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Leiche - oben ohne

Leiche - oben ohne

Titel: Leiche - oben ohne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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geht mir jetzt schon viel
besser«, versicherte ich.
    »Das merke ich.« Sie sah mich
zweifelnd an. »Sie haben so einen komischen Ausdruck in den Augen — wollen wir
nicht lieber ins Haus zurückgehen und Lucia Bescheid sagen, daß alles in
Ordnung ist?«
    »Das müssen wir wohl.« Ich
stand widerwillig auf. »Wenn Sie sicher sind, daß mir nicht noch ein bißchen
Mund-zu-Mund-Beatmung guttäte?«
    »Da bin ich ganz sicher.« Das
sattsam bekannte sarkastische Lächeln nistete sich wieder in ihren Mundwinkeln
ein. »Ich muß sagen, Sie haben sich in Rekordzeit erholt, Danny Boyd!«
    Ich sammelte meine Sandalen auf
und versuchte, das Seewasser aus meinen Shorts und dem Hemd zu wringen — aber
ich bekam davon nur sandige Finger.
    Ich bin ein Gentleman, weshalb
ich ihr den Vortritt auf dem Pfad nach oben ließ. Das hatte den Vorteil, daß
ich mich auf den Anblick des weißen Dreiecks und das Schwingen ihrer Hüften
konzentrieren konnte, wodurch ich so unangenehme Dinge wie den Pudding in
meinen Knien vorübergehend vergaß. Aber wie alle guten Dinge hatte auch der
Pfad ein Ende, und wir trotteten durchs hohe Gras zum Haus. Roberta stieß die
Hintertür auf, ich folgte ihr in den Flur.
    »Lucia?« Sie rief so laut, daß
man’s überall im Haus hören mußte. »Ich bin heil und gesund — und das verdanken
wir Danny!«
    »Ich bin auch gerettet — und
das verdanke ich Roberta! « brüllte ich, weil mir das nur recht und billig
schien, und vor allem sollte sie mich beim nächstenmal, wenn ich vielleicht
wieder einen Retter brauchte, nicht für undankbar halten.
    Wir bekamen nicht mal ein Echo
als Antwort — nur Stille. Roberta sah mich forschend an. »Vielleicht hat sie
sich hingelegt?«
    »Sie kam vorhin hereingestürzt,
schrie und heulte, Sie seien am Ertrinken«, sagte ich verwundert. »Ich bin
hinausgerannt, um den Lebensretter zu spielen — und sie soll sich einfach
schlafen gelegt haben?«
    »Na ja...« Sie zuckte die
Schultern. »Etwas anderes fällt mir nicht ein. Ich will mal im Schlafzimmer
nachschauen.«
    Ich sah dem freundlichen
Schimmer des weißen Dreiecks nach, bis es verschwunden war, dann überlegte ich
mir, ich könnte vielleicht bei der Suche helfen und sah in Wohnzimmer und Küche
nach. Beide waren leer. Ich kehrte in den Flur zurück, wo ich Roberta traf, die
eben aus dem Schlafzimmer trat.
    »Sie ist nicht drin.«
    »Anderswo ist sie auch nicht«,
sagte ich. »In meinem Zimmer war ich noch nicht, aber Lucia hat wohl auch
keinen Grund, ausgerechnet dort...«
    »Danny?« Sie nagte nervös an
der Unterlippe. »Ihr Koffer ist weg. Und ihre Kleider — ich habe im Schrank
nachgesehen, und...«
    »Nein!« entfuhr es mir, dann
rannte ich über den Flur zur Haustür und riß sie auf.
    Die Einfahrt war noch ganz in
Ordnung, die Garage auch. Es fehlte nur eine Kleinigkeit — mein Wagen.
    »Sie ist weg«, jammerte
Roberta. »Und ich dachte...« Sie hielt inne und begann, wieder auf der
Unterlippe herumzunagen.
    Ich schloß behutsam die Tür,
dann wandte ich mich ebenso bedächtig um und entblößte mein Gebiß. »Was haben
Sie gedacht?« fragte ich sanft.
    »Nichts.« Ihre Augen weiteten
sich, als sie meine Miene gewahrte; sie wich ein paar Schritte zurück.
»Wirklich nichts, Danny.«
    »Ich hätte ertrinken können«,
sagte ich. »Und fast bin ich’s auch!«
    »Hören Sie...« Sie wich noch
weiter zurück. »Ich weiß nicht, was Sie denken, aber ich versichere Ihnen...«
    »Eine Schau!« schnarrte ich.
»Das Ganze war ein verdammter, ausgeklügelter Bluff, um mich aus dem Haus zu
locken, damit sie in meinen Wagen steigen und verschwinden konnte.«
    »Danny, bitte!« Ihre Stimme
bebte. »Bitte, ziehen Sie keine voreiligen Schlüsse. Ich möchte...«
    »Und unterdessen bin ich« — der
Gedanke verschlug mir fast die Sprache — »in die Tiefe gesunken mit diesem
Magenkrampf, und dabei hat diese...«
    »Es ist die Anstrengung, die
Sie durchgemacht haben.« Das Beben in ihrer Stimme hatte sich zu einem nervösen
Ausbruch gesteigert. »Sie sind durchgedreht, Danny. Wir wollen später drüber
reden, wenn Sie sich erholt...«
    »Jetzt reden wir drüber«,
erklärte ich mit mörderischer Stimme.
    »Später!« Das Wort war ein
spitzer Schrei; dann drehte sie sich um und rannte über den Flur.
    Ich machte einen gewaltigen
Sprung. Meine ausgestreckte Hand verfehlte knapp ihre Schulter — aber die
Finger bekamen den Bikiniträger zu fassen, der sich über den Rücken spannte. Es
gab ein kurzes Reißgeräusch,

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