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Legionen des Todes: Roman

Legionen des Todes: Roman

Titel: Legionen des Todes: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael McBride
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opfern?
    In ihrem Geist sah Jill, wie sie beide eng umschlungen von einem Strahl glühender Lava erfasst wurden, wie ihre Haut Blasen warf und dann zu Asche zerfiel, während die Todesschreie um sie herum abrupt verstummten.
    Noch bevor sie wusste, dass sie ihre Entscheidung getroffen hatte, ließen ihre Finger los, und Mare drehte sich weg.
    »Bitte …«, wimmerte sie. »Bitte nimm ihn mir nicht weg.«
    Mare duckte sich unter dem halb eingestürzten Türrahmen hindurch und stellte sich zwischen sie und den flammenden schwarzen Dämon.
    »Mare!«, brüllte Jill so laut, dass es in ihrer Kehle schmerzte. Sie sank auf die Knie, die Tränen stürzten ihr nur so aus den Augen. Was hatte sie getan?
    »Mare!«

V
     
    Er hörte sie hinter sich schreien, während er nach draußen rannte. Das brennende Wesen war keine fünf Meter mehr entfernt. Gleich würde es ihn erreicht haben, doch daran durfte er jetzt nicht denken. Noch nicht. Er drehte ihm den Rücken zu und riss an der Tür. Mit einem lauten Krachen stoben die kleinen Betonbrocken zur Seite, und endlich konnte er die Tür fast vollständig schließen, es blieb nur ein kleiner Spalt, durch den er Jills linkes Auge sehen konnte. Sie drückte sich von innen gegen das Metall, ihre Finger um die Kante gekrümmt, und versuchte die Tür wieder aufzuschieben.
    »Ich liebe dich«, sagte Mare und hielt für einen kurzen Moment den Blickkontakt. Gegen seinen Willen drehte er sich schließlich weg.
    Alles, was er sehen konnte, waren Flammen, die schwarze Silhouette darin nicht mehr als ein Schatten.
    »Lass es uns hinter uns bringen«, sagte er mit heiserer, zitternder Stimme. Noch nie in seinem Leben war er so in Panik gewesen, aber er konnte es sich nicht leisten zu versagen. Jill zählte auf ihn. Sie alle zählten auf ihn. Ganz besonders dieses kleine Mädchen, das er nie kennenlernen würde. Der Gedanke brach ihm schier das Herz, doch obwohl er sie niemals zu Gesicht bekommen würde, liebte er sie mehr als sein eigenes Leben. Das war es, was es in Wirklichkeit bedeutete, Vater zu sein. Er hatte gerade erst erfahren, dass er einer werden würde, und trotzdem hatte die Nachricht seine Welt und sein ureigenstes Denken komplett verändert. Er war jetzt ein Teil von etwas, das größer war als er selbst. Und in diesem Moment, während er die flammende Kreatur anstarrte, begriff er, wie sich sein Vater gefühlt haben musste, als er den Lauf des Revolvers in seinen Mund schob. Sein alter Herr hatte sein Leben in ständiger Flucht verbracht, getrieben vom Alkohol, sich voll Selbstmitleid in der Trauer über den Tod seiner Frau gesuhlt und seinen Schmerz an den einzigen Menschen ausgelassen, die ihn hätten verstehen können. Doch erst sein letzter Gewaltausbruch hatte ihm vor Augen geführt, was aus ihm geworden war, und er hatte die einzig richtige Entscheidung getroffen – die einzige Entscheidung, die er seit beinahe zehn Jahren als Vater getroffen hatte. Er hatte getan, was nötig war, um seine Kinder vor dem Monster zu bewahren, das aus ihm geworden war. Um sie zu beschützen.
    Mare stand jetzt vor derselben Entscheidung. Er würde die Liebe seines Lebens verlieren und das Kind, das er nur so kurz gekannt hatte, und selbst das nur in seiner Fantasie. Es schmerzte ihn zutiefst. Bei Gott, wie es wehtat! Aber ihnen würde nichts geschehen. Was immer es auch kostete, wie hoch der Preis auch sein mochte, er würde dafür sorgen, dass sie überlebten, dass sie keine Schmerzen erleiden mussten. Freiwillig würde er alles auf sich nehmen, wenn es die einzige Möglichkeit war. Sein Leben bedeutete nichts im Vergleich zu dem der beiden anderen.
    Mare bückte sich und hob das Metallrohr auf, mit dem er die Tür freigehebelt hatte, die einzige Waffe, die er zur Verfügung hatte, um sich dem Dämon entgegenzustellen. Er stellte sich vor, dass sein Vater dieselbe Entschlossenheit gespürt haben musste, als er den Revolver herauszog.
    Es war in diesem Moment, dass Mare seinem Vater verzieh, all die Jahre körperlicher und emotionaler Schmerzen und auch seine letzte, schicksalhafte Tat, von der Mare bis jetzt geglaubt hatte, sein alter Herr hätte seine Kinder damit nur noch tiefer verletzen wollen. Denn jetzt begriff er, dass er es getan hatte, um sie zu retten.
    Mit zitternden verschwitzten Händen hielt er die Stange quer vor der Brust und machte den ersten Schritt über den Schutt auf das Monster zu. Tränen rollten über seine Wangen, seine Lippen zu einer grimmigen Maske der

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