Lehrer-Schueler-Konferenz
dem Wunsch, unsere Bedürfnisse zu befriedigen, andere Menschen zu beeinflussen. Probleme entstehen erst dann, wenn unser Gegenüber sich diesen Versuchen verschlieÃt. Beeinflussungsversuche können durch Ich- oder Du-Botschaften erfolgen. Beide Verfahren bedeuten weder Methode I noch Methode III . Solche Botschaften stellen Versuche zur Beeinflussung dar, nicht Methoden zur Konfliktlösung. Die Ich-Botschaften enthalten jedoch einen nicht zu unterschätzenden Vorteil: Falls der Empfänger sich widersetzt (und daraus ein Konflikt resultiert), ist die Ausgangsbasis zur Anwendung von Methode III für den Sender wesentlich günstiger als bei der Verwendung einer Du-Botschaft.
Die Beeinflussungsversuche, die wir alle unternehmen, rangieren in ihrer Intensität von schwach bis sehr stark. Ihre Stärke wird durch den Inhalt der Botschaft bestimmt (von einer einfachen Bitte bis zu einem strikten Befehl), durch Ton und Lautstärke der Stimme, durch den Gesichtsausdruck oder auch durch Anwendung körperlicher Gewalt. Trotzdem kann keiner dieser Beeinflussungsversuche vor dem Entstehen eines Konflikts als Methode I, II oder III bezeichnet werden.
Schwächere Versuche werden von Schülern oft gar nicht als Machtkampf aufgefasst. Unter gewissen Umständen zeitigen sie aber keinen Erfolg. Dann muss der Lehrer darauf vorbereitet sein, eine negative Antwort zu erhalten, oder er muss zu stärkeren Versuchen übergehen. Normalerweise werden sehr intensive Beeinflussungsversuche von Kindern als Bedrohung empfunden, da eine Nichtbefolgung Strafen zur Folge haben kann. Rachegefühle entstehen. Die Lehrkraft zahlt unter solchen Umständen gewöhnlich einen der beiden Preise. Entweder widersetzt sich der Schüler und schlägt zurück, oder er hat Angst vor einem offenen Konflikt, unterdrückt die Rachegefühle und frisst sie in sich hinein.
Es gibt aber auch Situationen, in denen sehr starke Beeinflussungsversuche von den Schülern widerstandslos akzeptiert werden. Dies tritt ein 1. unter ungewöhnlichen Bedingungen und 2. in Situationen, in denen gewisse Spielregeln herrschen.
Unter ungewöhnlichen Bedingungen verstehen wir Momente, in denen schnelle Reaktionen lebenswichtig sind ( » Spring jetzt nicht!« » Zieh deinen Kopf ein!«), in denen Gefahr herrscht ( » Zünde das Streichholz nicht an, der Gashahn ist aufgedreht!«) oder in denen laute und chaotische Zustände eine klare Botschaft vom Lehrer verlangen.
Situationen, in denen gewisse Spielregeln herrschen, finden wir im Sportunterricht ( » In Vierergruppen aufstellen!«) oder im Schulorchester. Unter solchen Bedingungen stoÃen intensive und laute Beeinflussungsversuche fast nie auf Widerstand. Wirkliche Probleme entstehen nur, wenn Pädagogen sich als Zuchtmeister aufführen und intensive Beeinflussungsversuche unternehmen, wenn diese nicht gerechtfertigt sind.
Sollten Beeinflussungsversuche zum Entstehen von Konflikten führen, so ist trotzdem unter bestimmten Bedingungen die Anwendung von Methode I gerechtfertigt: (a) wenn eine klare und unmittelbare Gefahr besteht; (b) wenn das Kind die Position des Lehrers nicht verstehen kann; (c) wenn Zeitdruck besteht ( » Renn die Stufen runter, sonst verpasst du den Bus«).
Wenn Lehrkräfte in solchen Situationen Methode I anwenden, weil sie sie für notwendig und gerechtfertigt halten, können sie später Schritte unternehmen, damit ihre Beziehung zu den Schülern keinen Schaden nimmt. Sie können Folgendes tun:
1.Dem Schüler erklären, warum sie Methode I anwendeten.
2.Sich entschuldigen.
3.Durch aktives Zuhören auf die Gefühle des Schülers eingehen.
4.Eine für das Kind akzeptable Wiedergutmachung vornehmen.
5.Mit dem Schüler planen, wie eine gleichartige Situation in der Zukunft verhindert werden kann.
Lehrer, die generell nach Methode III handeln, berichten, dass ein gelegentlicher Rückgriff auf Methode I der Beziehung zur ihren Schülern nicht ernsthaft schadet. Trotzdem erzeugt Method e I Ressentiments. In manchen Fällen, besonders wenn die Frustration eines Schülers groà genug ist, kann die Anwendung von Metho de I die Lehrer-Schüler-Beziehung zerstören. Dieses Risiko birgt die Anwendung von Macht immer in sich.
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Die Methoden unseres Effektivitätsprogramms helfen Lehrern, die
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