Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Leichenfresser - Thriller

Leichenfresser - Thriller

Titel: Leichenfresser - Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Keene
Vom Netzwerk:
verschnaufen.
    Barry seufzte. »Ich wünschte, ich hätte den Rucksack bei dir gelassen. Allmählich wird er schwer.«
    »Lass ihn hier. Wir holen ihn auf dem Rückweg.«
    »Gute Idee.« Barry öffnete den Reißverschluss und kramte darin herum. Er holte die Taschenlampe und sein Taschenmesser hervor, dann zog er den Reißverschluss wieder zu.
    »Bereit?«
    Barry nickte.
    Sie gingen weiter. Fast eine Stunde war verstrichen, seit Barry vor Timmys Zimmerfenster aufgetaucht war. Mittlerweile war es deutlich nach drei Uhr morgens – der längste Teil der Nacht hatte Einzug gehalten, dennoch fühlte sich keiner der beiden Jungen müde. Eigentlich hätten sie erschöpft sein müssen, das wussten sie. Beide hatten am Vortag mehr als im gesamten bisherigen Sommer durchgemacht. Trotzdem verspürten sie keinerlei Müdigkeit. Ganz im Gegenteil. Sie empfanden Aufregung, Zorn und ein wenig Angst und das durch ihre Körper strömende Adrenalin hielt sie in Bewegung. Vor allem Barry, so geschunden er auch sein mochte.
    »Morgen Nacht also«, sagte Barry. »Was, wenn der Ghoul aufkreuzt, während wir buddeln? Was dann? Du hast gesagt, Tageslicht ist das Einzige, was ihn töten kann.«
    »Mach dir darüber keine Gedanken. Ich kümmere mich darum.«
    »Du hast einen Plan dafür?«
    Timmy zögerte. »Nein. Aber morgen Nacht werde ich einen haben. Ich bin sicher, in einem meiner Comichefte ...«
    Jäh verstummte er, als ihn wie ein Schlag die Erinnerung traf, dass seine Comicsammlung nicht mehr existierte.
    »Ich lass mir was einfallen.«
    Sie setzten den Weg über die Weide fort, hielten auf den Zaun zu und gelangten hinter den Bunker. Aufmerksam ließen sie die Blicke über den Friedhof wandern, aber es gab keine Anzeichen auf Monster – Eltern oder sonstige. Alles wirkte ruhig. Sie näherten sich dem Bunker. Das Clubhaus lag im Schatten versteckt, von ihrem Standort aus unsichtbar. Noch einmal vergewisserten sie sich, dass die Luft rein war, dann öffneten sie die Falltür. Timmy schaltete die Taschenlampe ein, drehte sich um und setzte an, die Leiter hinunterzuklettern.
    Barry packte ihn am Arm. »Warte mal.«
    Timmy hielt inne. »Was ist?«
    »Ich dachte, ich hätte im Strahl deiner Taschenlampe was gesehen.«
    Barry schaltete seine eigene Lampe ein und leuchtete damit in das Loch hinunter. Beide Jungen sogen hörbar die Luft ein.
    Der Bunker war verschwunden. Das Dach bestand noch und verbarg ihn vor den Augen der Welt. Das Ofenrohr ragte nach wie vor aus dem Boden und sorgte unten für frische Luft. Aber die Leiter führte in die Dunkelheit. Das Clubhaus glich einem klaffenden Abgrund. Der gesamte Boden war verschwunden und ihre Habseligkeiten gleich mit. Der Schacht führte etwa anderthalb Meter geradewegs in die Tiefe, bevor er verflachte und sich als Tunnel in unbekannte Gefilde wand. Er schien in Richtung des Friedhofs zu weisen, doch aus diesem Blickwinkel konnten sie nicht sicher sein.
    Gleichzeitig stießen beide hervor: »Oh Scheiße ...«
    Timmy klammerte sich an der Leiter fest, leuchtete mit der Taschenlampe umher und begutachtete den Schaden. An der Mündung der Kluft, wo der Schacht in den Tunnel überging, hatten sich einige vereinzelte Gegenstände verfangen – eine alte Ausgabe von Cracked, ein Spider-Man-Plastikbecher aus dem Kaufhaus, eine alte Schrotflinte, die sie im Wald gefunden hatten.
    Eine zerknüllte Kitkat-Verpackung.
    Die Karte.
    »Leuchte mal da runter«, forderte Timmy seinen Freund auf. Die eigene Taschenlampe legte er auf den Boden, dann begann er, die Leiter hinunterzuklettern.
    »Bist du verrückt? Was soll das werden?«
    »Ich gehe runter.«
    »Nein, das lässt du schön bleiben. Wir sind nicht in irgendeinem Comic, Kumpel. Wir wissen beide, wer das verursacht hat. Du hattest recht. Das ist unser Beweis. Lass uns schleunigst verschwinden und die Bullen rufen.«
    »Vorhin wolltest du die Bullen aber noch nicht holen.«
    »Da ging’s um meinen Alten. Außerdem hatten wir da noch keinen Beweis. Jetzt schon. Das können sie nicht ignorieren.«
    »Ich gehe jetzt da runter«, beharrte Timmy. »Steh einfach Schmiere für mich.«
    »Timmy!«
    Ohne auf Barrys Proteste zu achten, kletterte Timmy die Leiter hinab. Und ohne darüber nachzudenken, zog Barry mit der freien Hand die Druckluftpistole aus dem Hosenbund und zielte in das Loch. Allein dadurch, dass er die Waffe hielt, fühlte er sich besser.
    Als Timmy unten ankam, baumelten seine Beine über dem Loch. Er sah sich um, wusste nicht recht, was

Weitere Kostenlose Bücher