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Lehrer-Schueler-Konferenz

Lehrer-Schueler-Konferenz

Titel: Lehrer-Schueler-Konferenz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Gordon
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Ich-Botschaften bereits gründlich diskutiert hatten, lief ich hinaus und rief: » Ich fühle mich durch euch Kerle so verdammt entmutigt. Ich habe alles Mögliche versucht, um euch zu helfen, durch die Schule zu kommen. Und alles, was ihr tut, ist, gegen die Vorschriften zu verstoßen. Ich habe mich für eine vernünftige Vorschrift in Bezug auf Kleidung eingesetzt, aber ihr wollt euch nicht einmal danach richten. Jetzt lauft ihr hier rauchend auf dem Rasen herum, und auch das ist gegen die Vorschriften. Ich möchte hier einfach aufgeben und zurück an die Oberschule gehen, wo ich eher das Gefühl habe, etwas zu leisten. Hier komme ich mir wie ein absoluter Versager vor.«
    An jenem Nachmittag wurde ich vom Besuch dieser Jungen überrascht. » Hallo, Herr G., wir haben über das, was heute Morgen passiert ist, nachgedacht. Wir wussten nicht, dass Sie auch böse werden können. Das sind Sie noch nie gewesen. Wir wollen keinen neuen Schulleiter hier haben; er wird nicht so gut sein wie Sie. Darum haben wir alle beschlossen, in der Schule nicht mehr zu rauchen. Wir werden uns auch nach den anderen Vorschriften richten.«
    Die Geschichte illustriert, wie Kinder zugänglich und verantwortungsvoll sein können, wenn Erwachsene sich mit ihnen auf die gleiche Stufe stellen. Zu oft unterschätzen Lehrer die Bereitwilligkeit der Schüler, den Bedürfnissen der Erwachsenen entgegenzukommen.
    Unsere Lehrkräfte berichten, die Verwendung von Ich-Botschaften veranlasse die Kinder schließlich, damit zu beginnen, selbst ehrliche Botschaften an andere Schüler und Pädagogen zu senden. Die Schüler nehmen sich an den Lehrern ein Beispiel. Dies ist für Kinder und Jugendliche wahrscheinlich die beste Methode, effektives (und ineffektives) zwischenmenschliches Verhalten zu lernen.
    Drei Wochen nach Abschluss unseres Schulungsprogramms berichtete eine Lehrerin strahlend, gehört zu haben, wie ihr bester Schüler aus der achten Klasse zu dem Schulleiter sagte: » Herr W., wenn Sie draußen vor der Tür herumstehen und lauschen, werden wir misstrauisch und wissen nicht, was wir davon halten sollen.« Die stolze Lehrerin bemerkte: » Ich hatte die Gewissheit, dass meine Ich-Botschaften sich nicht nur für mich auszahlten, sondern auch für die Kinder.« Und welche Wirkung hatte die Konfrontation des Schülers auf den Schulleiter? Die Lehrerin antwortete: » Wir haben ihn während des restlichen Jahres vor keiner Tür mehr stehen sehen.«

6 .Veränderungen der Lernumwelt, um Probleme zu verhindern
    D urch eine Veränderung der Lernumwelt im Klassenzimmer können Lehrer relativ leicht unerwünschtes Schülerverhalten verhindern. Zu diesem Zweck müssen eher die konkreten und psychologischen Eigenheiten des Klassenraumes berücksichtigt werden als die der Schüler.
    Warum funktioniert diese Methode? Pädagogen wissen aus Erfahrung, wie schlecht geplant, konstruiert und möbliert die meisten Klassenzimmer sind. Diese Äußerlichkeiten erschweren es den Kindern, motiviert und am Lernprozess interessiert zu bleiben.
    Wenn nun aber Schüler durch ihre Umgebung abgelenkt und gestört werden, entwickeln sich viele ihrer Mittel, mit der Situation fertig zu werden, zu Verhaltensweisen, die für den Lehrer unannehmbar sind und seine Unterrichtsbemühungen negativ beeinflussen.
    In diesem Kapitel wollen wir einige spezifische Vorschläge machen, wie Lehrkräfte Klassenzimmer verändern und somit unannehmbarem Schülerverhalten vorbeugen oder es ausmerzen können. Durch eine verstärkte Konzentration auf den Raum können Lehrer auch die problemfreie Zone weiter ausdehnen und eine wesentliche Erhöhung der Lehr-Lern-Zeit erreichen, die sogar über das Maß hinausgehen kann, das durch eine Konfrontation mit Ich-Botschaften erreicht wurde.
    Die Unzulänglichkeiten eines typischen Klassenzimmers
    Trotz jüngster Bemühungen zur Verbesserung von Schulprojekten ist zum Beispiel das typische amerikanische Klassenzimmer immer noch ein Rechteck von circa 89Quadratmetern mit Holz- oder Steinfußboden, harter Oberflächenstruktur der Wände, großen Glasfenstern, Wandtafeln und Schwarzen Brettern. Beleuchtung, Be- und Entlüftung sind oft unzureichend, die Sitzgelegenheiten häufig so unbequem, dass es undenkbar wäre, sie zum Beispiel in Wohnhäusern oder modernen Geschäftsgebäuden zu benutzen.

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