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Leichenfund - Killer Heat

Titel: Leichenfund - Killer Heat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Fairstein
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Mike?«, fragte der Sergeant.
    »Mercer gibt mir Deckung. Sobald ich die Hütte sehen kann, rufe ich.« Mike zog seine goldene Dienstmarke aus der Hosentasche und hielt sie in der flachen Hand hoch. »Leuchten Sie mal drauf, Sarge. Glänzt es?«
    Aus einer Entfernung von eineinhalb Metern reflektierte die Marke den Lichtstrahl. Aber aus größerer Distanz würde man sie im Nebel nicht sehen können.
    »Falls er da ist, sollte neben dem Haus ein alter Jeep stehen. Und wie ich schon sagte, passen Sie auf, wo Sie hintreten«, sagte Edenton.
    »Wird gemacht. Machen Sie ein Feuer und lassen Sie sich von Coop Marshmallows rösten. Das ist eine der wenigen Küchenarbeiten, die sie vielleicht halbwegs hinkriegt.«
    Mike salutierte und ging in der rechten Reifenspur langsam auf dem Weg weiter. Mercer folgte ihm in einigen Schritten Abstand.
    Edenton schien seine Entscheidung, mit mir zurückzubleiben, peinlich zu sein. Nach ein, zwei Minuten holte er seine Schrotflinte aus dem Kofferraum seines Autos und überprüfte, ob sie geladen war. »Ich helfe den beiden besser. Wollen Sie im Auto warten und die Türen verriegeln?«
    Im Wald um mich herum herrschte gespenstische Stille. »Ich komme mit.«
    Wir liefen mindestens fünf Minuten, ohne Mike und Mercer, die kaum mehr als fünfzig Meter Vorsprung haben konnten, zu sehen.
    Ich blieb stehen, als ich hörte, wie Mike Wilson Rasheeds Namen rief.
    »Sind wir schon in der Nähe der Hütte?«, fragte ich Edenton.
    Er leuchtete mit der Taschenlampe in den Wald. »Eigentlich schon. Aber ich kann die Reflektoren vom Jeep nicht entdecken.«
    »Mr Rasheed. Mein Name ist Chapman. NYPD.« Ich schubste Edenton in den Rücken, damit er weiterging. »Ich bin mit noch ein paar Detectives hier. Wir sind gekommen, um Ihnen zu helfen, Sir. Ich komme jetzt näher und klopfe an Ihre Tür.«
    Ich sah Mercers große Gestalt im Licht der Taschenlampe des Sergeants. Edenton wechselte auf die linke Seite des Wegs, und ich ging näher zu Mercer.
    »Wo ist Mike? Hast du ihn aus den Augen verloren?«
    »Direkt vor uns«, sagte er und leuchtete mit der Taschenlampe. »Siehst du die Tür?«
    Ich leuchtete ebenfalls und sah eine einfache Blockhütte. Ein Auto war nicht zu sehen. Mike stand neben der Eingangstür auf der Veranda. In dem Häuschen brannte kein Licht, und bis auf das Surren der Mücken war nichts zu hören.
    Mike klopfte mehrere Male an die Tür. Keine Antwort, kein Geräusch.
    Er stellte sich mit dem Rücken zur Wand, steckte die Taschenlampe ein und zog seine Waffe. Dann stieß er mit der linken Hand die Tür auf.
    »Leuchte mir mal!«
    Mercer machte zwei Schritte nach vorne.
    Mike wirbelte herum, und als er den rechten Fuß auf ein Brett direkt vor der Tür setzte, brach dieses unter ihm ein. Seine Waffe fiel polternd die Stufen hinab, als er sich instinktiv mit der Hand am Türpfosten festzuhalten versuchte.
    Mercer war mit drei großen Schritten bei ihm, packte Mike unter den Achseln und zog ihn aus dem Loch.
    Mike klammerte sich mit beiden Armen an Mercer, und sie verschwanden beide in dem dunklen Eingang. Ich folgte ihnen, wobei ich einen großen Schritt über das Loch vor der Tür machte.
    Mercer streckte den Arm aus, um mich am Weitergehen zu hindern. »Bleib draußen, Alex. Es ist kein schöner Anblick.«
    Edenton holte mich ein und leuchtete ins Innere der Hütte. »Großer Gott!«, sagte er. »Das ist Wilson.«
    Troy Rasheeds Vater lag mit ausgebreiteten Armen und zertrümmertem Schädel auf dem Boden, neben ihm ein großer Stein.
    Durch sein Herz bohrte sich die Klinge eines dreißig Zentimeter langen Bajonetts in die Holzdielen unter der Leiche.

42
    »Warte draußen, Coop«, sagte Mike.
    »Es regnet. Ich bleibe lieber bei euch.«
    »Sarge, wie schnell können Sie ein paar Leute herbeizitieren?«
    »Ich muss erst zurück in den Ort und sie anrufen. Den Coroner auch. Hier in den Bergen gibt es keinen Handyempfang. Wie lange ist er Ihrer Meinung nach schon tot?«
    »Ein paar Tage«, sagte Mike. »Vielleicht eine Woche oder länger.«
    »Rühren Sie nichts an. Ich setze meine Ermittler darauf an.«
    »Natürlich.« Mike verdrehte die Augen. Dieses Sheriffbüro hatte wahrscheinlich innerhalb von einigen Jahren weniger Mordfälle zu klären als Mike in einem einzigen ruhigen Monat. »Sie haben das Sagen.«
    Der kurzbeinige Edenton kam gerade so über das Loch in der Veranda. »Ich habe Sie gewarnt.« Er hob den Revolver auf und überreichte ihn Mike.
    Mike steckte die Waffe wieder in

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