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Leiche - oben ohne

Leiche - oben ohne

Titel: Leiche - oben ohne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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Sie verdächtigt?«
    Seine Augen verrieten
Überraschung. »Ich hätte es nie für möglich gehalten, daß Joe mich verdächtigen
könnte. Ich glaube zwar...« Die Türklingel schrillte, dreimal kurz
hintereinander. Sein Gesicht verfiel mit einem Schlag. »Boyd?« Seine Augen
flehten verzweifelt. »Müssen Sie Duke von mir und Lucia erzählen?«
    »Das weiß ich noch nicht«,
erwiderte ich wahrheitsgemäß.
    Fran kam von der Terrasse
herein und sah mich nervös an. »Es hat geklingelt.«
    »Steh nicht herum«, erklärte
ich ihr, »sondern mach die Tür auf.«
    »Ich?« quiekte sie.
    »Du brauchst nur aufzumachen,
dann kommen die Leute herein — das ist schon alles«, vertraute ich ihr an.
»Niemand wird auf dich schießen. Vorläufig.«
    »Du bist eine rechte Hilfe für
ein armes Mädchen«, grollte sie.
    Sie ging in die Diele, und
während die andern alle erwartungsvoll zur Tür sahen, bediente ich mich des
Tricks von Borman und schob Walts Pistole zwischen Sitz- und Seitenpolsterung
meines Sessels. Meinen Revolver ließ ich für jeden sichtbar auf der Sessellehne
liegen, dicht bei meiner rechten Hand.
    Es war wie in einem dieser
historischen Filme, wenn der fremde Gesandte bei Hofe eintrifft. Wenn ich
allerdings den gastgebenden König spielen sollte, dann war ich der Wahrheit des
Wortes gewiß, wonach eine Krone auch eine schwere Bürde ist. Der Duke, was auf
deutsch Herzog heißt, führte den Zug an; ihm folgten seine Hofdamen Roberta und
Francesca, dann kam Dane Fordyce, der Hofnarr mit dem Affengesicht, und
schließlich der Gorilla Charlie. Fran beeilte sich, an ihnen allen vorüber und
wieder in meine Nähe zu gelangen. Ich winkte ihr, sich am besten ganz zu
verdrücken, und daraufhin ging sie wieder auf die Terrasse hinaus.
    »Lucia, mein Kind! « Borman
blieb vor der Couch stehen und sah liebevoll auf sie hinab. »Als ich dich das
letztemal sah, warst du noch ein Schulmädchen.« Aus seiner Stimme klang echte
Bewunderung. »Und nun, siehe da — nun bist du eine schöne Frau.«
    Sie stand auf und küßte ihn,
und er zog sie fest an sich. Ein Weilchen war das wirklich rührend, aber dann
ließ er sie wieder los, sie setzte sich, und er wandte sich an mich.
    »Hier Lucia — da die Carrol«,
sagte er rauh. »So war’s abgemacht, oder?«
    »Stimmt«, sagte ich.
    »Folglich bin ich Ihnen nichts
mehr schuldig. Und wir können uns nun anderen Geschäften zuwenden.« Er sah
flüchtig über die Schulter zurück. »Francesca, auf der Terrasse ist es abends
wirklich hübsch. Geh, schau es dir an.«
    Das brünette Mädchen nickte
lächelnd und wackelte aus dem Raum. Duke wartete, bis sie draußen war. »Alles,
was mir gehört«, sagte er gelassen, »das besorge ich selbst. Geschäfte,
Menschen, was es auch sei — ich sehe überall nach dem Rechten.«
    »Duke?« Lansing räusperte sich
zurückhaltend. »Warum hast du mir nicht Bescheid gegeben, daß du kommst?«
    Borman sah ihn erstmals voll
an. »Joe sagte mir, es hätte großen Ärger gegeben, und nur ich selbst könnte
die Dinge bereinigen«, sagte er. »Ich fragte, welchen Ärger, und er antwortete,
unsere Unternehmen seien kurz vor der Pleite, weil uns jemand betrügt. Wer
denn? fragte ich, und er meinte, ich sollte lieber selber herkommen und
nachsehen. Ich folgerte daraus, daß außer Joe niemand etwas von meinem Kommen
erfahren durfte — und dann las ich gestern in der Zeitung, daß Joe tot ist.
Beantwortet das deine Frage?«
    »Duke«, protestierte Lansing
leidenschaftlich, »du wirst doch nicht glauben, daß ich...«
    »Halt den Mund! Wir erledigen
das auf meine Weise«, sagte Borman und sah sich um. »Sie setzen sich neben
Lansing auf die Couch«, befahl er Roberta. Sie tat wie geheißen und marschierte
steifbeinig zur Couch. »Charlie!« Borman zeigte mit einem Finger, worauf der Gorilla
an der Tür zur Diele Posten bezog. Er beherrschte nunmehr den ganzen Raum, und
ich ärgerte mich schon, daß ich nicht aufgestanden war, ehe sie hereingekommen
waren. Dane Fordyce folgte Bormans Wink und ließ sich in einem Sessel dicht
neben Walt Cleever nieder. Borman nickte vor sich hin wie ein Regisseur, dem
die Szene endlich geglückt ist; dann rieb er sanft die Narbe unter dem rechten
Auge.
    »Wir sind hier, um hinter zwei
Dinge zu kommen«, sagte er lässig. »Wer hat die Unternehmen dem Ruin nahegebracht,
und wer hat Joe Slater ermordet?« Cleever stöhnte leise und vergrub den Kopf
wieder in beiden Händen. Borman sah ihn einen Augenblick an und fragte:
    »Wer

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