldes auf, und Missy schrie, rechnete jeden Moment damit, dass ihr Rücken in Flammen aufging, doch der Schmerz blieb aus.
    Das Monster trieb sie lediglich zusammen.
    Die Straßensperre aus blubberndem Magma verwehrte ihnen den Weg zurück in die Richtung, aus der sie gekommen waren, und auch der Weg weiter in die Stadt hinein war abgeschnitten. Auf eine der anderen Fahrbahnen zu wechseln, auf die nun immer mehr Feuerregen niederging, kam ebenfalls nicht in Frage. Sie waren eingekreist, konnten nirgendwo mehr hin. Schon bald würde es sie alle töten. Es blieb nur noch eine letzte Möglichkeit, und selbst die war kaum mehr als eine Hinhaltetaktik.
    Missy riss den Lenker nach links herum und

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