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Lehrer-Schueler-Konferenz

Lehrer-Schueler-Konferenz

Titel: Lehrer-Schueler-Konferenz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Gordon
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Kreativitätsbremsen« besteht aus Bewertungskriterien. Wie wir aber bereits in Kapitel3 feststellten, verhindert nichts einen kreativen Prozess so sehr wie die Gefahr seiner Bewertung. Die meisten Menschen brauchen zur Stimulierung von kreativem Denken bestimmte Verfahren oder Methoden– Richtlinien oder Regeln, deren Verwendung Sozialwissenschaftler als hilfreich für das Zustandekommen von Kreativität bei Individuen oder in Gruppen befunden haben.
    In unseren Kursen wurden Lehrer in kreativem Brainstorming unterrichtet, einem bewährten Verfahren zur Hervorbringung neuer und kreativer Ideen. Nachfolgend werden acht Richtlinien für das Brainstorming allein oder in Gruppen beschrieben.
    1.Wählen Sie einen Ort, an dem Konzentration leichtfällt und Störungen von außen minimal sind.
    2.Stellen Sie fest, um welches spezifische Problem es sich handelt, zum Beispiel: » Wie kann die Handhabung und Aufbewahrung von Unterrichtsmaterialien im Klassenzimmer verbessert werden?«
    3.Beschränken Sie die Brainstorming-Sitzung zeitlich.
    4.Halten Sie alle geäußerten Ideen schriftlich oder auf Band fest.
    5.Sammeln Sie eine möglichst große Anzahl Ideen: Quantität, nicht Qualität ist wichtig.
    6.Lassen Sie die Ideen » aus heiterem Himmel« kommen. Beschränken Sie das Denken nicht auf praktische, pragmatische oder rationale Ideen– je wilder die Gedanken, desto besser!
    7.Bewertungen sind verboten. Sie erfolgen erst nach der Ideensammlung, keinesfalls während des Denkprozesses.
    8.Gehen Sie von Zeit zu Zeit die Fragestellung unter einem veränderten Gesichtspunkt an, zum Beispiel: » Wie würde ein Schüler, ein Lagerverwalter in einer Fabrik oder ein Rationalisierungsfachmann dieses Problem lösen?«
    Falls die Ideensammlung in einer Gruppe stattfindet, hat man den Vorteil, dass die einzelnen Mitglieder die Gedanken der anderen aufgreifen und sie fortführen können. Das alte Sprichwort von den zwei Köpfen, die besser als einer sind, scheint auch auf den kreativen Prozess zuzutreffen. In den Effektivitätstrainingskursen lassen unsere Kursleiter Lehrer diese Methode benutzen, um neue Ideen für die Veränderung der Lernumwelt in Klassenzimmern zu finden. Nach der Rückkehr an ihre Schulen gehen die Pädagogen dann mit ihren Schülern oder Kollegen nach derselben Methode vor.
    Wie sich die Lernumwelt im Klassenzimmer systematisch analysieren lässt
    Wenn wir Lehrer zu kreativem Denken über eine Veränderung der Lernumwelt im Klassenzimmer auffordern, finden sie es gewöhnlich schwierig, von einer solchen Abstraktion wie » Lernumwelt« auszugehen. Sie fragen: Welche Teile dieser Umwelt? Welche Elemente können verändert werden? Wo soll man beginnen?
    Zur Erleichterung bei einem solchen Vorgehen bieten wir acht Denkhilfen an:
    1.Bereicherung der Lernumwelt
    2.Reizreduktion in der Lernumwelt
    3.Begrenzung der Lernumwelt
    4.Erweiterung der Lernumwelt
    5.Neugestaltung der Lernumwelt
    6.Vereinfachung der Lernumwelt
    7.Systematisierung der Lernumwelt
    8.Vorausplanung
    Nachfolgend bieten wir Lehrern Ideen für jede dieser acht Kategorien an.
    Bereicherung der Lernumwelt
    Die meisten Lehrer wissen recht gut, wie man eine Lernumwelt bereichern kann. Sie wurden hierfür ausgebildet und haben auf diese Art der Umweltveränderung mehr Zeit als auf jede andere verwendet. Aber nur wenige Pädagogen betrachten eine Bereicherung der Lernumwelt als ein Mittel zur Abschaffung oder Vorbeugung von unerwünschtem Schülerverhalten. Sie sehen diesen Vorgang vielmehr nur als eine Unterrichtstechnik an.
    Viele unannehmbare Verhaltensweisen haben ihren Ursprung in Frustration und Langeweile; ein zu langer Aufenthalt in ein und derselben Umgebung kann diese langweilig und uninteressant erscheinen lassen. Eine Bereicherung der Lernumwelt, die zum Ziel hat, dass Schüler über eine Menge stimulierender Alternativen verfügen, kann zu einem Abbau der Langeweile führen und somit unannehmbares und lästiges Verhalten als deren unweigerliche Konsequenzen reduzieren.
    Mit nur geringer Mühe können Lehrer eine Vielzahl der folgenden Ideen ausprobieren, um das Schülerinteresse zu erhöhen:
Verwenden Sie farbige Beleuchtung.
Bieten Sie Musikeinlagen an.
Errichten Sie » Lernzentren«.
Richten Sie eine Leseecke ein.
Errichten Sie ein Kunstzentrum für Zeichenarbeiten, Fingermalen, Tonarbeiten, Wasser- und

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