Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Leichenfund - Killer Heat

Titel: Leichenfund - Killer Heat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Fairstein
Vom Netzwerk:
der zwar verlässlicher, aber langsamer als eine halbautomatische Waffe war.
    »Das war meine erste Waffe, weil mein Vater auf seinen Revolver schwor. Es gab mal eine Zeit, da hatte jeder Polizist eine 38er. Die Cops mögen sie, weil sie immer zündet«, sagte Mike. »Außerdem ist sie für Anfänger normalerweise leichter zu handhaben. Aber mit dem ganzen schweren Geschütz, das sich heutzutage in Umlauf befindet, kann sie einfach nicht mehr mithalten. Schau nicht so ängstlich.« Mike stupste mich in den Rücken. »Raus mit dir. Es wird dich hier niemand totschießen.«
    Er lud seinen Revolver, während Pete sich meinen vornahm.
    Links und rechts von mir, in Abständen von jeweils eineinhalb Metern, stand ein gutes Dutzend Polizisten, Männer und Frauen, und feuerten unablässig mit scharfer Munition auf ein zirka zehn Meter entferntes Zielobjekt.
    Es handelte sich dabei um eine gezeichnete, schwarzumrandete menschliche Figur in Lebensgröße mit einer Waffe, die auf uns gerichtet war. Die Cops zielten auf die Brust oder den Kopf, und die meisten Schüsse trafen die Pappfigur. Die Kugeln, die danebengingen, schlugen in einen Erdwall hinter dem Schießstand ein.
    Pete lächelte, als ich zögerte. »Nur Mut, Alex. Hier werden jährlich acht Millionen Schüsse abgefeuert, und es ist noch nie jemand verletzt worden.«
    Ich blickte nach links und rechts zu den Polizisten, die ebenfalls trainierten, und brachte die Waffe in Anschlag, wobei ich mit Kimme und Korn das Ziel anvisierte.
    »Nieder mit dem Ganoven«, sagte Pete.
    »Was?«
    »Wir nennen ihn Ganoven.«
    Ich drückte ab.
    »Großer Gott«, sagte Mike. »Ruf doch mal die Polizei in Montauk an, Pete. Möglicherweise saß da gerade jemand auf seiner Terrasse und hat jetzt eine Kugel im Kopf. Der Schuss ist meilenweit danebengegangen. Warst du in letzter Zeit mal beim Augenarzt, Coop?«
    Die ständige Schießerei machte mich nervös. Ich hatte so etwas noch nie gehört. Ich zielte erneut. Die Kugel schlug irgendwo hinter der Schulter des Pappganoven in den Sand ein. Mein Gegner hätte sich nicht einmal ducken müssen.
    Mike legte von hinten seine Arme um mich. »Siehst du den Kerl auf der Zielscheibe? Er will dir das Gehirn rauspusten. So musst du denken!«
    Er versuchte, meine Arme in Position zu halten, nachdem ich die Brust der Pappfigur anvisiert hatte. »Jetzt!«
    Ich drückte ab, und mein Schuss landete erneut in dem Erdwall. Die beiden Cops links und rechts hörten auf zu schießen und sahen mir zu. Auch von meinen nächsten drei Schüssen traf keiner auch nur annähernd das Ziel.
    »Mach du mal.«
    Mike stellte sich neben mich und gab sechs Schüsse ab, bevor er seine Waffe mit einem von Pete überreichten Schnelllader neu lud. Jeder Schuss hatte getroffen.
    »Vielleicht kommen Sie mit einer Halbautomatik besser zurecht, Alex«, sagte Pete. »Was für eine benutzt du, Mike?«
    »Eine Glock 19«, sagte er und zog seine Waffe aus dem Knöchelhalfter.
    Pete ging in die Box und kam mit einer anderen Waffe für mich zurück. »Versuchen Sie die hier. Eine Sig-Sauer 9-Millimeter-Halbautomatik.«
    »Das sind zu viele bewegliche Teile für sie. Die Frau hier kann nicht mal einen DVD-Rekorder bedienen, Pete. Vielleicht lernt sie es nie, aber Mercer und ich haben beschlossen, es weiterhin mit ihr zu versuchen.«
    Während Pete mir die Unterschiede zwischen den Waffen erklärte, drehten sich noch mehr Männer zu uns um, um sich über meine Schießkünste zu amüsieren.
    »Hier ist eine Kugel in der Kammer«, sagte Pete, »und fünfzehn sind im Magazin. Für die Sig braucht man eine gute isometrische Spannung, Alex. Der Rückstoß ist ziemlich heftig.«
    Ich konnte mir denken, was ein Rückstoß war, aber ich hatte keine Ahnung, was er mit isometrischer Spannung meinte.
    »Legen Sie Ihren rechten Zeigefinger an den Abzug«, sagte Pete.
    Mike hatte seine eigene Waffe wieder in den Halfter gesteckt und stellte sich erneut hinter mich, um mich in Position zu bringen. »Beine auseinander, die Arme ausgestreckt.«
    »Überlass das doch Pete.«
    Wie gewöhnlich beachtete Mike meinen Einwand nicht. »Den rechten Zeigefinger an den Abzug. Beide Daumen auf der linken Griffseite. Nein, nein, nicht so überkreuz.«
    Der Cop zu meiner Rechten trat ein paar Schritte zurück. Aus gutem Grund. Als ich abdrückte, wurden meine Arme zur Seite gerissen. So wie’s aussah, hatte ich die Kniescheibe des Ganoven gestreift, obwohl ich auf seine Brust gezielt hatte.
    »Hör zu, ich kann das

Weitere Kostenlose Bücher