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Leichenfund - Killer Heat

Titel: Leichenfund - Killer Heat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Fairstein
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Lippen. »Das wird Ihnen guttun, Pam. Sie sind dehydriert. Sie brauchen Wasser.«
    Sie holte tief Luft, dann streckte sie instinktiv ihre Zunge nach der Flüssigkeit aus und schluckte schwer.
    »Ich habe die Flasche abgewischt, Pam. Sie brauchen keine Angst davor zu haben.«
    Ich nahm sie Mike aus der Hand. »Ich werde Ihren Hals halten. Bitte legen Sie den Kopf nach hinten und trinken Sie.«
    »Sie gehört ihm«, wiederholte sie. »Ich will nicht.«
    »Wem gehört sie?«, fragte Mike. »Wer hat Sie hierhergebracht?«
    »Wilson.« Pam ließ den Kopf nach vorne fallen und brach in Tränen aus. »Er sagte, sein Name sei Wilson.«

52
    »Wo zum Teufel bleibt Mercer?« Mike ging zum Eingang. »Wo hat Leamer ihn denn hingeschickt?«
    »Vielleicht war er hier, als wir im Keller waren? Vielleicht dachte er, er hätte sich im Gebäude geirrt?«
    »Da hätte ich ihn gehört.«
    »Bei dem Donnergrollen?«
    Mike ging ungeduldig auf und ab. Es war offensichtlich, dass er diese makabre Umgebung verlassen und die Suche nach dem Mörder fortsetzen wollte.
    Pam hatte uns eine perfekte Beschreibung ihres Kidnappers gegeben. Es war zweifelsohne Troy Rasheed. Die Tätowierungen an seinen Armen und seinem Körper hatte sie erst gesehen, als er seine Regenjacke ausgezogen und sie gefesselt hatte. Aber in den Stunden, in denen er sie quälte und misshandelte, hatte sie die meisten Initialen - sein persönliches Vorstrafenregister - auswendig gelernt.
    »Das Gewitter zieht weiter, Coop. Ich will ins Büro zurück und den Hubschrauber rufen, damit wir Pam ins Krankenhaus bringen können.«
    Wir wussten beide, dass wir sie noch nicht nach draußen schaffen konnten. Ich rieb ihre Knöchel und redete auf sie ein, aber ich hatte keine Ahnung, wann sie wieder in der Lage sein würde, aufrecht zu stehen, geschweige denn zu gehen.
    »Ich war dumm«, sagte Pam. »Ich war so dumm, ihm zu glauben.«
    »Sie sind am Leben«, sagte ich und massierte ihre Unterschenkel. »Sie haben etwas richtig gemacht. Es ist nicht Ihre Schuld.«
    »Er war nett zu mir«, sagte sie. »Nicht nur am Sonntag, sondern auch die Male zuvor, die er in Fort Tilden war.«
    »Sie müssen jetzt nicht daran denken. Das wühlt Sie nur zu sehr auf.«
    Mike setzte sich auf die Armlehne des Sofas. Pam wollte reden. Er gab ihr noch mehr Wasser, und sie fuhr mit heiserer Stimme fort:
    »Ich bin mit ihm gefahren, weil ich noch nie hier gewesen bin. Ich hatte schon so viel über die Insel gelesen, aber ich hatte noch nie gesehen, wie schön sie ist.«
    »Das verstehe ich«, sagte ich.
    »Ich meine, ich bin nicht mitgefahren, weil ich mich zu ihm hingezogen fühlte. Er war nett und alles, aber es war nicht seinetwegen.« Sie sah mich an, um sich zu vergewissern, dass ich ihr glaubte.
    Nelly Kallin hatte recht. Troy Rasheed hatte gelernt, wie man seine Opfer ködert.
    »Sie werden Alex alles erzählen, was passiert ist, Pam«, sagte Mike. »Wenn man Sie erst einmal verarztet hat, ist dafür viel Zeit. Aber jetzt im Moment ist es wichtiger, von hinten anzufangen. Sagen Sie mir bitte, wann Wilson Sie allein gelassen hat, was er zu Ihnen gesagt hat und wo er sich Ihrer Meinung nach jetzt aufhält.«
    »Ich weiß nicht, wann er mich allein gelassen hat«, sagte sie. »Ich habe kein Zeitgefühl mehr. Ich … es war wahrscheinlich letzte Nacht … nein, vielleicht am Nachmittag. Es war seit zwei Tagen dunkel … in diesem … diesem Gefängnis.«
    »Wie sind Sie auf die Insel gekommen?«, fragte ich.
    »Natürlich mit der Fähre.«
    »Am Sonntag?«
    »Ja. Er überredete mich, früher Schluss zu machen. Es war mein letzter Tag, und von meinen Vorgesetzten war niemand mehr da. Er erzählte mir von der Veranstaltung, bei der Bürgerkriegsschlachten nachgestellt werden. Ich hatte schon davon gehört. Und da es Teil des Programms des Park Service war, dachte ich, dass es in Ordnung wäre, herzukommen.«
    Mike sah mich an und verdrehte die Augen. Er wollte zügiger vorankommen, damit wir unser weiteres Vorgehen planen konnten.
    »Als er Sie gefesselt hat - hat er da gesagt, wo er als Nächstes hingeht?«, fragte ich.
    »Habe ich schon gesagt, dass er in der Armee war?«, fragte sie. »Er ist erst seit knapp einem Jahr aus dem Irak zurück. Ich meine, das war auch ein Grund, warum ich ihm vertraut habe. Ich hatte großen Respekt vor seiner Zeit beim Militär.«
    »Sie müssen sich nicht rechtfertigen, Pam«, sagte ich.
    Mike stand wieder auf. Ich wollte nicht, dass er ihr von Wilsons Zeit im Gefängnis

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