Leichenfresser - Thriller
sich Barry um zu gehen.
Timmy sah ihm nach, die Hände an den Seiten zu Fäusten geballt.
Abrupt sprang Timmy vor und packte Barry am Arm.
»Pass auf! Ich kann das nicht ohne dich, Mann. Du bist mein bester Freund auf der Welt, und ich brauche dich. Bitte bleib. Nur lange genug, um mir zu helfen, dieses Wesen auf dem Friedhof zu erledigen. Bitte. Ich brauch deine Hilfe.«
Barry grinste. »Manchmal ist’s echt nicht einfach, dein Freund zu sein, Graco. Du musst immer derjenige sein, der das Kommando hat.«
»Ja, aber diesmal mein ich es wirklich ernst. Ich brauch dich. Ich kann das nicht allein.«
»Tja, da du so bereitwillig zugibst, dass du’s ohne mich nicht kannst, muss ich wohl mitmachen, oder?«
Erleichtert stieß Timmy den angehaltenen Atem aus. Dann lachte er voller Freude.
Barry stellte den Rucksack ab. »Und wie sieht der Plan aus, oh furchtloser Anführer?«
»Ich dachte schon, du fragst nie.«
»Wieder Spritzpistolen mit Zitronensaft?«
»Nein. Etwas Besseres. Lass mich schnell mal pinkeln gehen, dann erklär ich dir alles.«
Vierzehn
»Bist du übergeschnappt?«, stieß Barry hervor. »Das klappt nie.«
»Doch, wird es«, widersprach Timmy. »Und sprich leiser. Willst du etwa, dass uns jemand hört?«
»Ja, und sei’s nur, damit uns jemand aufhält, bevor wir umgebracht werden. Das ist eine dämliche Idee.«
»Solange ihr auf mich hört, kann gar nichts schiefgehen. Was könnte im schlimmsten Fall schon passieren?«
Aufgebracht streckte Barry die Arme dem nächtlichen Himmel entgegen. »Hast du nicht gehört, was ich grad gesagt hab? Wir könnten umgebracht werden! Was im schlimmsten Fall passieren könnte? Wie wär’s damit, dass uns der Ghoul zum Frühstück verspeist? Oder damit, dass wir alle drei so wie Pat enden? Findest du nicht, das wäre irgendwie ziemlich schlimm?«
»Nichts davon wird geschehen. Ihr müsst mir vertrauen.«
»Zuletzt haben wir dir bei der Sache mit Catcher vertraut und sieh nur, was dabei herausgekommen ist.«
Timmy blieb stehen. »Das war aber deine Schuld.«
Barry erwiderte mürrisch: »Na schön, Punkt für dich.«
Sie setzten den Weg fort und gelangten von Timmys Hinterhof in den Garten der Wahls. Der erste Teil von Timmys Plan war einfach. Sie hatten vor, auf dem längeren Weg zum Bunker zu gehen, um Barrys Haus, die Kirche und den Friedhof zu meiden. Stattdessen würden sie über das Grundstück der Wahls laufen, die Straße überqueren und anschließend durch Luke Jones’ Weide marschieren. Die Stiere würden sich hoffentlich über Nacht in den Ställen befinden. In der Nähe des Bunkers wollten sie zum Zaun schleichen. Timmy bestand darauf, dass sie die Karte brauchten, damit der Plan funktionierte, und dass sie nicht bis Tagesanbruch warten konnten, um sie zu holen, weil Barrys Dad sie dann sehen würde – ganz zu schweigen davon, dass Timmy Hausarrest hatte und Barry bald als vermisst gelten würde. Timmy hatte mehrere Male versucht, seinen Freund davon zu überzeugen, für diese Nacht nach Hause zurückzukehren, aber Barry weigerte sich standhaft. Er wollte sich stattdessen am nächsten Tag in Bowmans Wald verstecken, während Timmy ihr weiteres Vorgehen plante.
Timmys Vorhaben war einfach: Morgen wollte er die Karte verwenden, um die vermutete Lage des Tunnelnetzwerks des Ghouls zu skizzieren. Anfangen würde er mit dem, was sie bereits wussten – mit dem Loch im Werkzeugschuppen und den Stellen, an denen der Boden absank. Diese Stellen wollte er auf der Karte eintragen und die Punkte anschließend miteinander verbinden. So würden sie eine Vorstellung davon erhalten, wo die Tunnel verliefen. Während er damit beschäftigt war, würde sich Barry zu Dougs Haus schleichen, ihn über den Plan informieren und sich anschließend wieder im Wald verstecken. Morgen Nacht würden sie zu dritt zum Friedhof aufbrechen und mit Mr. Smeltzers Spitzhacken und Schaufeln die Tunnel an mehreren Stellen aufgraben, damit sie mit Tageslicht geflutet wurden, sobald die Sonne aufging.
Sie schlichen durch den Garten der Wahls und umrundeten deren Swimmingpool. Im Haus kläffte der Zwergschnauzer des älteren Ehepaars.
»Scheiße.« Timmy drängte seinen Freund weiter. »Pookie ist wach. Los!«
Sie eilten weiter, überquerten die Straße und sprangen über den Zaun. Barry, der normalerweise wesentlich stärker als Timmy war, hatte Mühe, mit seinem Freund Schritt zu halten. Als sie sich außer Sichtweite auf der Weide befanden, hielten sie an, um zu
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