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Leiche - oben ohne

Leiche - oben ohne

Titel: Leiche - oben ohne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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wir morgen früh in der Stadt sind.«
    »In meine Wohnung?« Sie sprang
mir fast an den Hals. »Das ist absolut unmöglich.«
    »Als ich gestern meinen Koffer
gepackt habe«, erzählte ich ihr, »da ist etwas Komisches passiert. Ein
unsympathischer Mensch besuchte mich und tat so, als sei er der Polizist, der
den Mord an Slater bearbeitete. Ich bin ihm fast sofort draufgekommen. Er wußte
zuviel über Lucia — daß sie die Nacht iii meinem Apartment verbracht hatte und
am Sutton Place wohnte —, folglich rechnete ich mir aus, daß kein richtiger
Polizist so schnell so viel erfahren haben konnte. Ich hielt ihn ein Weilchen
hin, und dann, als er mal nicht aufpaßte, hab’ ich ihm mit dem Revolverknauf
den Scheitel nachgezogen.«
    »Danny!« In ihren Augen
leuchtete es warm auf. »Sie sind nicht nur mutig, sondern auch clever. Ich
hätte so viel Angst gehabt, daß ich an seiner Amtseigenschaft keine Sekunde
gezweifelt hätte — und wahrscheinlich hätte ich ihm alles erzählt.«
    »Und dann hab’ ich ihn
gefilzt«, fuhr ich fort, »weil ich herauskriegen wollte, wer er denn nun
wirklich war.«
    »Und haben Sie’s entdeckt?«
fragte sie atemlos.
    »Klar«, grollte ich. »Ich habe
herausgefunden, daß er Sergeant Michaels war — ein echter, lebendiger
Polizist!«
    »Oh?« Sie nickte und lächelte
erfreut; aber dann riß sie die Augen auf: »Oh!«
    »Ich hab’ ihn im Bad
eingeschlossen und mich schleunigst aus dem Staub gemacht, weil ich nämlich
fürchtete, daß er kaum Verständnis hätte für meine Handlungsweise«, sagte ich.
»Und aus diesem Grund fahre ich direkt in Ihre Wohnung, wenn ich nach Manhattan
komme. Vielleicht klebe ich mir auch einen falschen Bart an und hinke.«
    Roberta saß still da und
betrachtete mich mit schmerzlicher Miene; dabei spielte sie geistesabwesend mit
dem blauen Chiffon.
    »Es gibt ’ne Menge dummer
Zufälle, nicht wahr?« murmelte sie.
    »Nun erzählen Sie mir ja nicht,
Sie hätten auch einen Polizisten niedergeschlagen.«
    »Wissen Sie noch, wie Sie
fragten, ob nicht vielleicht ich Joe umgebracht habe?«
    »Natürlich.«
    »Und ich Ihnen erklärte, daß
ich zufällig kein Alibi besitze?«
    »Soll das heißen, Sie haben ihn
wirklich umgebracht?«
    Sie schüttelte heftig den Kopf.
»Natürlich nicht. Aber die Polizei könnte doch leicht auf denselben Gedanken
kommen wie Sie — und wenn sie mich wegen gestern abend verhört, kann das recht
peinlich werden.«
    »Wie peinlich?« forschte ich.
    »Hat dieser Sergeant erwähnt,
um welche Zeit Joe ermordet wurde?«
    »Irgendwann zwischen zehn und
elf«, antwortete ich.
    »Dann wird es bestimmt äußerst
peinlich.« Sie lächelte humorlos. »Ich glaube, ich fange am besten ganz von
vorn an.«
    »Möchten Sie erst noch was
trinken?«
    »Nachher.« Sie dachte einen
Augenblick nach, dann begann sie sehr rasch zu sprechen, als fürchte sie, ich
oder sonst wer könnte sie unterbrechen. »Lucia rief mich gestern abend an, etwa
um zehn, und ich merkte, wie aufgeregt sie war. Es dauerte ein Weilchen, bis
etwas Vernünftiges aus ihr herauszukriegen war und sie mir die ganze Geschichte
erzählte. Sie war nachmittags im Büro gewesen, um Jerome zu besuchen, und als
sie wegging, war ihr Joe Slater zum Lift gefolgt. Er sagte, er müsse unbedingt
mit ihr sprechen, unter vier Augen, weil sich etwas Schlimmes ereignet habe und
ihr Leben in Gefahr sei. Lucia sagte, daß es ihm bitterernst war, und deshalb
willigte sie auch ein, ihn abends um zehn aufzusuchen. Joe hatte kurz davor
eine geschäftliche Verabredung und gab ihr daher den Wohnungsschlüssel, damit sie
im Apartment auf ihn warten konnte, falls er noch nicht zurück war.«
    »Lucia hat Sie aus dem
Apartment angerufen?« fragte ich.
    »Nein. Sie war nur bis kurz vor
die Haustür gekommen, dann bekam sie Angst und rief mich vom nächsten Drugstore
aus an. Joe hatte ihr das Versprechen abgenötigt, niemand etwas zu erzählen —
besonders Jerome nicht —, und das hielt sie auch. Aber im Taxi zu Joes Wohnung
dachte sie noch mal drüber nach, und ihr fiel ein, wie Joe sie in letzter Zeit
häufig betrachtet hatte — gar nicht wie ein Onkel. Sie sagte sich auch, daß er
ja gar nicht ihr richtiger Onkel war, und vielleicht war das alles letztlich
nur ein Trick, um sie allein in seine Wohnung zu locken? Schließlich beschloß
sie, mich anzurufen und um Rat zu bitten. Den gab ich ihr gern: Sie sollte sich
ein neues Taxi nehmen und schleunigst wieder heimfahren. Aber das behagte ihr
auch nicht; was,

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