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Leiche - oben ohne

Leiche - oben ohne

Titel: Leiche - oben ohne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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ist denn das?«
    »Walt Cleever«, sagte Lansing
schnell. »Er arbeitet für mich.«
    »Du solltest ihm Manieren
beibringen«, knirschte Borman. »Geht ihm meine Stimme so auf die Nerven, daß er
sich die Ohren zuhalten muß?«
    Walt hob hastig den Kopf. »Das
hat nichts damit zu tun, Duke«, beeilte er sich zu versichern. »Boyd hat mir
nur eins über den Kopf gegeben, als er vor einer Stunde hier hereingeplatzt
ist, und ich hab’ immer noch Schmerzen.«
    »Als Boyd vor einer Stunde
hereingeplatzt ist?« wiederholte Borman leise. »Da hatten Sie meine Lucia also
bei sich?« Seine Augen glitzerten wie blanker Stahl, als er mich ansah. »Sie
riskierten, daß sie an Ihrer Seite verletzt wurde.«
    »Nein«, antwortete ich. »Sie
war nicht bei mir.«
    »Wo denn sonst?« flüsterte er.
    »Hier war sie«, sagte Walt, ehe
ich mir noch eine Antwort ausdenken konnte. »Sie wird Ihnen nicht gefallen, die
Wahrheit — aber irgendwann müssen Sie’s ja doch mal erfahren, Duke.«
    »Nein«, sagte Lucia schwach;
dann begann sie zu weinen.
    »Sie war die ganze Zeit hier«,
sagte Walt und verschluckte sich fast an seinen eigenen Worten. »Boyd wußte das
nicht, ich glaube, er kam erst heute abend dahinter. Sie und Lansing schlafen
schon seit einem halben Jahr im selben Zimmer.« Die babyblauen Augen funkelten
bösartig. »Lansing ist der Mann, den Sie suchen, Duke. Er hat Ihre Firmen
angezapft, und ich wette, das Pärchen hätte sich dünngemacht, sobald sie genug
auf die Seite geschafft hätten. Aber dann kam Joe dahinter.« Walt hielt einen
Augenblick inne, versuchte besorgt dreinzublicken und spreizte die Hände.
»Deshalb wollte Joe auch, daß Sie selbst nachsehen kämen, Duke.« Es klang
erklärend und beschwichtigend. »Ich glaube, Joe ging es wie wohl jedem — er
wollte Ihnen nicht sagen, was Ihre Tochter trieb. Und Lansing hat ihn
umgebracht, ehe er sich’s anders überlegen konnte.«
    Lucia bedeckte ihr Gesicht mit
beiden Händen und senkte den Kopf. Eine ganze Weile war nichts im Zimmer zu
hören, nur ihr Schluchzen. Borman stand da, ohne sich zu rühren, die Augen
krampfhaft geschlossen und mit einem Gesicht, als hätte ihn soeben der Blitz
getroffen. Dann begann sein Kopf sich so langsam hin und her zu drehen, als
habe er arge Halsschmerzen.
    »Duke!« jammerte Lansing. »Du
wirst doch diesem verlogenen kleinen Strolch nicht glauben!«
    Borman wandte sich ihm zu, und
seine Miene ließ Lansing auf der Couch zusammenschrumpfen. »Was heißt das?«
fragte er mit schrecklicher Stimme. »Was hast du gesagt, Onkel Jerome?« Er trat
näher an die Couch, packte Lucia bei den Handgelenken und stellte sie auf die
Beine, dann riß er ihre Hände herunter. Seine Augen ruhten lange auf dem
tränenüberströmten Gesicht, ehe er ihr das Wort »Hure!« an den Kopf warf. Sie
schrie auf, einen Augenblick, bevor er sie schlug. Sein Handrücken platzte
knallend in ihr Gesicht, mit so viel Wucht, daß sie vor ihm in die Knie ging.
Ein paar Sekunden blieb sie so, dann begann sie blindlings auf Händen und Füßen
von ihm wegzukriechen. Er sah ihr einen Moment zu, dann holte er mit dem Fuß
aus. Sie schrie auf, als sie hochgeschleudert wurde und mit dem Gesicht über
den Fußboden zur Terrassentür rutschte.
    »Jetzt reicht’s aber, Duke!«
Lansing sprang auf, das Gesicht bleich vor Zorn.
    »Habt ihr das gehört?« fragte
Borman, ohne sich direkt an jemand zu wenden. »Der Tote redet noch!«
    »Wir lieben uns«, sagte Lansing
mit belegter Stimme. »Ist das ein Verbrechen? Wir hätten schon längst
geheiratet, aber ich wußte ja, daß du nie...«
    »Heiraten? Du — und meine
Lucia?« Borman starrte ihn an, als sei er ein Irrer. »Du, der alt genug ist, um
ihr Vater zu sein? Das kleine Mädchen, das ich dir anvertraute, vor sechs
Jahren? Das Kind, das dich Onkel Jerome nannte? Aber kaum ist sie eine Frau
geworden, da machst du sie zu einer billigen kleinen Hure — und redest mir auch
noch von Heirat?«
    Seine Hand zitterte, als er
wieder die Narbe berührte, dann kehrte er Lansing den Rücken zu und sah Cleever
an. »Du«, sagte er plötzlich. »Du kannst für mich arbeiten. Du und Dane, so wie
Lansing und Joe für mich gearbeitet haben. Hast du Lust?«
    »Na klar, Duke.« Walt nickte
erfreut. »Ich wüßte nicht, was ich lieber täte.«
    »Du übernimmst die Wohnung
hier, mit allem Zubehör natürlich — das klingt nicht schlecht, was?«
    »Es gefällt mir immer besser«,
stammelte Walt. »Ich weiß nicht, wie ich Ihnen danken

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