Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Legionen des Todes: Roman

Legionen des Todes: Roman

Titel: Legionen des Todes: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael McBride
Vom Netzwerk:
Werbetafeln gesäumt war – von Hotels für nur neunundvierzig Dollar die Nacht bis hin zu Autohändlern mit der größten Auswahl im ganzen Westen und den garantiert niedrigsten Preisen. Sie mussten die Fahrbahn verlassen, um an einem unpassierbaren Blechknäuel vorbeizukommen, der Motor spuckte und stotterte, während er den letzten Rest Benzin im Tank verbrannte, dann blieben sie stehen.
    »Ich nehme an, das bedeutet, wir sind da«, sagte Mare, rutschte zur Ladeklappe und sprang hinunter. Unten angekommen, streckte er Jill seine Arme entgegen, und sie ließ sich hineinfallen.
    Während Missy hinunterkletterte, drängte sich ihr unweigerlich der Eindruck auf, dass Jill sich verändert hatte. Wurde sie krank? Ihre Wangen waren gerötet und ihre Augen heller, irgendwie glasig. Adam kam den Anhänger entlanggelaufen, streckte Arme und Rücken, um die Knoten in seinen Muskeln zu lösen. Von der Beifahrerseite kamen jetzt auch die anderen herbei, und gemeinsam standen sie vor der Heckklappe des Anhängers und schauten zurück nach Westen, wo sie andeutungsweise den Schimmer der blauen Wasserfläche zu erkennen glaubten.
    »Und was jetzt?«, fragte Missy.
    »Dort drüben gibt es ein paar Autohändler«, meinte Evelyn und deutete nach Süden. »Ich wette, dort könnten wir auch ein bequemeres Transportmittel finden.«
    »Nehmt nur mit, was ihr tragen könnt«, sagte Adam und kletterte hinauf auf den Anhänger. Er warf mit Seilen zusammengebundene Decken hinunter, in die Kleidung und Essen eingewickelt waren. Die Bündel – für jeden eines – erfüllten einen doppelten Zweck: Alles, was sie brauchten, war bequem darin verpackt, und außerdem hatten sie etwas Warmes für die Nacht, was sie mit Sicherheit auch brauchen würden. Adam wünschte, er wäre mit genügend Voraussicht gesegnet gewesen, richtige Wanderrucksäcke einzupacken. Darin hätten sie Schlafsäcke und vielleicht sogar ein Zelt transportieren können, aber ein Teil von ihm hatte sich gegen die Einsicht gewehrt, dass sie Mormon Tears tatsächlich würden verlassen müssen. Sie konnten von Glück sagen, dass sie überhaupt eine halbwegs brauchbare Ausrüstung hatten.
    Nachdem er das achte und letzte Bündel hinuntergeworfen hatte, machte er sich an die Gewehre.
    Es waren nur fünf, vier Schrotflinten und ein Jagdgewehr. In seiner Eile, das Hotel zu verlassen, hatte er sie nicht gezählt. Bei all dem Blut und dem entsetzlichen Knochenhaufen schätzte er sich glücklich, dass er überhaupt daran gedacht hatte, welche mitzunehmen. Fünf mussten genügen. Jake war zu jung und zu klein, um mit einer großkalibrigen Waffe umgehen zu können, und Ray war blind … das machte fünf Gewehre für die verbleibenden sechs, und wenn Adam daran dachte, dass von den Mädchen nur Evelyn und Missy jemals ein Gewehr abgefeuert hatten, besaßen sie ohnehin schon mehr Waffen, als ihm lieb war. Wenigstens hatte jedes der Gewehre einen Schultergurt. Das war so ziemlich die einzige Laune des Schicksals, die ihnen im Moment in die Hände spielte.
    Adam hängte sich das Jagdgewehr um. Er war kein besonders guter Schütze, und die anderen hatten noch viel weniger Erfahrung, doch die Streuung der Schrotflinten würde ihre mangelnde Treffsicherheit ausgleichen. Falls sie sie überhaupt brauchten, und er betete inbrünstig, dass das nicht der Fall sein würde.
    Er schob die Kiste mit der Munition an die Ladeklappe und sprang hinunter.
    »Packt so viel von den roten Patronen in eure Taschen, wie ihr nur könnt«, sagte er und stopfte den Rest in die Taschen seiner Tarnhose. Sie hatten nur zwei Schachteln Schrotmunition, eine davon war bereits offen, und es sah so aus, als würden für jeden von ihnen nur sieben oder acht Patronen übrig bleiben. Er wollte gar nicht daran denken, wie wenig das für einen echten Notfall war, doch wenn es wirklich zum Schlimmsten kommen sollte, konnten sie sich glücklich schätzen, wenn sie überhaupt Gelegenheit zum Nachladen bekamen, nachdem sie die drei Schuss im Lauf abgefeuert hatten.
    Adam musterte die kleine Gruppe, wie sie alle vor ihm standen, ihr Bündel über die eine Schulter gehängt, die Schrotflinte über die andere. Missy hatte eine davon genommen, weshalb Jill nur ihre Ausrüstung zu tragen hatte. Jake hatte ein wenig Mühe mit seinem Bündel und wuchtete es immer wieder von einer Schulter auf die andere, aber zumindest schien Ray zurechtzukommen. Alle schauten sie ihn an in der Erwartung, dass er etwas sagte. Es war eine Art von Macht,

Weitere Kostenlose Bücher