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Leichenfund - Killer Heat

Titel: Leichenfund - Killer Heat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Fairstein
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wolkenbedeckten Himmel über dem Hafen ab.
    Der Wind schlug die Tür hinter mir zu.
    »Ranger Leamer«, sagte ich. »Mercer ist nicht zum Gouverneurshaus gekommen. Wohin haben Sie ihn geschickt? Kann es sein, dass er zum falschen Haus gegangen ist?«
    Er richtete sich auf und drehte sich um. Eine Waffe zielte auf meine Brust. Es war Troy Rasheed.
    Er grinste, als er das Logo des Geiselnahmedezernats auf meiner Jacke sah, und machte einen Schritt auf mich zu. Mit der linken Hand strich er über die lange, breite Narbe an seinem Hals.
    »Wen haben wir denn da? Reden Sie mit mir, Detective. Ich muss schon sagen, Ihre Uniform gefällt mir.«

54
    Ich erkannte Mercers Waffe.
    »Wo ist Mercer? Der Mann, dem die Waffe gehört.«
    »Wie heißt noch mal dieses alte Sprichwort? Je höher der Baum, desto schwerer der Fall.«
    Ich musste ruhig bleiben. Es war niemandem geholfen, wenn ich mich von diesem Monster austricksen ließ. Ich musste Mike irgendwie wissen lassen, dass Mercer außer Gefecht und Rasheed jetzt mit einer Halbautomatik bewaffnet war. Und ich musste Rasheed von Pam Lear fernhalten.
    »Mercer!«, schrie ich. Vielleicht war das Krachen, das ich für Donner gehalten hatte, ein Schuss gewesen. Ich holte tief Luft.
    »Das ist aber nicht sehr schlau von Ihnen, Detective.«
    Ich glaubte nicht, dass Rasheed mich sofort erschießen würde. Falls die Zeit und das Wetter es zuließen, würde er mich zuerst foltern, wie die anderen auch. Das machte mir viel mehr Angst als der Gedanke, von einer Kugel getroffen zu werden.
    »Ich bin nicht allein. Es sind noch mehr Polizisten hier.«
    »So ein Pech! Seid ihr alle gekentert?« Er lachte über seinen eigenen Witz »Mir kommt es hier auf der Insel ziemlich ruhig vor. Verstecken sich Ihre Freunde? Möchten sie vielleicht zusehen?«
    Ich funkelte ihn wütend an und zwang mich, nicht wie Pam Lear zu zittern.
    »Wo hast du deine Waffe versteckt? Du hast keine Hüften, Mädel.«
    »Ich, äh, ich habe meine Waffe nicht dabei. Man hat mich mitten in der Nacht von einem Undercover-Einsatz abgezogen. Ich bin unbewaffnet.« Jetzt war kaum der richtige Zeitpunkt, um ihm zu sagen, dass ich keine Polizistin war. Er orientierte sich an meinen Klamotten, und ich wusste, dass er den Polizeijargon verstand.
    »Eine verdeckte Ermittlerin. Welcher Bereich?«
    »Drogen.«
    »Aber bestimmt nicht in Harlem. Keiner ist so dumm, dir Horse zu verkaufen«, sagte er.
    »Ich bin auf Kokain spezialisiert. Coke und Ecstasy. Upper West Side. Yuppies.«
    »Hast du was dabei?« Rasheed strich sich noch immer über die Narbe. Unter dem Jackenärmel waren eintätowierte Buchstaben zu sehen, die Initialen von einem seiner Opfer. »Wie heißt du, Mädchen? Leg deine Hand aufs Knie und zieh das Hosenbein hoch. Lass mich sehen, was du hast.«
    Ich tat wie befohlen, ohne die Waffe aus den Augen zu lassen.
    »Jetzt die andere Seite.«
    Er schien sich überzeugt zu haben, dass ich keinen Knöchelhalfter trug.
    »Wo ist Mercer?« Mein geliebter Freund war vor nicht allzu langer Zeit schon einmal im Dienst angeschossen worden. Der Gedanke, dass er erneut verletzt sein könnte, war mir unerträglich. »Das ist seine Waffe.«
    »Ein gutes Stück.«
    »Eine Sig-Sauer. Neun Millimeter.« Ich konnte ebenso gut Gebrauch machen von dem bisschen, was ich letzte Woche am Schießstand aufgeschnappt hatte. Vielleicht würde er dann denken, dass ich mit der Waffe umzugehen wusste und es besser sei, mir damit nicht zu nahe zu kommen. »Genau wie meine.«
    »Dann finde ich wohl besser heraus, wo du deine versteckt hast. Die beiden würden ein hübsches Paar abgeben.«
    Ich wich zurück, als er auf mich zukam.
    »Sie ist in meinem Spind.« Ich zog die Windjacke hoch, sodass er den Hosenbund meiner Jeans sehen konnte. »Keine Sig.«
    Ich wollte die Hände in die Taschen stecken, um das Futter nach außen zu stülpen.
    »Halt! Das mach ich selbst.«
    Ich wusste, dass die Tür nur wenige Zentimeter hinter mir war. Ich wollte auf keinen Fall von Troy Rasheed angefasst werden.
    »Schön hierbleiben!« Er stemmte den Arm über meine Schulter hinweg gegen die Tür und presste sich dann förmlich an mich. Der Griff des Messers, das er bei den Feldflaschen zurückgelassen und das ich in meine Gesäßtasche gesteckt hatte, drückte gegen meine Wirbelsäule. Der Schmerz war mir egal, Hauptsache, er fand es nicht.
    Rasheed steckte seine linke Hand in meine Jackentasche und tastete langsam von oben nach unten, dann von links nach rechts. Schon

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