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Legionen des Todes: Roman

Legionen des Todes: Roman

Titel: Legionen des Todes: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael McBride
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die er nie gewollt hatte, aber ihm blieb gar nichts anderes übrig, als sie widerwillig anzunehmen. Er suchte nach Worten, um sie anzufeuern, wie ein Gruppenführer in der Army es getan hätte, doch ihm fiel absolut nichts ein.
    »Nun … ab mit uns«, sagte er schließlich, wandte sich um und ging die Straße entlang. Hinter sich hörte er die knirschenden Schritte der anderen, die ihm auf dem Schotterstreifen folgten.

BUCH VIER
     

I
     
    HIGHWAY 40, UTAH
     
    Nach zwei Autohändlern waren sie an einem Field&Ski-Shop vorbeigekommen. Adam hatte nur die Jet-Ski und andere Wasserfahrzeuge gesehen und wäre daran vorbeigegangen, hätte Jill nicht hinter dem Showroom einige Chromteile aufblitzen sehen. Adam hatte an einen Geländewagen gedacht, der klein genug war, um damit durch das Blechchaos zu kommen, und war überrascht, als er herausfand, dass fast alle von ihnen ein Motorrad fahren konnten. Hinter den Vitrinen mit den Speedboats und den in mehreren Reihen hintereinanderstehenden Quads fanden sie auf dem riesigen Hof schließlich eine kleine Auswahl alter, gebrauchter Enduros. Jede von ihnen hatte ohne Zweifel schon bessere Tage gesehen, der Lack war zerkratzt, die Tanks verbeult, aber die Motoren sprangen sofort an, und das war alles, was zählte.
    Sie kamen langsamer voran, als ihnen lieb war, auch wenn sie es nicht eilig hatten, ihr Ziel zu erreichen, von dem sie nach wie vor nur eine sehr vage Vorstellung hatten. Aus Jakes Träumen und Jills Visionen reimten sie sich schließlich zusammen, dass sie nach einem großen, schwarzen Turm suchten, der allein in der vollkommen verwüsteten Landschaft stand. Das Einzige, was Phoenix beitragen konnte, war, dass der Turm sich auf der anderen Seite des Gebirgszugs befand und sie ihn sofort erkennen würden, sobald sie ihn erblickten. Es war verrückt, dieser Exodus zu einem turmartigen Gebäude, von dem keiner wusste, was darin auf sie wartete, von dem sie nicht einmal wussten, wie sie es finden sollten. Und was sollten sie tun, wenn sie dort ankamen? Einfach durch die Eingangstür stürmen und wild um sich schießen? Das schien nicht sehr wahrscheinlich. Alle spürten, dass Phoenix ihnen etwas verschwieg, aber ganz egal wie sehr sie es auch versuchten, er ließ sich nichts Genaueres entlocken. Alles würde sich von selbst erklären, wenn die Zeit dafür gekommen war, lautete sein einziger Kommentar.
    Und bei Gott, Adam hoffte, dass das stimmte.
    Sie fuhren in einer Linie hintereinander auf dem Seitenstreifen des Highway 40 Richtung Südosten auf das Vorgebirge der sich dahinter erhebenden blauen Gipfel zu. Es blieben nur noch wenige Stunden bis Sonnenuntergang. Auf einer lindgrünen Maschine mit einer großen 3 darauf fuhr Adam voraus und versuchte, um die auf der Fahrbahn und dem Seitenstreifen kreuz und quer im Weg stehenden Autos und Trucks herumzufahren, ohne die darin verwesenden Leichen anzusehen. Gleichzeitig musste er sich immer wieder umdrehen, um sicherzugehen, dass keiner den Anschluss verlor. Wegen des Plastik-Benzinkanisters, den er mit zwei Expandern hinter sich festgezurrt hatte, musste er unangenehm aufrecht sitzen. Evelyn fuhr knappe zehn Meter hinter ihm auf einer Maschine der gleichen Bauart, und Jake krallte sich von hinten an ihr fest. Er presste seinen Kopf an ihren Rücken und schaute nach rechts, weg von der Fahrbahn auf die Böschung, auf der wesentlich weniger Fahrzeuge herumstanden, dahinter erstreckten sich weite, grüne Wiesen, von Kiefernwäldern begrenzt. Er drückte derart fest zu, dass Evelyn glaubte, ihre Blase müsse bald platzen. Hinter ihnen folgte Mare mit Ray als Passagier. Mare war einmal ein hervorragender Motocrossfahrer gewesen, damals, als seine Mutter noch gelebt und sein Vater sich noch dafür interessiert hatte, mit ihm hinaus in die Hügel zu fahren, um dort gemeinsam über die Schlammpisten zu jagen. Grinsend fuhr er zwischen den Autos hindurch wie über einen Slalomparcours und freute sich jedes Mal diebisch, wenn Ray instinktiv zusammenzuckte und seinen Griff um Mares Bauch verstärkte. Er wusste selbstverständlich, dass er es besser etwas langsamer angehen lassen sollte, aber es machte einfach zu viel Spaß. Ray hatte Mares Schrotflinte über der Schulter, die wegen der dahinter festgezurrten Ausrüstung viel zu hart gegen seinen Rücken drückte. Missy versuchte, direkt hinter ihnen zu bleiben, aber ihr Bruder war einfach zu schnell. Phoenix lehnte sich von hinten gegen sie, und seine langen, dreckigen Haare

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