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Leichenfund - Killer Heat

Titel: Leichenfund - Killer Heat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Fairstein
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alle Maßnahmen zur Bekämpfung der Gewalt aussichtslos waren.
    Mike und ich warteten im Auto, während Mercer in den Vorraum des Hauses ging, um nach einer Klingel oder einem sonstigen Hinweis auf Rasheeds Wohnung zu suchen. Er kam nach zehn Minuten zurück und sagte, er hätte bei einem Nachbarn geklingelt. Der Mann kannte Wilson, hatte ihn aber seit über zwei Wochen nicht gesehen. Mercer hatte ihm eine Visitenkarte unter die Tür geschoben.
    »Wie wär’s mit einer Spritztour nach Sussex?«, fragte Mike.
    »Es ist schon nach sechs«, sagte ich vom Rücksitz. »Bis wir dort sind, ist es acht Uhr.«
    »Es wird acht Uhr sein, egal wo du bist, Blondie. Da kannst du dich genauso gut nützlich machen. Schließ die Augen und genieß die Fahrt.«
    Mercer rief das Sheriffbüro in Colesville an, einem kleinen Ort in der Nähe von Wilson Rasheeds Jagdhütte, und fragte den Sergeant, ob man Rasheed dort kannte. Nach einer kurzen Pause reckte Mercer den Daumen empor, dann hörten wir ihm zu, wie er den Sergeant überredete, uns zu der Berghütte zu bringen.
    »Ohne uns wollen sie nicht hinfahren«, sagte Mercer, nachdem er aufgelegt hatte. »Scheinbar ist Rasheed ein echter Sonderling. Er mag es nicht, wenn man sich auf seinem Grundstück herumtreibt. Sie wollen nicht ohne Grund bei ihm anrücken. Er hat schon einmal auf sie geschossen und später behauptet, auf einen Schwarzbären gezielt zu haben.«
    »Verdammt. Du bleibst besser im Auto sitzen, Kumpel. Ich möchte nicht, dass du ihm vors Visier läufst.«
    Ich musste eingeschlafen sein, als Mike auf den Highway aufgefahren war. Das monotone Fahrgeräusch und das sanfte Trommeln des Regens auf der Windschutzscheibe hatten mich schläfrig gemacht.
    Ich wachte auf, als Mike die Schnellstraße verließ und an einer Tankstelle anhielt. Er tankte und holte uns Kaffee und Sandwiches, die wir im Auto verspeisten. Der Tankwart beschrieb uns den Weg zum Sheriffbüro, einem kleinen Gebäude am Stadtrand, wo Sergeant Edenton bereits auf uns wartete.
    »Ich bringe Sie bis zur Grundstücksgrenze«, sagte der klein gewachsene Polizist. »Die Straße ist dunkel und kurvenreich. Von da ist es dann noch ein kurzes Stück zu Fuß.«
    »Man hat uns gesagt, dass er kein Telefon hat«, sagte Mike.
    »Der Mann legt keinen Wert auf moderne Annehmlichkeiten. Es ist besser, wenn er mich nicht sieht, da ich mich sonst nur blicken lasse, wenn Beschwerden über ihn vorliegen.«
    »Kennen Sie seinen Sohn?«
    »Troy? Als ich den Unruhestifter das letzte Mal gesehen habe, war er noch ein Teenager. Ich habe gehört, wofür er eingesperrt wurde, und bin nur froh, dass es nicht hier passiert ist. Haben Sie Taschenlampen?«
    »Eine«, sagte Mercer und hielt sie hoch.
    »Ich hole Ihnen noch zwei.« Er ging zurück ins Haus und kam mit zwei riesigen Lampen zurück. »Sie müssen auf dem Hauptweg bleiben. Wilson hat überall Fallen aufgestellt. Ein falscher Schritt, und Sie tappen in eine Bärenfalle oder ein Loch.«
    »Wäre es nicht besser, morgen früh bei Tageslicht mit einem ganzen Team wiederzukommen?«, fragte ich.
    »Der Typ ist kein Verbrecher«, sagte Mike. »Nur ein Spinner. Wir haben keine Zeit zu verlieren, Coop.«
    Edenton lachte über meine Nervosität. »Wenn Sie auf dem Hauptweg bleiben, kann Ihnen nichts passieren. Aber vergessen Sie nicht, sich anzukündigen, wenn Sie sich der Hütte nähern. Vielleicht sollten Sie sie als Kosmetikvertreterin ausgeben und als Erste reinschicken.«
    »Wir schicken sie immer als Erste rein. Nur deshalb sind Mercer und ich noch am Leben.«
    Kaum waren wir von der asphaltierten Straße auf den Schotterweg abgebogen, der sich den kleinen Berg hinaufwand, tauchten wir in dichten Nebel ein. Links und rechts von uns ragten die Umrisse von Nadelbäumen auf, und das Auto wurde auf der holperigen Piste kräftig durchgeschüttelt.
    Mike hatte die Klimaanlage ausgeschaltet und das Fenster heruntergekurbelt, damit wir etwaige Geräusche besser hören konnten. Motten flogen in die Scheinwerfer, und Mücken umschwirrten mein Gesicht und meine Hände.
    Edenton, der in seinem Geländewagen viel schneller vorankam als wir, blieb wiederholt stehen, um auf Mike zu warten.
    Wir waren bestimmt schon zwei Kilometer gefahren, aber wegen des Nebels konnten wir nicht erkennen, ob sich am Straßenrand Häuser befanden. Als Edenton endlich den Motor abstellte und ausstieg, leuchtete er mit der Taschenlampe auf die BETRETEN VERBOTEN-Schilder entlang des Fußwegs.
    »Was haben Sie vor,

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