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Leiche - oben ohne

Leiche - oben ohne

Titel: Leiche - oben ohne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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sinnvoller wird alles.
Ich nehme an, Joe wollte an jenem Abend mit Lucia sprechen, um ihr von Dukes
bevorstehender Rückkehr zu erzählen. Weil er wußte, was zwischen ihr und
Lansing war, wollte er sie warnen, Duke nichts merken zu lassen. Als Lucia und
Lansing diskutierten, ob sie zu Joe gehen solle, rief Walt seinen Chef Fordyce
an und teilte ihm das mit. Fordyce zog einen falschen Schluß: daß Joe ihr von seinem
Verrat erzählen wolle. Daran mußte er Joe hindern, und dazu gab es nur einen
Weg. Er wußte, daß Lucia um zehn zu Joe kommen sollte. Wenn er Joe also kurz
vorher umbrachte, mußten sie und Lansing in den Mordfall verwickelt werden. Als
Lucia dann allerdings Lansing erzählte, daß sie soeben Joes Leiche gefunden
hatte, beschloß er, Roberta in die Sache hineinzuziehen. Und richtig
kompliziert wurde es schließlich, als Lucia wenig später in meine Wohnung ging,
um sich ein Alibi zu verschaffen — denn damit war auch ich in den Mordfall
verwickelt. Aber von all dem wußten Sie ja nichts, Dane — wie?«
    »Wollen Sie die ganze Nacht
Reden halten, Boyd?« fragte er gelassen. »Wieviel zahlt Lansing Ihnen denn,
damit Sie seinen Hals zu retten versuchen?«
    »Sie meinten, Joe sei tot,
Lansing und Lucia steckten bis zum Hals in der Sache drin — und Sie brauchten
nichts weiter zu tun als abzuwarten. Aber dann rief aus heiterem Himmel Roberta
bei Ihnen an und sagte, ein Kerl namens Boyd wolle Sie besuchen, er stelle
Ermittlungen wegen des Mordes an und halte Lucia zu seiner eigenen Sicherheit
als Geisel fest. Walt hatte Sie noch nicht über die jüngsten Vorfälle
informieren können, denn Lansing hatte ihn in Trab gehalten, um Lucias Abreise
in meinem Wagen zu tarnen. Und als ich dann zu Ihnen kam und erwähnte, Lansing
sei mein Auftraggeber — wobei ich natürlich nicht ahnte, daß Roberta Ihnen
schon von mir erzählt hatte —, da zogen Sie mal wieder einen falschen Schluß:
nämlich den, daß Lansing Sie für Joes Mörder hielt. Wenn Sie folglich Lucia in
Ihre Gewalt bekamen, dann konnten Sie sich mit ihm auf ein Geschäft einigen.
Sie ließen mir die Hucke vollhauen, um herauszufinden, wo Lucia steckte. Und
dann fuhren Sie hinaus nach Long Island. Roberta kam und rettete mich. In
diesem Augenblick platzte Walt herein, der Ihnen jetzt erst erzählen wollte,
was überhaupt vorging. Aber Sie waren nicht da, und ich sorgte dafür, daß er
sich ein wenig schlafen legte. Als Sie zurückkamen, war er freilich schon
wieder weg, und dann muß Ihnen der Schreck ganz schön in die Glieder gefahren
sein, als Duke Borman zur Tür hereinkam.«
    Ich sah Duke an. »Ich nehme an,
Sie haben ihn gefragt, was er über den Mord an Joe wisse?«
    »Er sagte, seiner Ansicht nach
habe Joes geschiedene Frau ihn seines Geldes wegen ermordet«, sagte Duke
langsam. »Sie arbeite mit Ihnen zusammen, und Sie hätten Lucia irgendwo
versteckt, um sich abzusichern, damit Dane nichts gegen Sie unternahm.«
    »Dann haben Sie sich Robertas
Adresse besorgt und sind in der Hoffnung hingefahren, uns beide anzutreffen —
was sich auch erfüllte?« sagte ich.
    »So war’s.«
    »Meinst du nicht, daß er sein
loses Mundwerk lange genug strapaziert hat, Duke?« fragte Fordyce ungeduldig.
    »Das meine ich allerdings.«
Borman sah mich an, und in seinen Augen blitzte es plötzlich auf. »Wissen Sie,
was Ihnen fehlt, Boyd? Sie reden wie ein Buch und vergessen dabei, daß eine
entschlossene Tat besser ist als tausend Worte.«
    »Was denn für eine Tat?« Ich
starrte ihn an.
    »Etwa so.« Er handelte so
blitzschnell, daß er alle überraschte. Eine Hand hievte Walt Cleever aus dem
Sessel, im nächsten Augenblick lag er vor Duke auf den Knien, und Dukes beide
Hände hielten seinen Hals eisern umklammert.
    »Du bist der Kerl, der alle
Antworten weiß«, grollte Duke. »Du weißt so viele Antworten, daß du nicht mal
auf Fragen zu warten brauchst. Und du konntest es gar nicht abwarten, mir von
Jerome und Lucia zu erzählen, daß er ein Verräter sei und Joe umgebracht habe.
Als du mir von Lansing erzählt hast, da hast du deinen Brötchengeber verraten,
und deshalb glaube ich Boyd gern, wenn er sagt, daß du Lansing schon die ganze
Zeit verraten hast.«
    Walt gab einen halberstickten
Japser von sich, aber Borman erstickte ihn schnell ganz, indem er seinen Griff
verstärkte. »Du glaubst, ich sei dir was schuldig, weil du meine Tochter in
meinen Augen so herabgewürdigt hast?« sagte Duke kalt. »Sobald du Lansing
umgelegt hättest, wärst du selbst

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