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Legionen des Todes: Roman

Legionen des Todes: Roman

Titel: Legionen des Todes: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael McBride
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stützte sich auf den Felsen ab, um nicht wieder das Gleichgewicht zu verlieren. »Ich habe nur … ich dachte … Ach, vergiss es.«
    »Komm her«, sagte Adam und streckte ihr die Hand entgegen. Er half ihr über zwei glitschige Felsen zurück auf den Strand, unfähig, seinen Blick von ihren beunruhigend grünen Augen loszureißen. Er schlang die Arme um sie und zog sie an sich heran. Evelyn zitterte, aber vielleicht war ihr auch nur kalt. »Rede mit mir, Evelyn.«
    »Müssen wir wirklich fort von hier?«, flüsterte sie in sein Ohr.
    »Ich fürchte, wir haben keine andere Wahl.«
    »Wir könnten hierbleiben.«
    »Etwas wartet da draußen auf uns, und wir müssen uns ihm stellen. Spürst du nicht … wie es dich regelrecht anzieht?«
    »Dann lassen wir es doch zu uns kommen. Wir haben schon einen Angriff überstanden, wir können auch noch einen weiteren überstehen.«
    Adam beugte sich zurück, um ihr Gesicht sehen zu können. In ihren Augen schimmerten Tränen, trotz all ihrer Anstrengung, sie zurückzuhalten.
    »Ich fürchte mich auch davor«, flüsterte er. »Die Aussicht, einfach in etwas hineinzumarschieren, von dem wir nicht die geringste Ahnung haben, was es ist, ängstigt mich zu Tode.«
    »Dann bleib hier. Mit mir. Nur wir beide, wenn es sein muss. Lass die anderen losziehen und tun, was sie tun müssen.«
    »Sie hätten nicht die geringste Chance.«
    »Was können wir beide schon ausrichten? Was sollte es bringen, wenn wir dabei sind?«
    »Wir müssen zusammenstehen … oder gemeinsam fallen, das ist unser Los.« Adam lächelte dünn. »Es ist alles, was wir tun können.«
    »Ich weiß nicht, was ich tun würde, wenn dir etwas zustößt.«
    »Dann wirst du eben dafür sorgen müssen, dass es nicht so weit kommt.«
    Evelyns Emotionen überschlugen sich. Sie packte Adam und küsste ihn. Selbst wenn alles den Bach runterging, er würde bei ihr bleiben. Was auch immer kommen mochte, er würde es mit ihr durchstehen.
    »Ich liebe dich«, flüsterte sie mit ihren Lippen fast noch auf den seinen.
    »Ich liebe dich auch. Und ich werde dich mit meinem Leben schützen, wenn es sein muss.«
    Gemeinsam wandten sie sich nach Norden und gingen Hand in Hand langsam zurück zur Höhle, wo sie sich darauf vorbereiten würden, den ersten Schritt hinaus ins Unbekannte zu wagen.

VI
     
    IN DEN RUINEN VON DENVER, COLORADO
     
    Alles Brennbare war restlos verbrannt. Asche verhüllte den Himmel wie zuvor der Schneesturm und verdunkelte das Firmament so weit, dass die Sonne nur noch ein blasser Lichtpunkt war. Der Untergrund schien sich zu bewegen und sah aus wie ein anthrazitgrauer Teppich, den der Wind vor sich her trieb. Von den ehemaligen Gebäuden waren lediglich verbrannte Ziegelsteine und verbogene Tragebalken übrig. Der Vorplatz des abstoßenden Turms war ein Hohn seiner selbst. Das Wasser im Brunnen war verdunstet, die Statue oben auf dem Wasserfall lag in tausend Stücke zerborsten in der Asche. Nichts war mehr übrig von den fein säuberlich gepflegten Hecken und den Blumenbeeten, die so angelegt gewesen waren, dass immer mindestens eines davon in Blüte stand. Die eisernen Gestelle der Bänke waren in sich zusammengestürzt, die Holzplanken dazwischen zu Asche verbrannt. Die Straßenlampen, die alten Gaslaternen aus dem achtzehnten Jahrhundert nachempfunden waren, lagen umgestürzt auf dem Vorplatz, das gesplitterte Glas in den Beton hineingeschmolzen. Selbst der Asphalt auf den umliegenden Straßen hatte sich in Schotter verwandelt, während der kochende Teer die Abflusskanäle verstopfte.
    Wo sein Blick bis vor kurzem noch von Bürotürmen und großen Apartmenthäusern verdeckt gewesen wäre, würde er jetzt bis zu den Rocky Mountains sehen können – sobald der Rauch und die Asche in der Luft sich erst einmal gesetzt hatten. Die Gebäude waren jetzt restlos zerstört, waren nur noch Mahnmale aus versengtem Ziegel und Betonstein, die an ihre einstige Größe erinnerten. Einer dieser Schutthaufen hatte ihn herausgelockt aus seiner Knochenkammer, in der er in seinem Geist den Fortschritt seiner Untertanen beobachtet hatte. Dieser eine Hügel der Zerstörung hatte ihn nach draußen gerufen – alle anderen Gebäude waren von ihm weg gestürzt und wiesen ihn gleichsam als Zentrum der Welt aus, die ihn umgab.
    Tods erste Reaktion war ein Lachen über die seltsame Ironie, doch er wusste, dass noch weit mehr dahintersteckte. Es war eine Botschaft, daran bestand kein Zweifel. Er hatte jetzt schon so lange Ränke gegen

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