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Lehrreiche Lektionen Teil 1 - Das erste Semester

Lehrreiche Lektionen Teil 1 - Das erste Semester

Titel: Lehrreiche Lektionen Teil 1 - Das erste Semester Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Moreau
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Wiedergutmachung für einen Monat deinen Fernseher überlassen.“ Ich grinste. Das war eine schöne Aussicht! Manchmal vermisste ich es, mich einfach vor den Fernseher zu lümmeln und mich durchs Programm zu zappen. Den Fernseher im Wohnzimmer durften Lena und ich nur im Beisein von Tante Gerda oder Onkel Albert benutzten. Dies bedeutete meist die Tagesschau, eine Dokumentation oder einen Film, der meist nicht ganz meinem Geschmack entsprach. Lena hatte einen eigenen Fernseher in ihrem Zimmer, den sie nach Erledigung ihrer Pflichten benutzen durfte. Natürlich lud sie mich nie ein, dazuzukommen. Und ich hatte auch ehrlich gesagt keine Lust darauf. Jetzt würde der Fernseher einen Monat lang mir gehören. Innerlich triumphierte ich. „Das ist unfair!“ entfuhr es Lena. „Oh, die Dame findet mich unfair!“ Onkel Albert verteilte noch kräftigere Hiebe auf Lenas Allerwertesten. „Dein Benehmen war unfair deiner Cousine gegenüber. Und deinen Eltern gegenüber, die dich etwas anderes als dieses ungezogene Verhalten gelehrt haben.“ Lena schluchzte laut. „Es tut mir leid!“ rief sie nun. „Das sollte es auch.“ sagte Onkel Albert und hielt es noch nicht für nötig, die Disziplinierung zu beenden. „Bitte!“ flehte Lena. Es sah fast so aus, als ob ein Lächeln über Onkel Alberts Gesicht huschte. „Schön, dass meine Erziehung Wirkung zeigt.“ sagte er und klatschte Lenas Pobacken weiter aus. „Ich frag mich nur, für wie lange.“ Lena begleitete nun jeden Hieb mit einem Aufschrei. „Bitte! Ich bin artig! Ich verspreche es!“ Onkel Albert hielt kurz inne. „Das hast du mir schon so oft versprochen, Lena.“ Er holte aus und gab Lena noch drei schnelle Klapse pro Seite. „So.“ sagte er. „Dabei will ich es vorerst bewenden lassen.“ Lena lag noch immer schluchzend über seinen Knien. „Aber vergiss nicht: du bist vorerst auf Bewährung. Nur ein klitzekleiner Fehltritt und du wanderst schnurstracks über meine Knie. Und dann bin ich nicht so nachsichtig wie heute. Haben wir uns verstanden?“ „Ja, ich habe verstanden.“ schniefte Lena. Ich hatte die ganze Zeit fasziniert auf Lenas krebsroten Hintern gestarrt. Jetzt wurde mir bewusst, dass ich mich schnellstens aus dem Staub machen musste. Lena würde sicher gleich das Wohnzimmer verlassen und in ihr Zimmer gehen. Wahrscheinlich legte sie sich dort bäuchlings auf das Bett. So machte ich es auch immer. Dies war die einzige Position, in der man das Nachglühen halbwegs ertragen konnte. Ich drehte mich um. Leider zu schnell, denn ich stieß mit dem Ellenbogen gegen den Bilderrahmen auf der Kommode, die neben der Wohnzimmertür stand. Ich konnte nicht schnell genug danach greifen. Der Bilderrahmen fiel um und knallte auf die Kommode. „Komm – sofort – her!“ befahl Onkel Albert mit scharfer Stimme. Mit gesenktem Kopf betrat ich das Wohnzimmer. Ich hätte mich für meine Tollpatschigkeit ohrfeigen können. Lena stand mit heruntergelassener Hose neben Onkel Albert. „Gut, dass ich euch beide hier habe.“ begann Onkel Albert. „Dann muss ich mich nicht wiederholen. Lena, du kannst auch deine Ohren spitzen. Cora, habe ich dir schon einmal gesagt, was ich vom Lauschen halte?“ Ich schüttelte den Kopf. Onkel Albert machte Anstalten, sich vom Sofa zu erheben. „Nein, Onkel Albert.“ sagte ich schnell. Mir war zum Glück noch rechtzeitig eingefallen, dass ich auf Fragen von Onkel Albert sofort zu antworten hatte. „Lauschen und Spionieren sind Untugenden, die nicht akzeptabel sind. Es ist unehrlich. Du weißt, wie ich zu Lügen stehe?“ Er sah mich an. „Ja, Onkel Albert.“ Er schüttelte bekümmert den Kopf. „Manchmal frage ich mich, was dir meine Schwester überhaupt beigebracht hat. Aber zum Glück ist es für eine einprägsame Lektion nie zu spät.“ Lenas Mundwinkel verzogen sich zu einem Grinsen. „Das gilt auch für dich, Lena!“ wies er sie zurecht. Dann wandte er sich wieder mir zu: „Wie lange stehst du schon an der Tür?“ Er musterte mich. Ich biss mir auf die Lippen. Was sollte ich sagen? Sollte ich es riskieren und mich herauslügen? Ich versuchte, aus seinem Gesichtsausdruck herauszulesen, was er dachte, doch es gelang mir nicht. „Schon ein bisschen.“ flüsterte ich. „Was ein bisschen?“ hakte er nach. „Ein bisschen länger.“ Ich traute mich einfach nicht, ihm noch eine Lüge aufzutischen. Er war sehr gereizt. Trotzdem hatte ich die Hoffnung, nur mit einer Standpauke davon zu kommen. Vielleicht hatte er

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