Lehrreiche Lektionen Teil 1 - Das erste Semester
inne. Doch ich hatte mich zu früh gefreut. „Lena!“ rief er laut. „Komm her!“ Lena betrat das Zimmer. „Da ich weder unfair“ – Klatsch – „noch ungerecht“ – Klatsch – „bin“ – Klatsch – „darfst nun du“ – Klatsch – „bei der Bestrafung deiner Cousine“ – Klatsch – „zusehen.“ – Klatsch – klatsch. Ich empfand das als absolute Schmach. Ich sah Lena zwar nicht, wusste aber, dass nun sie Feixen würde. „Ich wollte nicht diskutieren! Bitte Onkel Albert.“ Doch unaufhörlich prasselten die Schläge auf meinen Po. „Du“ – Klatsch – „hast“ – Klatsch – „aber“ – Klatsch – „diskutiert“ – Klatsch – „mein“ – Klatsch – „Fräulein.“ belehrte mich Onkel Albert. „Du“ – Klatsch – „musst“ – Klatsch – „lernen“ – Klatsch – „dein“ – Klatsch „Temperament“ – Klatsch – „zu“ – Klatsch – „zügeln.“ Mein Hintern fühlte sich schon längst wie ein Flammenmeer an. „Ich“ – Klatsch – „unterstütze“ – Klatsch – „dich“ – Klatsch – „gerne“ – Katsch – „und“ – Klatsch – „jeder“ – Klatsch – „Zeit“ – Klatsch – „dabei.“ Ich heulte Rotz und Wasser. „Ich verspreche es!“ schrie ich. „Was?“ – Klatsch. „Dass ich mich in Zukunft benehme!“ Der Schmerz war unerträglich. Schluchzend lag ich über den Knien von Onkel Albert und bemerkte gar nicht, dass er die Bestrafung beendet hatte. Ich war vollkommen kraftlos. „Dann hoch mit dir.“ sagte Onkel Albert. Ich rappelte mich auf und legte meine Hände auf die heißen Pobacken. Lena kicherte. Sofort bekam sie eine hinten drauf. „Ab in die Ecke!“ befahl Onkel Albert. „Beide!“ Lena schaute verdutzt und bekam wieder die Hand zu spüren. „Und du ziehst dir schön die Hose wieder herunter. Ich will sehen, ob ich gerecht war.“ Lena streifte sich schnell Hose und Slip in die Knie und schlurfte in die eine Ecke, ich stellte mich in die andere. Onkel Albert begutachtete sein Werk. „Ja,“ sagte er schließlich, „ich denke, das ist gerecht. Oder fühlt sich eine der Damen benachteiligt?“ Nichts stand uns ferner. „Nein!“ sagte ich einmündig mit Lena. „Gut.“ sagte Onkel Albert. „Dann bin ich zufrieden.“ Er verließ das Zimmer. Ich traute mich nicht, meinen Po zu reiben. Vielleicht stand er ja doch noch an der Türe und ich wusste nicht, ob das gestattet war. Schweigend standen Lena und ich in unseren Ecken. Mein Hintern glühte und pochte. Sicher würde ich einige Zeit nicht bequem sitzen können. Und morgen standen mir gleich drei Vorlesungen bevor. Ich würde mir ein kleines Kissen mitnehmen, um das Ganze halbwegs aushaltbar zu gestalten. Das hatte ich mir bei Lena abgeguckt. Manchmal hatte ich sie beobachtet, wie sie sich ein Kissen einpackte. Und zwar immer dann, wenn die zuvor eine ernsthafte Unterhaltung mit Onkel Albert gehabt hatte. Schade, dass sie so ein Kotzbrocken war. Aber man konnte nicht alles haben. Nach zehn Minuten wurden wir von Onkel Albert erlöst. Bis zum Abendwessen hatten wir in unseren Zimmern zu bleiben. Lena verzog sich und ich legte mich bäuchlings mit einem Buch aufs Bett. Zum Glück lag die Stoffhose nicht zu eng an. Lustlos blätterte ich in meiner Lektüre. Wie gerne hätte ich jetzt den Fernseher angeschaltet. Aber das traute ich mich natürlich nicht. Wenn mich Onkel Albert dabei erwischt hätte, würde morgen kein Kissen der Welt helfen. Das war so sicher wie das Amen in der Kirche. Ich seufzte und vertiefte mich ins nächste Kapitel.
Ein teurer Kinobesuch
Die Teilnahme a n den Seminaren mussten wir uns immer am Ende der Stunde vom Professor mit einer Unterschrift bestätigen lassen. Da wir in manchen Seminaren oft über dreißig Studenten waren, konnten die Dozenten gar nicht überblicken, wer anwesend war und wer nicht. Sie kannten uns auch nicht beim Namen oder konnten unsere Gesichter ihren Kursen zuordnen. Wir durften pro Semester zweimal je Seminar fehlen, ansonsten bekamen wir nicht die Berechtigung, an der Prüfung teilzunehmen und hatten den Kurs damit nicht bestanden. In mein Seminar bei Professor Schuster ging auch Jasmin. Ich hatte mich gleich zu Semesterbeginn gut mit ihr verstanden. Im Laufe der Zeit waren wir beste Freundinnen geworden. Wir trafen uns oft nach der Uni auf einen Kaffee oder gingen ins Kino. Ich hatte Jasmin auch schon zu mir nach Hause eingeladen, um dort gemeinsam zu lernen. Onkel Albert mochte Jasmin, auch wenn
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