Lehrer-Schueler-Konferenz

Lehr-Lern-Zeit auszuweiten. Genauso sinnvoll ist es jedoch, Schüler diese Fähigkeiten der Kommunikation und Konfliktlösung zu lehren. Auch Kinder und Jugendliche können aktives Zuhören, Ich-Botschaften und die niederlagelose Methode zur Konfliktlösung erlernen, um ihre Bedürfnisse ausdrücken, ihren Freunden zuhören und ihre Konflikte gemeinsam lösen zu können. Diese Annahme wird durch die letzten 30Jahre bestätigt, in denen unsere Kursleiter diese Methoden im Rahmen des Effektivitätstrainings für Jugendliche, dem Kurs » Konfliktbewältigung an der Schule« sowie Schlichtungsworkshops weltweit Tausenden von Schülern vermittelt haben. In den letzten Jahren ist das Angebot von Schlichtungs-, Konfliktlösungs- und Lebenshilfekurse landesweit stetig gestiegen. Es ist nachgewiesen, dass diese Kurse in der Lage sind, das Selbstwertgefühl der Kinder und Jugendlichen zu steigern, ihre Beziehungen zu Gleichaltrigen, Lehrern und Eltern zu verbessern und Streitigkeiten, Prügeleien, Mobbing und Gewalt zu verhindern.
    Anstatt sich von Lehrern und Schulleitern bei der Lösung ihrer Konflikte unter die Arme greifen zu lassen und sie entscheiden zu lassen, was richtig und falsch ist, um dann eine Strafe zu verhängen, übernehmen die Schüler selbst die Verantwortung für die Lösung ihrer Probleme.
    Wenn sie die Methoden erlernen und ihnen die Verantwortung für die Lösung ihrer Konflikte zugestanden wird, erfahren Schüler, wie es sich anfühlt zusammenzuarbeiten und an einem Strang zu ziehen, statt sich zurückzuziehen, der Realität zu entfliehen oder sich auf Gewalt zu verlassen. Sie erkennen, wie wertvoll es ist, miteinander auszukommen, statt sich in die Quere zu kommen. Darüber hinaus ist es wahrscheinlicher, dass Konflikte nicht wieder aufkochen, wenn Schüler an der Lösung teilhaben. Erinnern Sie sich daran, wie wichtig es ist, Kinder mitentscheiden zu lassen?
    Der wohl entscheidendste Faktor ist, dass Schüler diese Fähigkeiten, sobald sie sie einmal erlernt haben, den Rest ihres Lebens innerhalb all ihrer Beziehungen anwenden können. Wie ein Kursteilnehmer es einmal ausdrückte:
    Diese Methoden für Kommunikation und Konfliktlösung werde ich nie vergessen. Sie zu erlernen hat mir die Augen geöffnet. Ich weiß jetzt, wie viel ein Einzelner für seine Mitmenschen tun kann.

10 .Wenn Wertvorstellungen in der Schule kollidieren
    B ei einigen Konflikten zwischen Lehrern und Schülern versagt Methode III . Lehrkräfte müssen dieser Tatsache ins Auge sehen und dürfen nach dem Erwerb dieser Methode nicht allzu optimistisch annehmen, dass sie nun alle Schwierigkeiten meistern können. Einmal im Besitz von Methode III , fühlen sie Erleichterung und Befriedigung und meinen, gegen alle Eventualitäten in ihrem Lehrerdasein gewappnet zu sein. Sie tragen keine Verantwortung mehr für Probleme, die den Kindern gehören. Sie haben es gelernt, so zu kommunizieren, dass die Schüler sich veranlasst sehen, ihnen bei Schwierigkeiten zu helfen. Durch Veränderung der Lernumwelt und durch sinnvolle Zeiteinteilung können sie viele Probleme verhindern oder erfolgreich lösen. Und nicht zuletzt sind sie fähig, ihre eigenen Bedürfnisse und die der Kinder zu befriedigen, ohne dabei auf die Anwendung von Macht zurückgreifen zu müssen. Trotz all dieser Fähigkeiten werden Lehrer oft mit Konflikten konfrontiert, die nicht lösbar sind. Solche Konflikte resultieren aus Glaubens- und Wertvorstellungen, die zu bestimmten Präferenzen führen, persönlichem Geschmack, individuellen Lebensstilen, Idealen und Überzeugungen. Die nachfolgende Liste enthält nur eine sehr kleine Sammlung solcher Konfliktstoffe:
Rocklänge
Andere Modestandards
Drogen
Sauberkeit, Körperpflege
Sprachgebrauch
Höflichkeit, Manieren
Ethisches und moralisches Verhalten
Gerechtigkeit
Ehrlichkeit
Wahl von Freunden
Patriotismus
Religion
Sexuelles Verhalten
    Sehr häufig weigern sich Menschen, solche persönlichen Wertvorstellungen zur Diskussion zu stellen. Änderungsbemühungen und Problemlöseprozesse, die eine für mehrere Beteiligte akzeptable Lösung anstreben, haben hier wenig Sinn.
    Viele Pädagogen vermeiden es, auf die Wertvorstellungen ihrer Schüler irgendwie einzugehen, es sei denn, sie stehen in einem direkten Bezug zum Unterrichtsstoff. Sie ziehen es vor, wenn Eltern, Kirche und